Mit der Ankündigung einer stattlichen Investition lässt das Verpackungsunternehmen Linhardt in Viechtach (Landkreis Regen) aufhorchen: 100 Millionen Euro sollen laut einer Mitteilung in den nächsten drei Jahren in Nachhaltigkeit sowohl bei den Produkten als auch bei der Produktion investiert werden. Dies sei auch ein „zukunftsweisendes Standortbekenntnis“ zu seinen deutschen Standorten.
Zwei Drittel der Summe stemmt demnach die Eigentümerfamilie aus eigenen Mitteln, ein Drittel soll fremdfinanziert werden. „Als innovationsgetriebenes Unternehmen müssen wir entsprechend unserer Wachstumsstrategie als moderner Arbeitgeber sichtbar sein und unseren Mitarbeitenden die bestmöglichen Arbeitsbedingungen bieten“, so Geschäftsführer Johannes Schick.
Das könnte Sie auch interessieren: Am Viechtacher Stadtplatz abhängen und über Klimagerechtigkeit nachdenken
Die Mitteilung kommt im 80. Jahr des Linhardt-Bestehens. Schritt für Schritt sollen die kommenden Jahre Maßnahmen umgesetzt und die Weichen neu gestellt werden, um „für zukunftsträchtige und nachhaltige Projekte gewappnet zu sein“, wie es heißt. Investiert werde in Bereiche von der Automatisierung, Gebäudeentwicklung bis hin zu Kapazitätserweiterungen.
Umfangreiche Erfahrung
Das Familienunternehmen treibt eigenen Angaben zufolge insbesondere die industrielle Nutzung von wiederverwendbarem Aluminium und Kunststoff aktiv voran und nutzt dabei seine umfangreiche Erfahrung.
„Diese Investitionen sind aber nicht selbstverständlich. Denn in Europa herrscht nach wie vor Krieg, ein Großteil der sogenannten ‚Babyboomer‘ wird als Nächstes in Rente oder in die Pension eintreten. Der Klimawandel schreitet voran und die aktuelle Hochzinsphase erschwert die Bestrebungen vieler Unternehmen bei ihren Wachstumsbemühungen“, heißt es weiter.
Linhardt bietet Verpackungslösungen für Produkte vieler Branchen an, entwickelt und fertig vor allem Tuben und Dosen für die Bereiche Pharma, Kosmetik und Nahrungsmittel und ist als „Vollsortimenter“ stolz auf diverse Preise und Auszeichnungen im Bereich der Nachhaltigkeit, allen voran der deutsche Verpackungspreis für die „Top Tube“ mit einer signifikanten Einsparung an Material und Gewicht, sowie für „Mono Material Tube“ mit einem hohen Anteil von recyceltem Material, wodurch wiederum CO-intensives Primäraluminium nicht benötigt wird.
Umsatz 2022 auf Rekordhoch
„Klimaschädliche Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren, ist die zentrale Aufgabe unserer Zeit“, betont Johannes Schick, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Linhardt. Trotz hoher Zinsen „setzen wir ein Ausrufezeichen in der gegenwärtigen Deindustrialisierung“. Gerade aufgrund seiner breiten und diversen Aufstellung habe Linhardt den „extremen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der vergangenen Krisenjahre – insbesondere im Zuge von Corona und des Krieges in der Ukraine – erfolgreich getrotzt“.
Insgesamt stieg der Umsatz des Familienunternehmens 2022 auf ein Rekordhoch von rund 180 Millionen Euro. Auch der Einstieg in das aktuelle Geschäftsjahr verlief erfreulich, so der Geschäftsführer. Die Gesellschaft stellt an den Standorten Viechtach (700 Mitarbeiter), Pausa/Sachsen (275) und Hambrücken/Baden-Württemberg (235) jährlich etwa 1,1 Milliarden Behältnisse her. Seit November 2022 hält die oberfränkische Gesellschafterfamilie Staff-Reitzenstein 100 Prozent der Unternehmensanteile.
− pnp
Artikel kommentieren