Regen
Landfrauen wollen mehr Wertschätzung

Wichtigkeit der Landwirtschat das dominierende Thema beim Landfrauentag

16.03.2023 | Stand 25.10.2023, 12:18 Uhr

Organisierten den Landfrauentag und freuten sich über den großen Andrang: Kreisbäuerin Barbara Fraundorfner und die beiden stellvertretenden Kreisbäuerinnen Barbara Süß und Stefanie Hartl. −Fotos: Kruschinski

Frauenpower vom Land hieß es nach drei Jahren Corona-Pause endlich wieder beim Landfrauentag, den der Bayerische Bauernverband gestern im Kolpingsaal am Stadtplatz veranstaltete. Der Andrang war dabei sogar so groß, dass kurzfristig noch extra Tische herbeigeschafft werden mussten. „Die Leute haben wieder Lust auf Unterhaltung“, freute sich Organisatorin und Kreisbäuerin Barbara Fraundorfner über die große Zahl der Landfrauen, die der Einladung gefolgt waren.

Erst das immer stärker werdende Klirren, wenn Besteck auf Glas trifft, konnte die angeregten Unterhaltungen verstummen lassen, als Barbara Fraundorfner den Landfrauentag 2023 eröffnen wollte. Man hatte sich viel zu erzählen, schließlich hatte man sich zuletzt 2019 in so großer Runde getroffen. Damals noch im Faltersaal, in dem jetzt allerdings keine Veranstaltungen mehr stattfinden, so Fraundorfner, weswegen man in den Kolpingsaal umziehen musste.

In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal befanden sich auch etliche Ehrengäste, darunter die Pfarrer Ludwig Limbrunner und Matthias Schricker, MdL Max Gibis, Staatsminister a. D. Helmut Brunner, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und der stellvertretende Landrat Helmut Plenk, die es sich teilweise auch nicht nehmen ließen, den Landfrauen ein Grußwort zu sprechen.

Dabei dominierte ein Thema besonders: Fehlende Wertschätzung. „Viel zu wenige nehmen die Wichtigkeit der Landwirtschaft nicht wahr. Ihr seid unverzichtbar.“, sprach Olaf Heinrich seine persönliche Wertschätzung an die Bäuerinnen aus. Die hatte sich zuvor schon Barbara Fraundorfner vermehrt gewünscht, da der Verbraucher die Arbeit am Hof gar nicht mehr kenne. Bezirksbäuerin Claudia Erndl ergänzte: „Ihr alle dürft stolz auf euren Berufsstand sein!“ In dem Zusammenhang forderte sie zudem die Einführung eines neuen Schulfachs, dass gesunde Ernährung, Haushalt und Finanzen umfassen sollte.

Im Anschluss durfte dann Prof. Dr. Johannes Brantl aus Rinchnach den Landfrauen seinen Vortrag zum Thema „Umweltverantwortung aus christlicher Sicht“, der eigentlich schon für 2019 geplant war, halten. „Was lange währt, wird endlich gut, dass gilt auch für das Thema“, stieg er dabei humorvoll in seinen Vortrag ein. In dem brachte der Theologe von der Universität in Trier den Anwesenden Umweltgedanken aus der Bibel näher.

So sei das Kurzzeitdenken vieler Menschen zu einem Langzeitdenken zu entwickeln, erklärte er: „Wenn der Mensch sich als Krone der Schöpfung sieht, handelt er nur so, wie es ihm am besten passt, ohne an andere zu denken.“ Damit würde die Welt in eine Schieflage geraden, so wie aktuell. „Erdbeeren im Winter braucht kein Mensch“, nannte er ein Beispiel für kurzsichtiges und egoistisches Denken. Er gab den Anwesenden mit, sich als Mitarbeiter Gottes zu sehen und im biblischen Auftrag die Schöpfung zu erhalten. Dabei sollten sie, anders als viele der jüngeren Generationen, nicht mit Angst in die Zukunft blicken, sondern mit Vertrauen.

In der anschließenden Pause, die Timo Killinger von der Musikschule Zwiesel auf seinem Akkordeon musikalisch untermalte, war der Andrang auf dem beliebten Frühlings- und Ostermarkt, der im hinteren Teil des Kolpingsaals aufgebaut gewesen war, groß. Neben vielen kleinen Osterbasteleien gab es Gesticktes und Gestricktes, Kerzen, Tee oder Kaffee. Auch der Eine-Welt-Laden Sonnenblume und der Schafhof Perl hatten einen kleinen Stand auf dem Markt.

Später wurde es dann noch sportlich für die Landfrauen, als Aktiv-Coach Richard Ondr aus Bad Kötzting beim Alltags-Trainings-Programm vorstellte. Dabei ging es darum, Trainingsmöglichkeiten möglichst einfach in den Alltag zu integrieren, um die eigene Gesundheit zu fördern.