„Passt brutal gut“
Drei Neue, Winter und Friedrich machen weiter: Kirchbergs Frauen bereit für das Abenteuer Bayernliga

08.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:55 Uhr
Johann Kolb

Das geplante Karriere-Ende hat Kerstin Winter zurück gestellt – die Bayernliga ist zu verlockend.

Es war eine perfekte Saison für die Frauen des SV Kirchberg im Wald. Als Meister der Bezirksoberliga gleich durch die Landesliga marschiert – und jetzt steht erstmalig die Bayernliga vor der Tür. Darauf bereitet sich die Mannschaft rund um Trainer Markus Biller (42) seit knapp vier Wochen vor.
Drei Mal die Woche wird trainiert. In den Vorbereitungsspielen treten die Bayernliga-Neulinge aber erstmal nur gegen Landesligisten an. „Erstens hat das den Vorteil, dass wir nicht allzu weit fahren müssen – mit Passau, Thenried und Wilting – das ist ja bei uns in der Nähe. Und ich glaube aber, dass das Landesliga-Mannschaften sind, die Niveau haben und das bringt uns schon weiter“, meint Coach Biller.

Dann kommen auch die ersten Neuzugänge auf den Platz, denn mit Stefanie Küpferling (26) vom FC Ergolding im Mittelfeld, Lea Egner (19) von der DJK Grattersdorf in der Abwehr und Kerstin Kammermeier (27) vom SSV Weng im Tor hat man sich an nahezu allen Positionen verstärkt. „Die sind total motiviert und ehrgeizig. Und wenn man das in Kauf nimmt, dass man von Landshut nach Kirchberg fährt, dann sagt das eh alles“, fasst die 38-jährige Führungsspielerin Karin Friedrich zusammen, die sich dabei vor allem auf Küpferling bezieht.

Problem: „Es gibt bei uns einfach zu wenig Fußballerinnen“



Trotzdem ist Biller noch nicht zu 100 Prozent zufrieden mit der Kadergröße: „Sagen wir mal so: Man könnte sich immer verstärken. Nur, das Problem ist, dass es bei uns in der Region einfach zu wenig Fußballerinnen gibt, die uns in der Liga weiterhelfen würden. Also haben wir eh schon weit ausholen müssen, dass wir Spielerinnen bekommen, die uns in meinen Augen auch enorm weiterbringen.“

In der Bayernliga warten dann – natürlich neben Niederbayern-Derbys gegen den SV Frauenbiburg und den FC Ruderting – vor allem weite Auswärtsfahrten auf die Kirchberger Frauen. Unter anderem die SpVgg Greuther Fürth oder der FC Ezelsdorf im Nürnberger Raum. Das ist für die Kirchbergerinnen aber kein Problem: „Wir fahren total gerne fort. Vor allem, weils in der Mannschaft auch wirklich brutal gut passt. Das ist eine super Mischung aus Jung und Alt“, beschreibt Karin Friedrich das Mannschaftsgefüge.

„Wenn Kirchberg schon mal in die Bayernliga aufsteigt...“



Eigentlich wollten sie und Mitspielerin Kerstin Winter (36) ihre Karrieren nach der vergangenen Saison beenden. „Aber wenn Kirchberg schon mal in die Bayernliga aufsteigt…“, sagt sie dabei und lacht. Im Idealfall ist dann also nach der kommenden Saison Schluss – am besten natürlich mit einem positiven Erlebnis.

Ziel ist da ganz klar der Klassenerhalt. Genau das war eigentlich auch der Plan nach dem Aufstieg in die Landesliga, wie Karin Friedrich verrät. Und wer weiß, vielleicht wird in der kommenden Saison aus dem Ziel Klassenerhalt auf einmal der Durchmarsch in die Regionalliga.