Schlusslicht in der Kreisliga
Lindberg und das verflixte zweite Jahr: „Lassen Kopf nicht hängen“ – Topspiel am Fuße des Geißkopfes

14.10.2023 | Stand 14.10.2023, 7:07 Uhr
Franz Nagl

30 Mal zappelte der Ball heuer schon im Lindberger Kasten. Während die Gegner immer wieder jubeln, liegen die Gansaldorf-Kicker regelmäßig am Boden. Warum der Tabellenletzte einfach keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt, ist ein Rätsel. − Foto: Frank Bietau

Es ist genau ein Jahr her, als der TSV Lindberg als Aufsteiger in der Kreisliga Straubing für Furore sorgte. Zur Halbserie lagen die Kicker vor den Toren Zwiesels auf Platz drei der Tabelle – mit lediglich drei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze. Ein weiterer Aufstieg? Nicht ausgeschlossen! Zu gut waren die Kicker von Spielertrainer Armando Schreder (33) unterwegs. Die Kulissen, nahezu beispiellos. Nicht selten kamen die Fans der „Blau-Weißen“ oft ins Taumeln vor Freude.

Aber schon nach der Winterpause machte sich eine gewisse Frühjahrsdepression im Gansaldorf bemerkbar. Die Ergebnisse blieben aus. Oft fehlte das Spielglück. Am Ende holte man magere zehn Pünktchen und landete, insgesamt mehr als zufriedenstellend, auf einen fünften Platz. Der Meister Niederalteich hat in diesem Zeitraum 16 Punkte mehr geholt.

Man kann in Lindberg getrost vom verflixten zweiten Jahr reden. Es läuft immer noch nicht rund. Spielertrainer Armando Schreder nahm emotional seinen Hut, blieb jedoch als Spieler dem TSV erhalten. Auch Co-Trainer Dominik Wagner, mit dem der bislang einzige Saisonsieg gelang, trat zurück. Ein neuer Impuls soll der verunsicherten Mannschaft eingehaucht werden.

Seit dem 5. Spieltag steht mit Gerhard Joachimsthaler (41) ein neuer Trainer an der Seitenlinie, der zuletzt mit dem TSV Frauenau 2019 im dritten Anlauf über die Relegation den Aufstieg in die Kreisliga gelang. Aber auch unter dem neuen Übungsleiter bleiben die Ergebnisse noch aus. Die Leistungen sind zwar ansprechend, aber insgesamt kassiert der TSV einfach zu viele Gegentore.

Schlusslicht zwei Spiele vor Ende der Hinrunde



Das Ende vom Lied: Der TSV trägt zwei Spiele vor Ende der Hinrunde die rote Laterne. Die nächsten Aufgaben lassen nichts Gutes erahnen. Mit Plattling und Neuhausen-Offenberg warten richtige Brocken. Danach geht’s zum Rückrundenauftakt gegen die TG Straubing und den SC Zwiesel. So wird es für die Lindberger richtig schwer, noch Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
Wo liegen die Gründe für die Misere und wie will man beim TSV dem Negativtrend gegensteuern. Von Seiten des Vereins ließ sich nichts dazu in Erfahrung bringen. „Ich bitte um Verständnis, dass wir in der aktuellen Situation – und entgegen den üblichen Gepflogenheiten – keine öffentliche Analyse der sportlichen Lage vornehmen können und möchten“, heißt es von Seiten des Lindberger Vorstandes Franz Straub.

Zumindest der neue Trainer Gerhard Joachimsthaler lässt auf die Frage, wie man aus dieser verzwickten Situation wieder rauskommt, wissen: „Indem wir den Kopf nicht hängen lassen und alles daran setzen werden, die Trendwende zu schaffen!“ Ob dies nur ein frommer Wunsch des neuen Übungsleiters ist, wird man im Spiel gegen die Spvgg Plattling sehen.

Aber auch in den anderen Partien des 12. Spieltages ist ordentlich Spannung geboten.

Nur noch Siege zählen für DJK-SB Straubing



Für die DJK-SB Straubing zählen vor der Winterpause nur noch Siege. Mit nur sieben Punkte hängen die Gäubodenstädter am Tabellenende fest. Gegner Deggenau tankte dagegen mit einem 3:2 gegen Schwarzach viel Selbstvertrauen. Die Gäste sind fest entschlossen, weitere Punkte für den Klassenerhalt aus Straubing zu holen.

Für die Türk Gücü läuft es momentan nicht nach Plan. Beim SV Kirchberg im Wald bezog man eine überraschende 0:1-Niederlage. Ebenfalls überraschend ist die momentane Sturmflaute bei der TG. Gegner Steinach will nach der schmerzlichen 1:2-Heimniederlage gegen Plattling kein Sparringspartner sein und im Derby an der Uferstraße für eine Überraschung sorgen.

Der SV Schwarzach hängt erneut im Tabellenkeller fest. Mit zehn Punkten rangiert man aktuell auf den Relegationsplatz. Punkte wären dringend nötig. Und da kommt gerade eine Mannschaft wie der SV Kirchberg um die Ecke. Die Gäste sind die Wundertüte der Liga. Dennoch zeigte die Formkurve nach oben. Siehe das 1:0 gegen Topfavorit TG Straubing.

SV Haibach: Still und leise ins obere Tabellendrittel



Dem SV Haibach ist derzeit alles zu zutrauen. Mit 3:1 siegte der Dorfclub beim klaren Favoriten SC Zwiesel. Gegen den SV Auerbach bietet sich die Gelegenheit, sich heimlich still und leise im oberen Tabellendrittel zu positionieren. Bei den Gästen wechselt Licht mit Schatten. Gegen das Kellerkind DJK Straubing sprang zuletzt nur ein mageres 1:1 heraus. Das ist nicht der Anspruch der Auerbacher.

Der SC Kirchroth benötigt dringend Punkte. Die Landeck-Truppe tritt zwar wesentlich verbessert auf, dennoch fehlen die Erfolgserlebnisse. Zuletzt gingen in Neuhausen mit 0:2 die Punkte an den Gegner. Der SC Zwiesel will wohl mit aller Macht die Scharte gegen Haibach auswetzen und die verlorene Tabellenführung zurückerobern.

Das Topspiel des 12. Spieltages findet am Fuße des Geißkopfes statt, wenn der frisch gebackene Tabellenführer SV Bischofsmais den SV Neuhausen-Offenberg zum Tanz bittet. Dabei ist es fast schon unheimlich, was der SVB momentan abliefert. Auch wenn der 3:2-Sieg gegen den TSV Lindberg zum Schluss noch gefährdet war, verdient war er allemal. Auch die Gäste präsentieren sich in blendender Verfassung und erledigten die Pflichtaufgabe gegen Kirchroth mit Bravour. Sicherlich werden sich viele Zuschauer ein Spektakel wünschen.


12. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: Lindberg – Plattling; Sonntag, 14 Uhr: SB Straubing – Deggenau; 15 Uhr: Kirchroth – SC Zwiesel, Haibach – Auerbach, Schwarzach – Kirchberg i.W., TG Straubing – Steinach; 16 Uhr: Bischofsmais – Neuhausen/Offenberg.