Trainer räumt mit Gerücht auf
„Wollen einen Stamm halten“: Thomas Vogl erklärt seinen Zukunftsplan für die Passau Black Hawks

20.01.2024 | Stand 20.01.2024, 18:23 Uhr

Mit der Leistung der Passau Black Hawks in Deggendorf war Trainer Thomas Vogl (Mitte) zufrieden. − Foto: Roland Rappel

Dieser eine Ausrutscher, er machte die Chance auf eine Überraschung der Passau Black Hawks im Donau-Derby beim Deggendorfer SC zunichte. Mit 1:3 musste sich der Tabellenvorletzte der Eishockey Oberliga Süd am Freitagabend vor 2666 Zuschauern im Eisstadion an der Trat geschlagen geben. Trainer Thomas Vogl war hinterher deprimiert und stolz – und gab Einblick in seine Gedanken und Planungen um und mit dem Eishockey in Passau.

„Es ist sehr, sehr schade und tut weh, ein Spiel so zu verlieren“, kommentierte der Black-Hawks-Coach mit Blick auf die Szene vor René Röthkes Alleingang zum 2:1 (54.). Öffentlich sprechen wollte der 46-Jährige über die spielentscheidende Szene nicht. Als fürsorglicher Trainer stellte sich Vogl schützend vor seinen Spieler Samuel Mantsch. Der 19-Jährige war an der blauen Linie weggerutscht, so dass der Weg für Röthke zum Tor und dem dritten Deggendorfer Derbysieg frei war. „Sehr, sehr bitter“ sei die Szene gewesen und Deggendorfs Coach Jiri Ehrenberger sprang seinem Passauer Pendant während der Pressekonferenz bei: „Solche Fehler gibt es in jeder Liga.“


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Mit einem Doppelpack des Ex-Passauers Carter Popoff (34., 60.) und Röthkes Alleingang drehten die auf drei Reihen dezimierten Deggendorfer ein für sie schwieriges Derby. Die Gäste verteidigten lange Zeit erfolgreich, hatten nach dem Führungstor durch Liam Blackburn, der einen Schuss von U20-Nationalspieler Michael Reich abfälschte (7.), gerade zu Beginn des zweiten Drittels die ein oder andere Riesenchance zum 2:0, das dem DSC ohne neun Stammspieler wohl die Kraft für eine Aufholjagd geraubt hätte. Daher stellte Thomas Vogl fest: „Es wäre mehr drin gewesen heute, meine Mannschaft hat gut gespielt“, lobte der 46-Jährige und verriet den Matchplan des Außenseiters: „Wir wollten kompakter stehen und ein paar Angriffe fahren. Beides hat bis zum Schluss geklappt.“

Vogl: Wollen uns „in der Oberliga festbeißen“



Zum ersten Punktgewinn hat es dennoch nicht gereicht im dritten Donau-Derby. Aber in absehbarer Zeit soll es soweit sein. Diese Nachricht versteckte Thomas Vogl in seiner Analyse und seinem Ausblick zur Zukunft der Passau Black Hawks. Gerüchten, wonach die Black Hawks mit einem Rückzug in die Bayernliga nach der laufenden Saison liebäugelten, entgegnete der Landshuter vehement: „Ich spreche jede Woche mit meinen Vorständen und das Wort Bayernliga hat keiner in den Mund genommen“, verriet Vogl, der erst vor einigen Tagen seinen Vertrag als Trainer UND sportlicher Leiter um ein Jahr verlängerte. Das Ziel sei, „sich in der Oberliga festbeißen“, bekräftigte Vogl und gestand, dass es sich dabei um eine „harte Aufgabe“ für die EHF handele: „Wir sind ein Sprungbrettverein, weil wir finanziell nicht mithalten können, wenn andere Vereine unsere Spieler wollen.“

Es sei daher in den nächsten Wochen und Monaten, parallel zu den letzten Partien der Hauptrunde, seine Hauptaufgabe, den Kader für nächste Saison zusammenzutrommeln. Er würde gerne einen „Stamm aus Spielern des aktuellen Kaders“ halten und die künftige Mannschaft darum aufbauen. Mit Jakub Cizek und Nico Sauer, die Arbeitspapiere über das Saisonende hinaus haben, stehen bislang zwei Spieler für die Saison 24/25 fest.