Top-Vier in Direktduellen
„Wissen, was das bedeuten würde“: Kreisliga Passau – jetzt kracht es richtig – Schlussduo vor Schlussgong

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 15:20 Uhr
Christian Andorfer

Im Hinspiel ließen sich die Salzweger (in Rot) von Eberhardsberg (2:0) nicht aufhalten. Diesmal droht Ungemach von den Blauen. − Foto: Sven Kaiser+

Während im Tabellenkeller der Kreisliga Passau am Wochenende mit Alkofen und der SG Thyrnau/ Kellberg die beiden ersten Absteiger feststehen könnten, nimmt das Rennen um die begehrten Aufstiegsränge immer mehr an Fahrt auf.

Am Samstag treffen die tabellarisch gesehen vier besten Teams direkt aufeinander. Während für die immer stärker werdenden Eberhardsberger gegen Relegant Salzweg das nächste Derby auf dem Plan steht, hat Spitzenreiter Oberdiendorf eine weitere knifflige Aufgabe beim „Dritten“ in Karpfham zu lösen.

Eberhardsberg extra motiviert



Die DJK Eberhardsberg durfte zuletzt weiter Selbstvertrauen tanken: Beim 3:2-Derbysieg in Oberdiendorf gelang der fünfte Sieg in Folge. Mittlerweile konnten jegliche Abstiegssorgen beiseite gelegt werden, viel mehr geht der Blick nach oben. Mit einem weiteren Erfolg im Nachbarduell gegen Salzweg könnte die Borussia zwei Punkte an den Bezirksliga-Absteiger heranrücken. DJK-Coach Manuel Grillhösl (38): „Wir gehen mit breiter Brust und ohne Angst ins Derby. Salzweg war der bisher spielerisch stärkste Gegner, gegen den wir antreten mussten. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel haben wir noch eine Rechnung offen. Wir wissen natürlich alle, was ein Sieg gegen Salzweg bedeuten würde, das dürfte einige meiner Spieler nochmal extra motivieren. Wie schon letzte Woche in Oberdiendorf wird die Mannschaft mit der besseren Tagesform das Rennen machen.“

Gegner Salzweg konnte sich schnell von der 0:1-Niederlage bei der DJK Passau West erholen und gewann zuletzt, wenn auch spät, gegen den FC Vilshofen. Zwei Zähler beträgt der Abstand auf Oberdiendorf nur noch. „Eberhardsberg hat offensichtlich einen richtig guten Lauf, aber auch ein starkes Team. Wir freuen uns auf das Derby und möchten natürlich etwas Zählbares mitnehmen“, so Salzwegs Spielertrainer Stefan Holzinger (35). Die letzte Liga-Heimniederlage der DJK Eber-hardsberg liegt saisonübergreifend mittlerweile fast 20 Monate zurück, damals ein 0:4 gegen die DJK Neßlbach. Im Derby wird sich zeigen, ob der FC Salzweg diese schier unglaubliche Serie beenden kann.

Karpfham „sehr gut drauf“



Ähnlich formstark wie die Grillhösl-Elf präsentiert sich derzeit der TSV Karpfham. Nach acht Siegen in den letzten neun Partien erwartet Trainer Reinhard Völdl (52) gegen Tabellenführer „Deandorf“ ein Duell auf Augenhöhe: „Bei Oberdiendorf läuft es nach dem Winter nicht mehr gewohnt, deshalb werden sie versuchen, bei uns den Bock umzustoßen. Wir sind aber sehr gut drauf, wenn jeder meiner Spieler an seine Leistungsgrenze geht, werden wir sicher nicht leer ausgehen.“

Primus Oberdiendorf ließ zuletzt Punkte liegen, der Vorsprung auf die genannten Verfolger schmolz zusammen. TSV-Coach Stefan Stefan Richter (34) will mit seinen Mannen im Rottal die Tabellenführung verteidigen, weiß aber auch um die Qualität von Dandl und Co.: „Karpfham ist gespickt mit starken Einzelspielern, deshalb wird uns auch hier alles abverlangt werden. Letztendlich müssen wir unsere individuellen Fehler abstellen und unsere Leistung über 90 Minuten auf den Platz bringen, um im Topspiel nicht das Nachsehen zu haben. Ähnlich wie letzte Woche bei der knappen Niederlage gegen Eber-hardsberg erwarte ich auch in Karpfham eine spannende und interessante Partie, in der erneut Kleinigkeiten für den Unterschied sorgen werden.“

Alkofen: „Es liegt liegt auch an Trainingsfleiß und Einstellung“



Mit weiteren Niederlagen könnte für Schlusslicht Alkofen und die SG Thyrnau/Kellberg das Kapital Kreisliga vorerst beendet sein. Erst letztes Jahr feierte man in Alkofen den Aufstieg, punktet der FCA in Tiefenbach nicht dreifach, so würde sich das Team von David Käser (35) bereits fünf Spieltage vor Kehraus schon wieder von der Kreisebene verabschieden. Sport-Leiter Daniel Kiermeier (44): „Schon vor der Saison war klar, dass der Klassenerhalt an ein Wunder grenzen würde. Es soll aber auch nicht zu einfach klingen, dass der Abstieg am Ende so deutlich ausfällt, liegt vor allem an Trainingsfleiß und Einstellung der Spieler. Die Saison wollen wir dennoch mit Anstand zu Ende bringen und gerne noch den ein oder anderen Punkt holen.“

Auch die SG Thyrnau/Kellberg steht nach drei Jahren im Kreisoberhaus vor der Rückkehr in die Kreisklasse: Verliert sie ihre Heimpartie gegen den SV Riedlhütte und holt der FC Tiefenbach mindestens einen Punkt gegen den FC Alkofen, wäre der Abstieg bereits am Wochenende besiegelt.

Wie dieses Duo steckt ein weiteres Quintett im Sumpf, ein weiterer Direktvergleich in dieser Runde: Zehnter Vilshofen und Zwölfter Schönbrunn.


21. Spieltag am Samstag, 15 Uhr: Eberhardsberg – Salzweg (Hinspiel 0:2), Tittling – Neßlbach (0:1), Passau-West – Winzer (0:3); 16 Uhr: Karpfham – Oberdiendorf (0:5), Vilshofen – Schönbrunn (2:5); Sonntag, 14.30 Uhr: SG Thyrnau/Kellberg – Riedlhütte (in Thyrnau/0:5); 15 Uhr: Tiefenbach – Alkofen (2:0).