Von Maria Geyer
Ballett ist Sport, aber ein sehr graziler Sport mit extremen Anforderungen an den Körper. Wie gut die Mitglieder des Rottaler vhs-Balletts ihre Tänze beherrschen, zeigten sie ihrem Publikum in der voll besetzten Pockinger Stadthalle. Die Tänzerinnen präsentierten ein abwechslungsreiches und farbenprächtiges Potpourri mit Auszügen aus fünf Ballettaufführungen.
Andrea Riedler-Garbe verstand es über 60 Ballerinen unter dem Motto „Memories – Erinnerungen an 40 Jahre Ballett“ in Szene zu setzen. Das Publikum wurde mit einem kurzweiligen, rund zweistündigen Programm aus „Lieblingstänzen“ ihrer langjährigen Bühnenerfahrung als Rottaler vhs-Ballett-Lehrerin verzaubert.
60 Tänzerinnen auf der Stadthallen-Bühne
Die kleinen Ballerinen sind drei bis neun Jahre alt, die Fortgeschrittenen zehn bis 22 Jahre alt. Einstudiert hatten die Tänze mit den kleinen Künstlerinnen Daniela Pfaffinger, die Tochter von Andrea Riedler-Garbe, und Hannah Bergmann. Beide begannen mit dem Ballett bereits im Alter von drei Jahren, sie choreographierten die Tänze selber und betreuen mit viel Enthusiasmus die Anfängergruppen seit 15 bzw. sechs Jahren. Maximilian Neumeier führte als Conférencier in die jeweilige Ballettaufführung ein.
Analog zum ersten Ballettabend von Andrea Riedler-Garbe, den sie vor 40 Jahren als Passauer Studentin in Pocking auf die Beine gestellt hatte, wurden im ersten Teil Auszüge aus dem bekannten Ballett „Die Puppenfee“ gezeigt. Dabei erweckt die Fee – getanzt von Lena Wittmann – Puppen in einem Puppenladen zum Leben. Im „Chinesischen Tanz“ zeigte die Anfängerklasse Spitzentanz – Melanie Geier, Lea Gerland, Leni Hauptenbuchner und Maya Lehmann. Als weitere Solistin glänzte Lena Heinrichsdobler in ihrer Rolle als Spanierin.
Von „Dornröschen“ bis „Nussknacker“
Rebekka Biemann und Nadine Kaltenberger stellten als „Blaue Vögel“ und Hannah Bergmann als „Goldfee“ aus dem Ballett „Dornröschen“ ihr Können unter Beweis. Mit dem „Geburtstagswalzer“ von zwölf Ballerinen auf Spitze schloss sich der Vorhang der Dornröschen-Ausschnitte und es folgten Auszüge aus „Der Nussknacker“. Mit dem bekannten Spitzentanz der Zuckerfee verzauberte Alicia Jurkschat das Publikum. Beim russischen Tanz „Trepak“ zeigten Sophie Boiko, Emma Fuchs, Anna Maria Maierhofer, Clara Schenk und Beatrice Weinberger akrobatische Leistungen. Zum Schluss der Nussknacker-Trilogie brillierten Hannah Bergmann, Rebekka Biemann, Alicia Jurkschat und Lena Wittmann im Spitzentanz der Rohrflöten, den sie gemeinsam völlig synchron und sauber zum Besten gaben.
„Le Corsaire“ erneut aufgeführt
Als viertes wurden Ausschnitte aus Andreas Lieblingsballett „Le Corsaire“ (dt. der Freibeuter) gezeigt. In diesem Ballett, das vom vhs-Ballett schon zweimal aufgeführt wurde, geht es um die verzweifelte Liebe eines Piraten zu einer versklavten Haremsdame. Im Tanz der Odalisken (dt. Dienerinnen im Harem) stellten Franziska und Rebekka Biemann, Hannah Bergmann und Lena Wittmann sowie Alicia Jurkschat und Nadine Kaltenberger paarweise ihr Können im Spitzentanz unter Beweis. Im Piratensolo zeigte Franziska Biemann ihre Sprungkraft und mit zwei Piratenwalzern aus dem 1. und 2. Akt des Balletts schloss sich der Vorhang zu „Le Corsaire“.
Tosender Applaus nach Finaltanz
Zum krönenden Abschluss wurde der Finaltanz – von Andrea liebevoll „Stangerltanz“ genannt – aus dem Ballett „Napoli“ gezeigt, der bei der Schlusspose mit einem tosenden Applaus des begeisterten Publikums abgerundet wurde.
Andrea Riedler-Garbe bedankte sich bei allen Mitwirkenden auf, hinter und vor der Bühne. Besonders bedankte sie sich bei ihren sieben „Säulen“, den langjährigen Tänzerinnen Hanna Bergmann, Lena Wittmann, Rebekka und Franziska Biemann, Alicia Jurkschat, Nadine Kaltenberger und bei ihrer Tochter Daniela Pfaffinger – für sie alle gab es rote Rosen. Rosemarie Berger von der Volkshochschule überreichte Blumen und ein Geschenk an Andrea Riedler-Garbe und würdigte ihr langjähriges, erfolgreiches Engagement als vhs-Ballettlehrerin.
Die Zuckerfee tanzte Alicia Jurkschat. −Foto: A. Frankenberger
Rebekka Biemann zeigte als Florine den Tanz der „blauen Vögel“.
