Rudertinger Ritterorden St. Georg
Sieben Kandidaten für den Ritterschlag - Am 11. Mai Festakt in der Klosterkirche St. Nikola

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 6:00 Uhr
Josef Heisl

Die Kandidaten für den Ritterschlag stellen Prior Konrad Kobler (3.v.l.) und Vorstand Ritter Rudolf Gibis (r.) vor: Bernhard Will (v.l.), Anita Mayer, Constanze Müller, Johann Kobler und Willi Wagenpfeil. − Foto: Heisl

Am 11. Mai 2024 ist es wieder so weit, wenn in der Klosterkirche Niedernburg in Passau sieben Ritteranwärterinnen und -anwärter mit dem Ritterschlag in die Ritterschaft zum Heiligen Georg aufgenommen werden. Damit wachse die Zahl der Ritterdamen und der Ritter im Priorat Passau weiter an, erklärte Prior MdL a. D. Konrad Kobler bei der Jahreshauptversammlung im Schätzlhof von Ruderting bei Ritterbruder Josef Schätzl.

Zahlreiche Ritter im Schätzlhof zur Jahreshauptversammlung



Der Prior konnte zu dieser Versammlung eine große Zahl an Mitgliedern begrüßen, darunter die Ritter MdL Josef Heisl, den 3. Bürgermeister der Stadt Hauzenberg Kreisrat Christoph Amsl und Altbürgermeister Josef Schätzl. Natürlich stand die Präsentation der künftigen Ordensträger durch Prior Konrad Kobler im Mittelpunkt der Versammlung. Kobler erläuterte auch die künftigen Planungen. Für den Verein „Ritterschaft zum Hl. Georg“ gab der 1. Vorsitzende, Ritter Rudolf Gibis, einen Überblick über das Vereinsgeschehen.

Aktivitäten und Planungen des Priorats Passau



Kobler schilderte nach einem Gedenken an die Verstorbenen – an der Spitze Großprior Dr. Sandor Lenard – die Aktivitäten, die er dem Großprior Matyas Andras in seinem Arbeitsbericht mitgeteilt habe. Der Ritterstammtisch, die Abklärung der Nutzung der Klosterkirche, die Vorbereitung der Kandidaten auf den Ritterschlag, die Verbindung zu den deutschen Minderheiten in der Batschka, in der Vojvodina sowie im ungarischen Raum Pecs und weiteren Grenzregionen Ungarns waren ein Teil dessen, was geleistet worden sei. Nach Südungarn wurde schon eine große Zahl Hilfsgüter, Stühle und Tische sowie medizinisches Gerät gesandt und auch immer wieder der Kontakt gesucht, pflegen doch diese Deutschstämmigen gerne die deutsche Kultur. Auch nach Jerusalem florierten die Kontakte, insbesondere zum Abt der Dormitio-Abtei, der man eine Friedensglocke spenden wolle. Eine weitere solle nach Tabgha am Nordufer des See Genezareth folgen. Abt Dr. Nikodemus Schnabel OSB hat sich bereits schriftlich bedankt. Die Kosten von 8000 bis 10000 Euro sind weitgehend durch Spendenzusagen gedeckt.

Am 13. Mai 2023 gab es den Ritterschlag in der Klosterkirche am Grab der Seligen Gisela. Im Jahr 2026 feiert der Orden sein 700-jähriges Bestehen. Die zentrale Feier werde in Passau stattfinden, betonte Kobler. Die Ritterschaft pflege auch eine enge Partnerschaft mit dem Verein zum Erhalt der St. Kolomann Kirche. Zu weiteren Benefizaktionen und zur Kontaktvertiefung mit den Minderheiten sind Begegnungsfahrten nach Serbien, Kroatien, Ungarn und Rumänien vorgesehen. Der Vorsitzende des Priorats Passau, Ritter Rudolf Gibis, freute sich über die steigende Zahl an Mitgliedern. Derzeit stehe man bei 43 Mitgliedern, neun Damen und 34 Herren, und sei damit das mitgliederstärkste Priorat in Deutschland. Man könne stolz auf die Benefizaktionen sein, bei denen es aber mit Serbiens Bürokratie größere Probleme gebe.

Schatzmeisterin Edith Slezak konnte gesunde Finanzen präsentieren, Dieter Schlegl, der mit MdL Josef Heisl die Kasse geprüft hatte, war voll des Lobes.

Blick auf die Ordensvergangenheit und dann auf die Zukunft



Dann ging Kobler auf die Geschichte des Ordens allgemein und insbesondere im Priorat Passau ein. Er wolle damit den Kandidaten alles Wissenswerte über diese Ritterschaft vermitteln. Der Orden sei sozial, karitativ und völkerverbindend ausgerichtet. Er pflege die Kultur, die Wissenschaft und die christlichen Traditionen. Der Orden gliedere sich in Priorate und Großpriorate. Neben Rittern und Ritterdamen gebe es fördernde Mitglieder. Der Ordenssitz sei in der Stadt Visegrad in Ungarn, nahe dem Donauknie.

In seinem Ausblick warb der Prior für den Ritterstammtisch jeweils am ersten Dienstag im Monat im Gasthaus Knott in Jacking, verwies auf einen Vortrag am 19. März von Dr. Eberhardt zum Thema Europa, lud am 7. Mai zu einem Gottesdienst in der Abteikirche Niedernburg ein, wo auch am 11. Mai der Ritterschlag stattfindet. Ende Mai sollen dann die Glocken für Jerusalem und Tabgha gegossen werden, die friedlichere Töne anschlagen sollen als die Waffen des Krieges. Spenden für die beiden Glocken nehme man gerne entgegen. Am 30. Mai nimmt die Ritterschaft an der Fronleichnamsprozession in Passau teil und am 14. Juni trifft man sich am Passauer Stephanskreuz zu einer Gedenkfeier.

DIE KANDIDATEN

Bei den Kandidatinnen und Kandidaten für den Ritterschlag am Samstag, 11. Mai, handelt es sich um Persönlichkeiten aus den Diözesen München, Regensburg und Passau. Diese sind seit Jahren im karitativen und sozialen Bereich tätig und das weit über die Heimatregion hinaus. Dies entspricht den Statuten des Ritterordens. Aus dem Priorat Passau, zu dem die Diözesen Passau und Regensburg gehören, kommen:

Carmen Brückner (56), selbstständige Physiotherapeutin aus Passau

Johann Kobler (61), Landwirtschaftsmeister und Agrarunternehmer aus Neukirchen vorm Wald

Anita Mayer, Pflegerin mit privat-gewerblichem Geburtshaus aus Siegenburg, stellvertretende Bezirksvorsitzende der CSA Niederbayern

Constanze Müller (60), Redakteurin eines Buchverlags aus Fürstenzell

Georg Rodenbach (76), Diplompädagoge, Religionslehrer, Projektleiter SOS-Kinderdorf aus München

Willi Wagenpfeil, pensionierter Berufssoldat, Bürgermeister a.D., Behindertenbeauftragter des Landkreises Passau aus Hofkirchen

Bernhard Will (52), Produktionsleiter BMW Dingolfing aus Gottfrieding