Burghausen maximal unter Druck
„Richtungsweisend“: Wacker-Sportchef Fenk erklärt Derby gegen Schalding zur Mission

06.10.2023 | Stand 06.10.2023, 11:38 Uhr

Zum 20. Regionalliga-Derby standen sie sich am 30. Oktober 2021 gegenüber: Damals setzten sich die Grün-Weißen 1:0 gegen den SV Wacker durch. − Foto: Lakota

Ein angeschlagener, seit fünf Partien siegloser Gegner, kürzlicher Trainerwechsel (Berg für Sigurdsson) und alte Rivalität inklusive – kommt dem SV Schalding der nicht gerade sattelfest wirkende SV Wacker Burghausen in dieser Situation eher gelegen oder ungelegen? „Es ist uns wurscht, gegen wen wir wann in welcher Konstellation spielen“, sagt SVS-Sportchef Markus Clemens. Auf alle Fälle kommt’s an diesem Samstag (14 Uhr / Wacker-Arena) zum 22. Regionalliga-Duell zwischen beiden Mannschaften.

„Wir müssen uns bei jedem Spiel zu 100 Prozent auf uns fokussieren, um in dieser Liga bestehen zu können“, wehrt Markus Clemens eine situationsspezifische Gegner-Betrachtung ab. Der SV Wacker habe immer noch eine qualitativ sehr hochwertige Mannschaft, die eben in dieser Spielzeit nicht richtig aus den Startlöchern gekommen sei, so die Einschätzung von Clemens.

Da werden sie in Burghausen kaum widersprechen. Mit drei Siegen und elf Punkten aus 13 Partien stehen die Salzachstädter auf dem ersten Relegationsplatz der Regionalliga Bayern. Bisheriger Tiefpunkt: das 1:4 vor einer Woche gegen den 1. FC Nürnberg II, als Fans auf den Rängen ihre maßlose Enttäuschung mit Bierbecherwürfen zum Ausdruck brachten. „Unterirdisch“, hatte Sportchef Karl-Heinz Fenk über die zweite Wacker-Halbzeit geurteilt und klar gemacht: „Das lassen wir uns nicht bieten und das wird auch Konsequenzen haben.“ Die internen Gespräche, die folgten, führten immerhin zu einem engagierten Auftritt in Bayreuth, der durch Dennis Schmutz’ spätes Super-Tor mit einem Punktgewinn endete. Geschäftsführer Andreas Huber erteilt seiner Mannschaft einen klaren Auftrag: „Insbesondere die nächsten zwei Heimspiele gegen Schalding und Memmingen sind richtungsweisende Spiele.“ Die Vorstandsetage geht mit Taten schon mal voraus: Am Donnerstag verpflichtete der SV Wacker mit Muhamed Mehmedovic (33) einen Co-Trainer, der in dieser Position mit dem neuen Wacker-Chefcoach Robert Berg schon in Österreich zusammengearbeitet hat.

Das Problem in diesen Wochen: Der SV Wacker erzielt kaum Tore. In den vergangenen sechs Spielen waren’s gerade mal vier. Ein Problem, das auch dem Derby-Gegner nicht fremd ist. Dass der grün-weiße Motor zuletzt gegen Bamberg (0:2) und in Fürth (0:3) etwas ins Stocken geraten zu sein scheint, weiß SVS-Sportchef Clemens aber wohl zu begründen. „Vom Stammpersonal haben uns sechs, sieben wichtige Akteure gefehlt – und wenn wir gegen Bamberg eine unserer vielen Chancen zur Führung genutzt hätten, wäre das Spiel anders ausgegangen.“

Problem 1 – das Personal: Fürs Burghausen-Derby werden mit Daniel Zillner und Markus Tschugg zwei wichtige Defensivkräfte sowie Außenbahn-Antreiber Jonas Roßdorfer im Kader zurückerwartet. „Für Dominik Weiß, kommt ein Einsatz wohl noch zu früh, da steht am Freitag noch eine MRT-Untersuchung aus.“

Problem 2 – die Effektivität im Abschluss: Nach den zwei torlosen Auftritten „wollen wir versuchen, unsere Chancen wieder besser zu nutzen“, so Clemens, der überzeugt ist: „Wir werden auch in Burghausen unsere Möglichkeiten bekommen, obwohl der Gegner mehr Ballbesitz haben wird.“ Hinten gut stehen und mit schnellem Umschaltspiel zu Kontern kommen, Nadelstiche setzen – das dürfte eine Erfolg versprechende taktische Herangehensweise sein.

− ws/mjf