Bürgermeister: „Es geht unter die Haut“
Rassistische Schmierereien an Grundschule in Rotthalmünster: Staatsschutz ermittelt

05.03.2024 | Stand 06.03.2024, 5:58 Uhr

Entsetzen vor Schulbeginn in der Grundschule Rotthalmünster: Kurz nach 7 Uhr wurden am Montagmorgen im Pausenhof rassistische Schmierereien entdeckt. Die Polizeiinspektion Bad Griesbach ermittelt wegen des Delikts der Volksverhetzung, der Staatsschutz ist mit eingebunden. − Foto: dpa

Entsetzen vor Schulbeginn am Montagmorgen in der Grundschule Rotthalmünster (Landkreis Passau): Kurz nach 7 Uhr wurden im Pausenhof rassistische Schmierereien entdeckt. Die Polizeiinspektion Bad Griesbach ermittelt wegen Volksverhetzung, der Staatsschutz ist mit eingebunden.



Wie die Polizei mitteilt, waren mehrere rassistische Parolen im Bereich des Schulhofs angebracht. Die Schlimmste: „Ausländer raus – vor allem Nigga“. Zudem wurde Schulleiterin Barbara Blasius beleidigt und es wurden vier Fenster des Schulgebäudes beschädigt. Der Schaden an den Fenstern wird auf einen mittleren dreistelligen Eurobetrag beziffert. Ein Hakenkreuz, das auf dem Boden aufgemalt war, hatte der Hausmeister bereits unkenntlich gemacht, als die Polizei morgens am Tatort eintraf. „Er wollte vermeiden, dass es die Schulkinder sehen“, kann Franz Dadlhuber, der Leiter der Polizeiinspektion Bad Griesbach, das Verhalten des Hausmeisters nachvollziehen.

Polizei hat „groben Anfangsverdacht“

Nach Einschätzung der Polizei haben der oder die Täter die Straftaten übers Wochenende begangen. Bisher gibt es laut Dadlhuber einen „groben Anfangsverdacht“. Nach ersten Ermittlungen wird nicht davon ausgegangen, dass rechtsextreme Erwachsene für die Schmierereien verantwortlich sind. Die Kombination von Parolen, Beleidigung und zerstörten Fenstern deute darauf hin, dass die Täter eher in Verbindung mit der Schule zu suchen seien, lässt Polizeichef Dadlhuber wissen. Ermittelt werde allerdings in alle Richtungen.

Schulleiterin Barbara Blasius kann sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu den Geschehnissen an der Grundschule äußern. Sie verweist an das Staatliche Schulamt Passau, das eine Stellungnahme zu einem späteren Zeitpunkt angekündigt hat.

Bürgermeister: „Es geht unter die Haut“



Bürgermeister Günter Straußberger konnte noch einen Teil der Schriftzüge sehen, die der Hausmeister zügig entfernt hat. „Wenn das ein dummer Jungenstreich sein sollte, geht es viel zu weit“, sagt Straußberger. „Natürlich sind solche beleidigenden Schriftzüge kein Rotthalmünsterer Problem, aber es geht unter die Haut. Vor allem, wenn es an der Grundschule geschieht.“ Er merkt an, dass beim Zugang zum Pausenhof im Lauf des Jahres ein Tor angebracht wird – was schon vor dem Vorfall am Montag geplant war. Der Bürgermeister hofft, dass weiteren Taten zumindest ein Stück weit der Riegel vorgeschoben wird.

− car