Bundesweit auf Platz drei
Projekt der Alfons-Lindner-Mittelschule ausgezeichnet

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:09 Uhr

Voller Stolz präsentierten die Schüler der Klasse M8 der Alfons-Lindner-Mittelschule Kirchberg v. W. das Zertifikat für den 3. Platz beim bundesweiten Wettbewerb, wozu ihnen Rektor Jochen Geiling (l.) und Fachlehrer Christian Daitche (r.) gratulierten. −Foto: Schauer

Politische Bildung ist im Schulunterricht mittlerweile Standard geworden, daher veranstaltet die Bundeszentrale für politische Bildung, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht und von der Kultusministerkonferenz besonders gefördert wird, jedes Jahr einen Schülerwettbewerb zur politischen Bildung. In diesem Schuljahr beteiligten sich auch die Klassen M8 und M10 am Wettbewerb.

Die M8 belegte mit ihrem Projekt „Vereine – braucht’s das?“, unterstützt durch den Fachlehrer für Geschichte, Politik und Geografie, Christian Daitche, unter 2000 Klassen und 40000 Schülern bundesweit den 3. Platz und wurde dafür mit einem Geldpreis in Höhe von 1000 Euro belohnt. Für Rektor Jochen Geiling ist es wichtig, dass die Jugendlichen einzelne Themen im Unterricht intensiv erarbeiten und sich nicht von oberflächlichen „Fake-News“ beeinflussen lassen. Den Lehrkräften an der Alfons-Lindner-Mittelschule Kirchberg liegt viel daran, in allen Fächern die Medienkompetenz der Jugendlichen zu trainieren und zu stärken.

Verein oft für Jüngere eine „Heimat“



Bei dem von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgeschriebenen Wettbewerb haben die Schüler der Klasse M8 das Thema „Vereine – braucht’s das?“ gewählt, denn im ländlich strukturierten Landkreis Passau – besonders aber in der Gemeinde Tiefenbach – gibt es viele unterschiedliche Vereine, die vor allen Dingen jungen Menschen oftmals eine „Heimat“ sind. Wie Fachlehrer Christian Daitche gegenüber der PNP berichtete, haben die Schüler bei der Perchtengruppe „Bayerwoid-Deifen“ aus Aicha vorm Wald, dem Sportverein SV Neukirchen vorm Wald, der Kreismusikschule Passau und bei Tiefenbachs Bürgermeister Christian Fürst selbstständig recherchiert und einen Kurzfilm erstellt. Hierin kommen die Protagonisten der einzelnen Vereine zu Wort.

Als wichtigste Punkte nannten sie unisono den Zusammenhalt innerhalb des Vereins, der nur durch eine hierarchische Struktur gewährleistet sei. In einer Zeit, in der die sozialen Medien, wie Facebook und Twitter bei den meisten jungen Menschen zur „Grundausstattung“ gehören, müssen die Vereine um Mitglieder buhlen, denn hierin gilt es, bestimmte Regeln einzuhalten. So muss man sich bei den Perchten Masken und die Kleider besorgen, und zum Einstudieren der Choreographie für die einzelnen Figuren bei den Aufführungen bedarf es einer eisernen Disziplin, aber der Zusammenhalt ist „einfach Klasse“, wie es der Vorsitzende im Video-Clip betonte.

„Wir-Gefühl“ entwickeln

Beim Sportverein SV Neukirchen werden bereits Kinder von erfahrenen Trainern spielerisch an den Mannschaftssport herangeführt, so dass sich ein „Wir-Gefühl“ entwickelt. In der Kreismusikschule können sich die Anfänger, egal ob jung oder schon etwas älter, für eine bestimmte Musikrichtung entscheiden und das entsprechende Instrument lernen, wie es die Zweigstellenleiterin Heidrun Pontz erklärte. Wenn Musiker mit verschiedenen Instrumenten in einer Band zusammenspielen, entwickelt sich ein starkes „Wir-Gefühl“. Bürgermeister Fürst erachtet die Vereine als „gesellschaftlichen Kitt“, denn hier wird das Zusammenleben unterschiedlicher Charaktere gelebt.

Als Ergebnis des Projekts stellten die Schüler fest: Vereine haben mit Demokratie viel zu tun und können fast als ihre Keimzelle betrachtet werden. Fachlehrer Christian Daitche zeigte sich im Gespräch mit der PNP erstaunt, welchen Facettenreichtum die Jugendlichen über die Vereine herausgearbeitet haben. Die Klasse M10 hat sich mit dem Thema „Verschwörungstheorien“ befasst und ist bei ihren Recherchen immer tiefer in die einzelnen Szenefelder eingetaucht, wie die Coronaleugner oder Querdenker.

Mit einer Live-Schaltung zur gemeinnützigen Organisation „Der Goldene Aluhut“ wurde ihnen Medienkompetenz nahegebracht und die Schüler wurden eingehend über das Erkennen von „Fake-News“ aufgeklärt. In einem Podcast „Was ist Verschwörungstheorie?“ unterhielten sich vier Schüler zum Thema. Wie Rektor Jochen Geiling berichtete, nehmen in diesem Schuljahr die Klassen M7 und M8 am Pilotprojekt „Digitale Schule der Zukunft“ teil, um mit den Jugendlichen und ihren Eltern den sinnvollen Umgang mit den neuen Medien zu gestalten.