Die ersten beiden Ferienwochen in Bayern sind vorüber. Für einige endet damit nun der Urlaub und die Arbeit beginnt in dieser Woche wieder. Ein oftmals schwieriger Übergang. Passend zum heutigen Tag der Erholung, den man in den USA am 15. August feiert, gibt Expertin Isolde Spieleder (51) im Gespräch mit der PNP Tipps, wie die Rückkehr in den Arbeitsalltag möglichst reibungslos und entspannt gelingt.
Sie gibt unter anderem Seminare und Workshops zu positiver Psychologie und Humor. Das hilft auch, wenn sich der Urlaub dem Ende entgegen neigt, sagt sie.
Frau Spieleder, vielen verdirbt schon allein der Gedanke an die Arbeit die letzten Tagen ihres Urlaubs. Wie gelingt ein guter und angenehmer Übergang?
Grundsätzlich sollte man nicht bis zum letzten Tag Urlaub machen. Manche verfallen nämlich in Panik und stürzen dann in den Arbeitsalltag. In den letzten Tagen des Urlaubs sollte man sich langsam umstellen und solche „Ankommtage“ einplanen.
Was heißt das?
Vor Ende des Urlaubs die private To-do-Liste abarbeiten und zu Hause Ordnung schaffen. Je nach dem, wie lange das dauert, sollte man auch genügend Zeit einplanen. Das können in einer Familie schon zwei bis drei Tage sein. Dann kann man auch überlegen: Was brauche ich für die Arbeit? Dann kann man das am Vorabend schon herrichten, die Tasche packen etc. Oft sind es solche einfachen Mittel, die schon eine viel entspanntere Rückkehr ins Arbeitsleben bereiten können.
Im Urlaub kommt man meistens aber auch nicht um alle unangenehmen Aufgaben herum. Wann sollte man diese erledigen: Am Anfang oder am Ende?
Hilfreich ist dabei das Eisenhower-Prinzip. Das besagt: Alles, was wichtig und dringlich ist, soll man sofort, also vor dem Urlaub, erledigen. Was nur wichtig ist, kann man auf nach den Urlaub verschieben. Was nur dringlich ist, soll man – wenn möglich – delegieren. Und was weder wichtig noch dringlich ist, kann man verwerfen. Wer das nicht macht, droht während des kompletten Urlaubs gestresst zu sein, weil die nicht erledigten Aufgaben die ganze Zeit im Kopf rumschwirren.
Dazu mal ganz grundsätzlich: Wie kann man sich möglichst gut im Urlaub erholen?
Grundsätzlich haben mehrere kleine Ausflüge einen größeren Erholungswert als nur ein langer Urlaub. Aber das kommt natürlich auch auf den Typ an und kann nicht pauschal beantwortet werden. Manche wollen vielleicht auch gar nicht wegfahren und dann kann ein Urlaub auf Balkonien auch schön sein, solange man es schafft, die private To-do-Liste beiseitezulegen.
Was sind Sie persönlich für ein Typ?
Ich brauche beides. Ich fahre eigentlich immer ein paar Tage weiter weg, verbringe dann aber auch gerne mal Zeit zu Hause im Garten oder mache Ausflüge in der näheren Umgebung. So habe ich es auch dieses Jahr gehandhabt. Ich hatte jetzt knapp zwei Wochen Urlaub und fange am Donnerstag wieder an, zu arbeiten. Das ist auch so ein Tipp: Immer bis Mitte der Woche Urlaub nehmen, sodass man keine volle Woche vor sich hat, sondern nur zwei, drei Tage, um langsam wieder reinzukommen.
Was empfehlen Sie dann für die ersten Arbeitstage nach dem Urlaub?
Schon vor dem Urlaubsende sollte man sich Gedanken machen, wie man die erste Arbeitswoche gestaltet. Dabei ist es wichtig, an den ersten Tagen sich nicht zu viel von sich selbst zu verlangen. Man muss nicht gleich am ersten Tag alles schaffen und Überstunden machen. Stattdessen hilft es, sich eine kleine To-do-Liste zurechtzulegen, mit dem Chef zu sprechen und sich auch Souvenirs aus dem Urlaub mitzunehmen. Eine andere Möglichkeit, um die Gelassenheit und Leichtigkeit mit in die Arbeit zu transportieren, ist, wenn man beispielsweise in Italien war, mittags dann auch italienisch essen zu gehen. So hat man auch am ersten Arbeitstag ein gewisses Urlaubsgefühl.
In dieser Woche hilft den Arbeitnehmern der heutige Feiertag, wieder langsam ins Arbeitsleben zu finden. Wie kann man so einen einzelnen Tag bestmöglich zur Erholung nutzen?
Es ist wichtig, hier die Arbeit loszulassen und es langsam anzugehen. Stichwort: entschleunigen. Den Tag gar nicht zu sehr planen, sondern einfach spontan entscheiden, auf was man Lust hat. So erholt man sich immer am besten.
