Flut-Update
Donau-Hochwasser niedriger als gedacht, aber zäh – Obere Donaulände ab 20 Uhr wieder gesperrt

13.12.2023 | Stand 13.12.2023, 16:42 Uhr

Ein Abschnitt der Fritz-Schäffer-Promenade bleibt weiterhin gesperrt. Aufgrund des erwarteten Pegelanstiegs bis Mitternacht ist ab Mittwoch, 20 Uhr, auch die Obere Donaulände nicht befahrbar. − Foto: Danninger

Bauhof, Feuerwehren und THW hatten sich auf Schlimmeres gefasst gemacht. In der Altstadt waren rund 2000 Sandsäcke verbaut, um einem Donaupegel von acht Metern entgegenzuwirken, 3000 weitere Sandsäcke waren in Paletten auf die Feuerwehr-Lkw der Stadt verteilt, um jederzeit reagieren und draufschichten zu können. Die Stadt wäre also vorbereitet gewesen. Doch zum Glück kam am Mittwoch weniger Wasser als erwartet. Die schlechte Nachricht: Bis der Pegel wieder ein normales Level erreicht, dürfte noch ziemlich viel Wasser die Donau runterfließen.

Rund acht Meter hatte der Hochwassernachrichtendienst am Dienstag für Mittwochfrüh vorhergesagt. Und wie es üblich ist bei solchen Schätzungen, hätte der Pegel auch weiter steigen können. Die Stadt und Stadtbrandrat Andreas Dittlmann hatten sich bereits mit möglichen 8,20 Metern oder mehr auseinandergesetzt. Eine Sperrung der Freyunger Straße (ab 8,2 Metern) und des Rathausplatzes (ab 8,5 Metern) standen im Raum Statt der prognostizierten 8 Meter waren es am Mittwochmorgen dann aber doch „nur“ knapp 7,5.

Stadtbrandrat Andreas Dittlmann blickt weiterhin entspannt auf die Situation. „Wir haben die Lage im Griff“, sagte er, und meinte dabei mit „wir“ alle beteiligten Organisationen und Behörden. Das Ordnungsamt beobachte ständig die Veränderungen der Pegel. Rund 2000 Sandsäcke seien in der Altstadt bereits verbaut, die 3000 Sack starke Reserve, die in Paletten einsatzbereit auf Feuerwehr-Lkw im ganzen Stadtgebiet lagert, sei noch unangetastet.

„Wir rechnen mit einem Rückgang des Wasser was Wochenende“

Allgemein sei es „ein klassisches Donauhochwasser, das langsam kommt und langsam auch wieder geht“, sagt Dittlmann. Er geht davon aus, dass sich der Pegel bei etwa 7,7 Meterr einpendelt „und dort dann einige Tage bleibt. Wir rechnen mit einem Rückgang des Wassers am Wochenende.“

Für einen Rest an Unsicherheit sorge lediglich der Inn, den der Stadtbrandrat als „die große Unbekannte“ bezeichnet, da er oft unberechenbar sei.

Doch Dittlmann bleibt guter Dinge: „Wenn man die Wetterberichte und die Pegel in den höheren Lagen anschaut und wenn es am Wochenende, wie angekündigt, wieder kälter Gebirgen wird, dürfte sich das Hochwasser sich sehr langsam wieder zurückziehen.“

Dass der Hochwassernachrichtendienst eine mögliche Pegelspanne von bis zu neun Metern angibt, verwundert Dittlmann indes ein wenig. Er geht davon aus, dass es sich um einen „Sicherheitsmechanismus“ handelt. Auf die Hochwasserbekämpfung habe dieser mögliche Schlimmstfall aber keine Auswirkung: „Stellen Sie sich vor, wir würden jetzt in der Altstadt auf 9 Meter Pegel verbauen. Da werden sich schnell Leute beschweren, weil ihre Eingänge versperrt sind. Da ist immer ein Spagat notwendig. Alle beteiligten Dienststellen sind hochwassererfahren und hantieren mit Augenmaß.“

Mehrere Straßen gesperrt – Wochenmarkt in den Klostergarten verlegt

Da am Mittwoch bis Mitternacht ein leichter Pegelanstieg vorhergesagt wurde, wird die Stadt die zuvor wieder freigegebene Obere Donaulände ab 20 Uhr abermals für den Verkehr sperren. Folgende Sperren bleiben außerdem bestehen:
• Fritz-Schäffer-Promenade (zwischen Busparkplatz und Rathausplatz)
• Parkplatz Schanzl - unterhalb der Ostrampe Schanzlbrücke
• Racklau
• Unterführung Sulzsteg
• Achatiusstraße
• Innstadtbahnhofweg

Weiters teilte das Rathaus mit, dass der Samstags-Wochenmarkt in den Klostergarten verlegt und zu den üblichen Zeiten stattfindet.


Die aktuellen Pegelstände können unter www.hnd.bayern.de abgerufen werden.

Fragen zum Hochwasser beantwortet das städtische Bürgertelefon täglich von 8 bis 20 Uhr (✆0851/396-866).

Die aktuellen Lagebrichte der Stadt sind unter www.achtung.passau.de zu finden.