Malching
Nach Schwarzbau: Bauherr nimmt Änderungen vor

26.01.2024 | Stand 26.01.2024, 15:20 Uhr

Sowas hat er noch nicht erlebt. Malchings Bürgermeister Georg Hofer ist hörbar froh, dass die Sache mit dem Schwarzbau eines Austragshauses zu einem guten Ende gekommen ist – obwohl das der Bauherr vermutlich anders sieht. Der Bauherr hat, nachdem die Sache aufgeflogen war, einen Teil seines Hauses rückbauen müssen. „Das war die einzige Möglichkeit, das Haus zu retten“, sagt Bürgermeister Hofer, „ andernfalls hätte es komplett abgebaut werden müssen.“

Weshalb der Mann, der im nördlichen Gemeindegebiet lebt, bei dem Bau seines Austragshauses derartig von den eingereichten und von Kommune und Landratsamt abgesegneten Bauplänen abgewichen ist, hat er der Gemeinde so erklärt: Er wollte wertvollen landwirtschaftlichen Grund schonen. Um das zu erreichen, hat er das Haus um ganze sechs Meter nach Westen hin in Richtung Straße verrutscht. Zudem habe der Kellerbauer beim Einmessen die Terrasse vergessen. Alles zusammen habe dazu geführt, dass der Bauherr gemeindlichen Grund überbaut und durch dieses Tun Privatrecht verletzt hat.

Dach ragte massiv in die Gemeindestraße herein

Weil das Dach massiv in die Gemeindestraße hereinragte und noch dazu eine kolossale Holzsäule direkt am Straßenrand platziert worden ist, sahen andere Gemeinderäte auch die Gefahr, dass große landwirtschaftliche Fahrzeuge oder auch Müllautos und Schneepflüge unter Umständen Probleme bekommen könnten. Schließlich steht das Haus direkt in einer engen Kurve. Begegnen sich dort größere Fahrzeuge, „war das Vordach die längste Zeit ein Vordach“, gab damals bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Oktober 2022 Thomas Hufnagl zu bedenken. Auch in der Rückschau kann Bürgermeister Georg Hofer die gemachten Abweichungen vom Bauplan beim besten Willen nicht nachvollziehen. „So wie dieses Haus ursprünglich geplant gewesen ist, wäre alles gut gewesen.“

Bürgermeister hat so einen Schwarzbau noch nie erlebt

Doch bei der Summe der Abweichungen mussten Kommune und Landratsamt handeln. In eingehenden Gesprächen mit dem Bauherren, die laut Hofer „ruhig und sachlich“ gewesen seien, habe er ihm verdeutlicht, dass man das Haus so nicht belassen könne. Die einzige Möglichkeit, es zu retten, sei der teilweise Rückbau gewesen. „Wenn so etwas droht, tut man als Bauherr dann doch recht viel“, sagt der Bürgermeister.

Der Malchinger reichte eine Tektur ein, wie er das Haus abändern wird, damit es nachträglich genehmigt werden kann. Diese Änderungen nahm er nach der Draufsicht durch die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Passau, zügig vor. Er ließ einen Teil des Daches abschneiden, der gewaltige Naturstamm-Stützpfeiler wurde nach hinten versetzt. Wie Bürgermeister Georg Hofer weiß, ist dazu schweres Gerät, unter anderem ein Kranwagen, nötig gewesen. „Von der Statik her war das nicht ganz unproblematisch.“

Seit 15 Jahren ist Georg Hofer Bürgermeister von Malching. „In dieser ganzen Zeit ist mir so ein Schwarzbau noch nicht untergekommen.“ Das Verfahren ist endgültig abgeschlossen.