Mann in Hals gestochen
Mordversuch in Schärding: Angeklagte beschuldigt eigene Tochter (13)

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:10 Uhr

Wegen Mordversuchs an ihrem Mann muss sich seit Freitag eine 32-Jährige aus dem Bezirk Schärding in Ried im Innkreis vor Gericht verantworten. −Symbolbild: dpa

Seit Freitag muss sich eine 32-Jährige aus dem Bezirk Schärding in Ried im Innkreis vor Gericht verantworten. Sie wird beschuldigt, ihren Ehemann mit einem Messer in den Hals gestochen zu haben. Doch nun lenkte sie den Verdacht auf ihre Tochter.



Es schien, als wäre der Fall eines Mordversuchs im Bezirk Schärding bereits geklärt. Doch die Auftaktverhandlung vor einem Gericht in Ried im Innkreis am Freitag brachte eine überraschende Wendung. Die 32-Jährige, die wegen des Mordversuchs an ihrem Ehemann angeklagt ist, leugnete die Tat und beschuldigte stattdessen ihre 13-jährige Tochter, wie österreichische Medien berichteten.

32-Jährige gestand die Tat im August 2022



Am Dienstagabend, 2. August 2022, eskalierte ein Streit der Eheleute, die Mutter habe dann zu einem Messer gegriffen und ihren Mann lebensgefährlich am Hals verletzt. Die Tochter alarmierte den Rettungsdienst. So berichtete zumindest die Polizei nach dem Beziehungsdrama in Österreich. Die Frau habe sogar noch Erste Hilfe geleistet und gestand beim Eintreffen der Polizei die Tat. Der Ehemann wurde in das Klinikum Passau gebracht, eine Notoperation rettet ihm das Leben.

Doch nun soll alles anders gewesen sein. Die 32-Jährige könne sich vor Gericht nun nicht mehr genau erinnern, gehe aber davon aus, nicht die Täterin zu sein, sie plädierte für nicht schuldig. Ihr Verteidiger forderte einen Freispruch, vor allem auf der Basis, dass seine Mandantin mit ihrem Geständnis die Tochter schützen wollte. Nach Aussage der Angeklagten, die gebürtige Tschechin ist, sei sie sicher, dass die 13-Jährige zum Messer gegriffen habe.

Medikamente im Gulasch



Der Anklage sei aber zu entnehmen gewesen, dass der Mann mit Antidepressiva betäubt worden sei. Im Schlaf sei ihm dann mit einem Cuttermesser in den Hals geschnitten worden. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich sicher: Die Frau habe die Tat im Vorfeld geplant und ihrem Ehemann am besagten Dienstagabend die Medikamente in das Gulasch gegeben. Rückstände seien im Blut des Mannes gefunden worden.

Berichten der österreichischen Medien zufolge sollen im weiteren Verlauf des Prozesses noch ein medizinisches sowie ein psychiatrisches Gutachten gehört werden. Ein Urteil ist am zweiten Verhandlungstag am kommenden Dienstag zu erwarten. Das teilte eine Sprecherin des Gerichtes mit, die der Verhandlung, die noch bis in den Abend dauern wird, beisitzt. Auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern konnten daher zunächst noch keine Angaben zum Prozess gemacht werden.

− ls