Zu einem Beziehungsdrama kam es am spätem Dienstagabend im oberösterreichischen Schärding nahe der deutschen Grenze: Dabei stach eine Ehefrau mit einem Messer auf ihren Mann ein. Die 13-jährige Tochter alarmierte die Polizei.
Warum die Eheleute in Streit gerieten, ist bislang unklar. „Das Motiv steht derzeit im Zentrum der Ermittlungen“ wie Barbara Riedl von der Landespolizei Oberösterreich auf Anfrage mitteilt. Fest steht jedoch, dass die Auseinandersetzung am Dienstag gegen 23 Uhr so eskalierte, dass die 31-jährige Ehefrau ein Messer zur Hand nahm und damit auf ihren 40-jährigen Gatten einstach. Sie verletzte ihn dabei unter anderem schwer am Hals.
Die 13-jährige Tochter, die den Streit akustisch mitverfolgte, fand den verletzten, Blut überströmten Vater und alarmierte sofort die Rettung. Als Polizei und Notarzt eintrafen, war es aber die Ehefrau selbst, die bei ihrem Mann bereits Erste Hilfe leistete.
Täterin leistet selbst Erste Hilfe
Sie zeigte sich auch sofort geständig, händigte die Tatwaffe aus und ließ sich widerstandslos festnehmen. Ihr Verhalten lasse möglicherweise auf eine Tat im Affekt schließen, so die Polizeisprecherin. Ebenso sei aber auch ein „Täuschungsmanöver“ denkbar.
Die Rettung lieferte den Ehemann ins Klinikum Passau ein, wo er noch in der Nacht notoperiert wurde. Am Mittwochmittag sei er bereits wieder ansprechbar gewesen.
Vier Kinder im Haus
Mit im Haus waren zudem drei weitere, jüngere Kinder, die von der Auseinandersetzung nach Angaben Riedls jedoch nichts mitgekommen haben. Sie befinden sich nun zusammen mit ihrer 13-jährigen Schwester in der Obhut von Angehörigen, ein Kriseninterventionsteam und die Jugendwohlfahrt sind ebenfalls involviert.
Die Täterin wird aktuell vom oberösterreichischen Landeskriminalamt verhört. Die Ermittlungen laufen zu versuchtem Mord. Sie werde nach dem Verhör in eine Justizvollzugsanstalt überstellt, so Riedl.
