Hauzenberg
Mit ihrem Hobby können sie viel Gutes tun

Handarbeitsgruppe des AC unterstützt Aktion Lebenshilfe Hauzenberg und Tagesbetreuung in Wotzdorf <?ZE?>

13.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:33 Uhr

Bei der Spendenübergabe berichteten die Vertreterinnen der Aktion Lebenshilfe Hauzenberg sowie der Caritas-Tagesbetreuung in Wotzdorf der Handarbeitsgruppe des AC über ihre Arbeit: (von links stehend) Elke Wimmer, Tina Sabo, Heidi Geißler, Rita Lang, Josef Kinateder, Roswitha Pongratz; (sitzend von links) Rosmarie Meisinger, Renate Kinateder, Anneliese Schmid und Frieda Heindl. −Foto: Frisch

Alle 14 Tage treffen sich circa zehn Frauen des AC Hauzenberg, um ihrem Hobby nachzugehen, dem Stricken, Häkeln, Nähen und Basteln. „Es is einfach schä“ , meint eine der Strickerinnen. „Es ist Erholung pur.“ Dazu kommt: Die Handarbeitsgruppe arbeitet auch für eine gute Sache. Nun stand wieder eine Spendenübergabe an. Je 1000 Euro gingen an die Aktion Lebenshilfe sowie an die Caritas-Tagesbetreuung in Wotzdorf.

Mit dabei bei der Übergabe waren neben den Leiterinnen Rita Lang und Elke Wimmer die Vorsitzende der Aktion Lebenshilfe Tina Sabo, die Verantwortlichen der Tagesbetreuung Wotzdorf mit Heidi Geißler sowie der Vorsitzende des AC Josef Kinateder.

Lebenshilfe feiert heuer 50-jähriges Bestehen

Rita Lang erzählte zunächst, was denn so alles in der Gruppe passiert. Man feiert Geburtstage, unternimmt kleine Ausflüge. An wen eine Spende überreicht wird, bestimmt die Gruppe. Wobei besonders gilt: Spenden werden nur an Institutionen und Vereine aus dem Stadtgebiet vergeben. Sie verwies noch auf den großen Erfolg des letzten Basars. Aus dessen Erlös werden diese Spenden gegeben.

Tina Sabo gab dann einen Einblick in ihre Tätigkeit. Vor 50 Jahren war die Aktion Lebenshilfe Hauzenberg gegründet worden. Heuer feiert man also Jubiläum. Als eingetragener Verein musste der Vorstand erfahren, dass auch Vereinssatzungen der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst werden müssen. In der Gründungssatzung war verbindlich festgelegt gewesen, dass keine Zuwendungen an Geschiedene und Alkoholiker gegeben werden dürfen. Dies musste man ändern. „Unser Verein hat aktuell 220 Mitglieder“, berichtete Tina Sabo. Die Führung bestehe aus insgesamt zwölf Leuten (Vorstand und Beisitzer). Über Zuwendungen entscheiden würden in der Regel mehrere Personen, wobei nicht immer nur Bargeld ausgezahlt werde, sondern auch Rechnungen direkt an den Lieferanten überwiesen würden, falls erforderlich. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welch’ große Armut teilweise in unserer Stadt herrscht“, meinte Tina Sabo. Ohne Namen zu nennen, schilderte sie einzelne Schicksale. Die Vorsitzende besucht alle, die eine Zuwendung erhalten. Freude bereiten will der Verein unter anderem behinderten Menschen mit einer Weihnachtsfeier samt Nikolausbesuch. Die weihnachtliche Paketaktion komme besonders gut an. Hier könnten die Empfänger ihren Wunsch äußern, der erfüllt wird, wenn möglich. Auch das Grillfest sei ein Höhepunkt im Jahr. Mit dem Wohltätigkeitsball der Aktion Lebenshilfe wolle man Freude vermitteln, Interesse am Verein wecken und die finanzielle Seite des Vereins stärken. „Wir brauchen viel Geld. Deshalb danke, dass ihr an uns gedacht habt.“

Josef Grabmann war Ehrenbürger der Stadt Hauzenberg und hat zu Lebzeiten viele Akzente in der Stadt gesetzt. Zu Beginn erinnerte Heidi Geißler als Leiterin der Tagesbetreuung an Grabmann. Mit Unterstützung von Bärbl Resch sei er Initiator für die Gründung der Caritas-Tagesbetreuung Wotzdorf gewesen. Viele bürokratische Hürden waren zu überwinden, bis vor 13 Jahren diese Tagesbetreuung offiziell eröffnet wurde. Von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 Uhr bis 16 Uhr werden Demenzkranke und ältere Pflegebedürftige dort betreut. Die angemeldeten Personen holt der eigene Fahrdienst ab und bringt sie wieder heim. Man arbeite am Patienten nach dem Grundsatz „Betreuen und aktivieren“, erzählte Heidi Geißler.

Grundsatz der Arbeit: „Betreuen und aktivieren“

In der täglichen Zeitungsrunde würden alle Artikel aus der Region besprochen. „Wir machen Gymnastik, Ballspiele, Besen binden und Gedächtnistraining.“ In der Gruppe mit circa acht Personen werde gekocht und anschließend gemeinsam zu Mittag gegessen. Gut kam das Leckerlbacken im letzten Jahr an. Diese Betreuungskosten werden von der Pflegeversicherung übernommen. Leider bekomme man keinen Zuschuss für andere Aktivitäten, welche die Gruppe mit den Patienten unternehme und die immer Höhepunkte eines laufenden Jahres seien. Beispiel sei eine Kapellentour mit Einkehr in der Sonnenalm. Im Kloster Thyrnau besuchte die Gruppe eine Maiandacht. Auch der Besuch der Kapelle Heilige Röhre stand auf dem Programm. Mit einem Besuch im Gut Lichten-au endete dieser Tag. Für 2023 plant die Gruppe ein Dorffest gemeinsam mit den örtlichen Vereinen in Wotzdorf.

− red