Königliche Fernsicht im Luftkurort Kellberg

04.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:13 Uhr |
Franz Stangl

Bayerns drittgrößter Landkreis hat auch landschaftlich viel zu bieten. In einer Serie zeigen wir die schönsten Ausblicke ins Passauer Land hinein, heute von der König-Max-Höhe aus.

Bereits König Max II. wusste den Luftkurort Kellberg in der Gemeinde Thyrnau zu schätzen. An der König-Max-Höhe genoss er die reizvolle Fernsicht.

Höchster Punkt der Gemeinde Thyrnau



Inmitten der kleinen Ortschaft Wingersdorf bei Kellberg zweigt die Straße ab und führt den Besucher schon nach wenigen Metern auf diese geschichtsträchtige Stelle auf 530 Höhenmetern, der höchsten Erhebung in der Gemeinde Thyrnau. Mit etwas Glück wird der Besucher mit einem Panoramablick auf bayerische Berge wie Brotjacklriegel, Großer Arber, Rachel, Lusen oder den Dreisesselberg belohnt. Geradezu sensationell wird der Weitblick bei Föhn, wenn sogar das Dachsteinmassiv oder die Alpen zu erkennen sind.

Offensichtlich war damals sogar dem Bayerischen Königshof diese herrliche Aussichtshöhe schon bekannt, denn König Max II. – von 1848 bis 1864 der König von Bayern – machte anlässlich eines Besuches in der Stadt Passau einen Abstecher auf diese später nach ihm benannte Anhöhe. Die „Neue Passauer Zeitung“ schrieb darüber in ihrer Ausgabe vom 23. Juli 1852: „Später machten Seine Majestät einen Ausflug nach Kellberg und dem in dessen Nähe wegen seiner interessanten Aus- und Fernsicht bekannten Wingersdorf.“ Und König Max II. kam an dieser Stelle geradezu ins Schwärmen: „Ich habe nicht gedacht, dass mein Bayernland so schön ist“, soll er begeistert ausgerufen haben. Böse Zungen spötteln dazu, dass er dabei nach Österreich geschaut habe.

Geschichte in Stein gemeißelt



Die Inschrift der 145 Jahre alten Granitsäule erinnert auch heute noch an diesen für die Bürgerschaft von Kellberg bedeutenden Besuch des Königs. „Erinnerung an Seine Majestät den König Maximilian II. von Bayern. Allerhöchst welcher am 21. Juli 1852 an dieser Stelle zur großen Freude der Pfarrgemeinde Kellberg die schöne Aussicht genoß“ ist unauslöschlich in den Stein gemeißelt. Ein überdimensionaler Stuhl, der seit wenigen Wochen diese Anhöhe zusätzlich aufwertet, lädt auf seiner eingehängten Schaukel zu einer erholsamen Rast ein.

Aber Kellberg kann nicht nur mit dieser Anhöhe bei den Gästen punkten, es sind auch die vielen Wanderwege, die zu einem Besuch einladen. Insgesamt 143 Kilometer Wanderwege kann die Gemeinde Thyrnau als kleines Wanderparadies zum Beispiel auch durch das wild-romantische Erlautal anbieten. Und sie alle sind dank eines höchst aktiven 2. Vorsitzenden des örtlichen Tourismusvereins Rudi Andorfer zielführend ausgeschildert und immer wieder mit Info-Tafeln bestückt.

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