Die Diamantene Hochzeit – das 60. Ehejubiläum – durften Katharina und Hans Federl aus Ruhstorf, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln, feiern. Es ist „ein Geschenk Gottes“, wie die beiden meinen. Und die Statistik gibt ihnen Recht, es sind nicht sehr viele Paare, die so lange verheiratet sind.
Sie leben nicht nur in Eden, das Katherl und der Hans, sondern haben wirklich das Paradies vor der Haustüre – und genießen es. Denn das Leben hat ihnen nicht nur geschenkt, sondern auch genommen. Und es waren manchmal traurige und bange Stunden, die sie durchstehen mussten.
Beim Tanzen traf Amors Pfeil
Wenn man den beiden gegenübersitzt und fragt, wo sie sich kennengelernt haben, zieht ein feines Lächeln über das Gesicht vom Hans. Es scheint, er freut sich noch heute, dass er mit Katherl „den Fang seines Lebens“ gemacht hat. Der Gesichtsausdruck seiner Frau wiederum wirkt etwas verlegen: „Na, wo denn schon – beim Tanzen“, sagt sie. Katharina stammte aus einem Bauernhof in Engertsham, musste wie üblich gleich nach der Schule im elterlichen Anwesen mithelfen. Es folgte die landwirtschaftliche Berufsschule und später eine Ausbildung in der Haushaltungsschule in Passau. Hie und da an einem Tanzvergnügen oder Fest teilzunehmen, war eine Abwechslung im bäuerlichen Alltag.
Hochzeit mit elterlichem Segen
Der Hans wuchs mit vier Geschwistern auf dem elterlichen Hof in Eden auf. Er fand eine Anstellung in der damaligen Molkerei Kleeberg, wo er lange Jahre im Nebenerwerb für die Milch-Sammelstelle tätig war. Und als 1964 Kleeberg schloss, wurde er von der Molkerei Hartkirchen übernommen.
Sechs Jahre kannten sich die beiden jungen Leute, als sie 1963 mit dem Segen der Eltern endlich heiraten konnten. Viele Male war Hans mit seinem Motorrad zum Elender nach Engertsham gekommen, nun war man für immer beisammen. Nach der Heirat lebten das junge Paar in Eden, bewirtschaftete den Hof im Nebenerwerb und Hans ging seiner Arbeit nach. Katherl versorgte den Haushalt, half in Hof und Feld, bepflanzte den Garten, zog die vier Kinder, einen Sohn, den Hans, und die drei Töchter Ingrid, Angela und Beate groß. Daneben waren die Schwiegereltern zu versorgen. „Langweilig war’s ma nia“, stellt sie zurückblickend fest. Das alte Haus wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Alles ging seinen Gang – bis das Schicksal einschritt. Bei Hans wurde eine Herzkrankheit festgestellt, die ihn lange Zeit außer Gefecht setzte. Als er wieder arbeitsfähig war, bekam er eine Anstellung bei der Firma Hösl in Zeintlmühle. Einen weiteren Schlag musste die Familie verkraften, als vor einigen Jahren die jüngste Tochter starb.
Acht Enkel bringen reichlich Abwechslung
Mit Mitte 80 erfreuen sich Hans und Katherl an ihren Hühnern und Katzen. Die acht Enkel bringen Abwechslung in den Alltag und die zwei Urenkel werden heiß geliebt. Die Diamantene Hochzeit wurde beim Hölzlwimmer-Wirt gefeiert. Zuvor hatten sich Bürgermeister Andreas Jakob mit Pfarrer Josef Tiefenböck zuhause zum Gratulieren eingefunden, ebenfalls Abordnungen der Ortsvereine. Nun ist wieder Ruhe eingekehrt in Eden – und man wünscht diesem sympathischen Paar, dass es noch viele lange Jahre in Eintracht verbringen kann.
− red
