Tiefenbach
Hund attackierte Artgenossen und biss Mann: PETA fordert Hundeführerschein

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 16:44 Uhr

Ein Hund biss vor kurzem einem Mann in Tiefenbach in die Hand. − Symbolbild: Stefan Puchner/dpa

Nachdem ein Hund in einem Wald bei Tiefenbach einen anderen Hund attackiert und dessen Herrchen gebissen hat (PNP berichtete am Donnerstag), fordert die Tierschutzorganisation PETA die Landesregierung auf, in Bayern einen „Hunderführerschein“ einzuführen, heißt es in einer Mitteilung.

Der 65-jährige Mann war am Mittwoch mit seinem Hund an der Leine in einem Waldstück bei Lohhof spazieren gegangen. Ein freilaufender Hund kam ihm entgegen und attackierte seinen Hund. Er ging dazwischen und wurde dabei von dem fremden Hund in die Hand gebissen. Die Besitzerin kam hinzu und entfernte ihren Hund schließlich. Die Polizei Passau ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die Hundehalterin.

Signale besser erkennen



„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halter können Verhalten, Signale und Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, in der Mitteilung. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer Rasse angehört oder ein Mix ist.“

Niedersachsen und Bremen Vorreiter



Nach einer von der Organisation in Auftrag gegebenen Umfrage von August 2023 würden sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aussprechen: Künftige Halter absolvieren vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs, in dem sie das Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Dann folgt für Halter und Hund ein obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Als erstes deutsches Bundesland habe Niedersachsen 2013 einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen, das Land Bremen zog nach. Wer zum Beispiel in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen, heißt es in der Mitteilung.