Für die Grünen-Kreisräte war das Thema dringlich, für die meisten anderen Mitglieder des Passauer Kreistags nicht ganz so sehr: die geplante Rallye-WM in Stadt und Landkreis Passau.
Die Grünen-Fraktion stellte in der Kreistagssitzung am Montagnachmittag in der Ruhstorfer Niederbayernhalle einen Dringlichkeitsantrag, um über die für Herbst 2023 geplante Motorsport-Veranstaltung zu beraten. Landrat Raimund Kneidinger bat Grünen-Fraktionsführer Eike Hallitzky um Argumente, weshalb der Antrag dringlich sei. Es sei erst vor zwei Wochen bekannt geworden, dass der Landkreis als Austragungsort für die Rallye-WM ausgewählt wurde, früher habe man folglich nicht reagieren können, so Hallitzky.
Hallitzky: Energie- und klimapolitisch aus der Zeit gefallen
Die Grünen würden versuchen, das Motorsportereignis zu verhindern, da eine Veranstaltung dieser Art aktuell keine gute Idee sei. Er hatte bereits im Vorfeld erläutert, dass er den Rallye-Motorsport vor allem energie- und klimapolitisch für aus der Zeit gefallen halte. "Je früher der Landkreis dazu seine Meinung kund tut, desto besser", argumentierte Hallitzky nun in der Kreistagssitzung. Jetzt könne man noch in der Entscheidungs- und Willensbildungsphase Einfluss nehmen.
Der Landrat bat Leitenden Regierungsdirektor Armin Diewald um eine Einschätzung der Dringlichkeit. "Aus unserer Sicht ist eine objektive Dringlichkeit nicht gegeben", erklärte dieser. Es folgte eine Abstimmung unter den Mitgliedern des Kreistags. Elf Kreisräte sprachen sich für die Dringlichkeit des Antrags aus, die Mehrheit aber dagegen. Somit wurde die Behandlung des Themas vertagt. Landrat Kneidinger sagte Fraktionsführer Hallitzky zu, der Antrag werde in einer der kommenden Sitzungen behandelt.
− gbe
