Große Freude bei den Stadtwerken: Seit Freitagist er da, der Elektrobus, der Anfang Juni im Linienbetrieb durch Passau fahren wird. Der Bus vom Typ Citaro E der Firma Daimler Benz steht derzeit im Betriebshof der Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau mbH. Oberbürgermeister Jürgen Dupper hat gemeinsam mit dem Leiter des Verkehrsbetriebs, Karel Frnka, das neue Fahrzeug in Empfang genommen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper erklärt in einer Pressemitteilung: „Es war in der Tat kein leichtes Unterfangen, einen Elektrobus zu finden, der mit den topografischen Gegebenheiten in unserer Stadt zurechtkommt. Nach zahlreichen Tests konnte aber ein Modell ausgewählt werden, das die Busflotte des Passauer Verkehrsbetriebs erweitert. Im Bereich des ÖPNV suchen wir auch weiterhin aktiv nach alternativen Lösungen.“
Der Bus wird durch elektrische Hinterachsen mit radnahen Motoren angetrieben. Er besitzt sechs Batteriepakete in NMC3-Technik mit insgesamt 588 kWh (nutzbar 480 kWh) und hat eine Reichweite von ca. 350 Kilometern. Was die Kapazitäten angeht: Der Bus verfügt über 30 Sitzplätze, 40 Stehplätze und zwei Rollstuhlplätze und ist voll klimatisiert. Für die Anschaffung wurde eine europaweite Ausschreibung durchgeführt. Den Zuschlag erhielt die Firma Daimler Benz, teilt das Rathaus mit.
Ein knappes Jahr mussten die Stadtwerke auf die neue Errungenschaft warten, denn bestellt worden war der Elektrobus bereits im Juni 2022. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 650000 Euro. Für die Ladeinfrastruktur mussten zusätzlich 130000 Euro investiert werden. Hierfür erhielt die Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH eine zusätzliche 40-prozentige Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, schreibt die Stadt.
Um die Anschaffung der kostenintensiveren Elektrobusse sicher zu stellen und die Einführung von Elektro-Mobilität im ÖPNV umzusetzen, haben sich 2019 die Verkehrsbetriebe der Städte Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Bamberg, Coburg, Landshut und Passau zusammengeschlossen. Es wurde das Verbundprojekt „E-Busprojekt kleiner und mittlerer Verkehrsbetriebe in Bayern“ (KMVB) ins Leben gerufen, damit eine gemeinsame Beteiligung an dem Förderaufruf des Bundesumweltministeriums möglich wurde. 550000 Euro gingen laut Pressestelle in die Dreiflüssestadt.
Übrigens: Bereits seit 2017 haben die Stadtwerke verschiedenste Elektrobusse getestet. Regelmäßig kam man aber zu dem Ergebnis, dass es noch Nachbesserungsbedarf insbesondere beim Thema Reichweite der Busse gab und dass die topografische Lage der Dreiflüssestadt Probleme bereitet.
− red
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