Pocking
Ehrenamtliche im BRK sind „Pfeiler der Gesellschaft“

Würdigung des jahrzehntelangen Engagements – 88 Rotkreuzler ausgezeichnet – Kameradschaftspflege wichtig

05.02.2024 | Stand 05.02.2024, 11:00 Uhr
Bernhard Brunner

Für 50 aktive Dienstjahre zeichneten BRK-Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck und Kreisvorsitzender Walter Taubeneder (v.l.) sowie Landrat Raimund Kneidinger (6.v.l.) und Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (11.v.r.) in Anwesenheit vieler Ehrengäste und Gratulanten eine ganze Reihe ehrenamtlicher Rotkreuz-Einsatzkräfte aus. − Fotos: Bernhard Brunner

Als „Pfeiler einer Gesellschaft, deren wertvollstes Gut die gelebte Verantwortung für den Mitmenschen ist“, hat Landrat Raimund Kneidinger 88 ehrenamtliche Kräfte im BRK-Kreisverband Passau und im Roten Kreuz in der Marktgemeinde Bad Birnbach (Lkr. Rottal-Inn) bei einer Feierstunde in der Stadthalle in Pocking gewürdigt.

Namens des Freistaates Bayern überreichte er zusammen mit dem Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper Ehrenzeichen für 50, 40 und 25 Dienstjahre als Dank für ihr großes Engagement in der Freizeit.

Kneidinger unterstrich die Vorbildrolle der ausgezeichneten Rotkreuzler inmitten der insgesamt über 4000 Bürgerinnen und Bürger, die im BRK-Kreisverband Passau ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen tätig sind. Ihnen gebühre besonderer Respekt, so der Landrat: „Wenn Menschen wie Sie sich für das Gemeinwohl einsetzen, profitieren wir doch alle. Und gerade das BRK steht für die direkte und unmittelbare Hilfe in Notsituationen.“

Kameradschaft, Toleranz und Freundschaft

In den vielen Jahren aktiver Dienstzeit hätten sich die neuen Träger des Staatlichen Ehrenzeichens großes Wissen durch ständige Aus- und Fortbildung erarbeitet, hob der Landrat hervor. „Sie haben einen großen Erfahrungsschatz aus unzähligen Einsätzen und damit die erforderliche Routine und Sicherheit in ihren Hilfsmaßnahmen.“ Zugleich merkte er an, dass das Rote Kreuz keine solche Gemeinschaft Gleichgesinnter sein könnte, wenn sie nicht von Kameradschaft, Toleranz und Freundschaft ihrer Mitglieder getragen würde. Deshalb komme auch der Kameradschaftspflege wichtige Bedeutung zu.

Die Geehrten bezeichnete der Landrat als die Stützen innerhalb des Roten Kreuzes. Umso herzlicher dankte er ihnen für das treue Engagement und vergaß dabei auch nicht die jeweiligen Familien im Hintergrund. Ein „Vergelt“s Gott“ richtete er ebenso an die Hauptamtlichen im BRK, stellvertretend Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck. Das Rote Kreuz sei heute der größte und umfassendste Dienstleister im Hilfs- und Wohlfahrtsbereich, was besonders auf den Idealismus und die Arbeit seiner ehrenamtlichen Helfer zurückzuführen sei. „Sie haben in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung und ein großes Vertrauen“, so der Landrat.



20 Millionen Stunden ehrenamtlicher Einsatz


Eine interessante Rechnung machte OB Dupper in seiner Rede auf. Demnach repräsentieren die 88 geehrten Rotkreuzler 2290 Jahre oder rund 836000 Tage beziehungsweise über 20 Millionen Stunden ehrenamtlichen Einsatz. „Das spricht für sich“, sagte das Passauer Stadtoberhaupt und schwärmte von ganzen Lebensleistungen im Ehren- und auch im Hauptamt des BRK. „Das Rote Kreuz ist Teil des sozialen Kitts, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, bekundete Dupper und rühmte die Ehrenamtlichen als das Gesicht des BRK. Wichtig sei das persönliche Zeugnis, um auch andere zu überzeugen, mitzumachen in den Bereitschaften, in der Bergwacht und in der Wasserwacht. Der OB appellierte an die Rotkreuzler, ihre „Flamme der Begeisterung“ weiterzugeben an nachfolgende Generationen.

Nach den Worten des BRK-Kreisvorsitzenden Walter Taubeneder standen 88 Personen – davon waren 55 anwesend – zur Auszeichnung an. 19 zu Ehrende blicken auf 25 Dienstjahre zurück, 39 auf 40 Dienstjahre und 30 auf jeweils ein halbes Jahrhundert im ehrenamtlichen Rotkreuz-Dienst. Das Staatliche Ehrenzeichen sei eine der höchsten Anerkennungen des Freistaates, es zähle zu den Ehrungen, „die man nicht einfach so bekommt“. Grundlage sei jahrzehntelanges Engagement im aktiven ehrenamtlichen Dienst.

Dank für großen Einsatz

Im Beisein der BRK-Kreisverbands-Chefärzte Dr. Ludwig Weber und Dr. Paul Gumminger erinnerte der Vorsitzende an vielfältige Einsätze. Nicht unerwähnt ließ Taubeneder die Ausbildung, die Sozialen Dienste, das Engagement bei den Blutspende-Terminen bis hin zu den Aktivitäten im Jugendrotkreuz, in der Rettungshundestaffel oder bei der Berg- und Wasserwacht. Den langjährigen Aktiven zollte er großen Respekt für den Einsatz in einer Zeit, in der schnell Begeisterung für etwas aufkomme, die aber ebenso schnell wieder erlösche. Verschiedene Krisen verlangten der Gesellschaft viel ab, so Taubeneder. Sie hätten aber vor allem gezeigt, wie wichtig es sei, in schwierigen Zeiten näher zusammenzurücken und einander beizustehen. Er nannte die Einsätze beim Hochwasser 2013, beim Flüchtlingszustrom 2015 oder bei der Corona-Pandemie. Hand in Hand – Ehrenamt und Hauptamt – nur so gelinge es, das Rote Kreuz mit Leben zu füllen.

„Ihr langjähriger Einsatz beweist, dass hier im BRK-Kreisverband Passau vieles richtig und gut läuft“, konstatierte Taubeneder, der den Aktiven – zu den über 4000 Ehrenamtlichen auch rund 600 hauptamtlich Beschäftigte – dafür dankte, hinter dem Roten Kreuzes zu stehen. Sein Dank ging auch in Richtung der Kommunen für die Unterstützung des BRK.

Als Dankeschön für die Geehrten erklang Musik des Trios „Jazz-Time“, das die Feierstunde bereits seit 15 Jahren mitgestaltet. Und buchstäblich als „Zuckerl“ gedacht war das anschließende Buffet in der Pockinger Stadthalle.

DIE GEEHRTEN

25 Jahre: Sylvia Brand, Nicole Schwab, Manuela Schmid-Gaiser, Claudia Wenig und Julia Holler (alle Bereitschaft Eging am See); Monika Hendel (Bereitschaft Kellberg); Josef Stöcker (Bereitschaft Neukirchen am Inn); Sarah Groll (Bereitschaft Windorf); Michael Stadler (Wasserwacht Eging am See); Christoph Epding (Wasserwacht Ortenburg); Florian Barnerssoi (Wasserwacht Passau-Stadt); Regina Killer (Wasserwacht Pocking); Bettina Greipl (Wasserwacht Tittling).
40 Jahre: Christian Kukua (Bereitschaft Asbach); Bernadette Donaubauer (Wasserwacht Breitenberg); Ulrike Zöls, Helmut Zischka und Theodor Zischka (alle Bereitschaft Dommelstadl); Wolfgang Fesl, Franz Knödlseder, Aloisia Raab und Mir Karim Sadry (alle Bereitschaft Hauzenberg); Hermann Wimmer (Bereitschaft Nottau); Dr. Elemer Gebhardt (Bereitschaft Ortenburg); Walter Schreiner und Johann Lang (Bereitschaft Windorf); Walter Sonnleitner (Bergwacht Hauzenberg-Waldkirchen); Regina Preis (Wasserwacht Eging am See); Markus Steiner (Wasserwacht Passau-Stadt); Gustav Fuchs, Therese Fuchs, Lambert Stockinger und Dietmar Einzinger (alle Wasserwacht Pocking).

50 Jahre: Max Lustinger (Bereitschaft Bad Höhenstadt); Erwin Bauer, Juliane Bauer, Anna Bauer, Hildegard Hartl, Erich Spieleder und Anna Wenzl (alle Bereitschaft Bergham); Hilde Schönfeld, Elisabeth Braml und Gabriele Wenig (alle Bereitschaft Eging am See); Markus Lindmeier (Bereitschaft Engertsham); Josef Schmöller (Bereitschaft Nottau); Emma Hartl (Bereitschaft Sulzbach); Josefine Huber, Albertine Wiesmeier und Hildegard Huber (alle Bereitschaft Tettenweis); Ernst Hilz (Wasserwacht Passau-Hals); Hedwig Fischer, Hans Genzinger und Rudolf Röckl (alle Wasserwacht Pleinting); Manfred Auer und Manfred Kretschmer (beide Wasserwacht Pocking).

− bp