Vollsperrung geplant
Franz-Josef-Strauß-Brücke in Passau ab März Baustelle: So sieht der Zeitplan aus

05.02.2024 | Stand 06.02.2024, 5:49 Uhr

Ab Juli muss die Franz-Josef-Strauß-Brücke komplett gesperrt werden − Foto: Ingenieurbüro Grassl

Wegen der Generalsanierung ist die Franz-Josef-Strauß-Brücke in Passau ab Montag, 18. März, bis Juli erstmal halbseitig gesperrt. Großteils auf die Sommerferien hat die Stadt dann die Vollsperrung gelegt.



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In der Pressemitteilung der Stadt Passau dazu wird Oberbürgermeister Jürgen Dupper wie folgt zitiert: „Da die uneingeschränkte Sicherheit unserer Brücken immer gewährleistet sein muss, ist die Generalsanierung und die damit verbundene Vollsperrung dringend notwendig. Die Franz-Josef-Strauß-Brücke ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Passau. Um die Situation vor Ort zu entschärfen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern, wurden bereits in der Vergangenheit verschiedenste Maßnahmen durch die Stadt Passau und das Staatliche Bauamt realisiert. Dennoch wird es während der Bauzeit massive Verkehrserschwernisse geben. Wir werden aber versuchen, die Auswirkungen mit einem großräumigen Umleitungskonzept abzufangen und hoffen trotz allem auf Verständnis aller Verkehrsteilnehmer.“

Das soll saniert werden



Die Generalsanierung umfasse laut OB-Büro die Vollerneuerung des Korrosionsschutzes, die Instandsetzung von Schweißnahtrissen und korrodierten Blechen, die Erneuerung und Abdichtung des Fahrbahnbelags und die Erneuerung der Ausstattung wie beispielsweise die Entwässerung, das Geländer, die Wartungsstege und des Vogeleinflugschutzes. An der Nordseite wird unter anderem die Übergangskonstruktion ausgetauscht sowie die Kappen und die Beleuchtungsmasten erneuert.



An den Unterbauten der Brücke wird mitunter der Lagersockel erneuert, schadhafter Beton in Teilbereichen der Pfeiler reprofiliert und Einzelschadstellen am nördlichen Widerlager in Stand gesetzt.

Vollsperrung geplant



Ab dem 18. März bis zum 21. Juli 2024 sei zuerst nur die halbseitige Sperrung der Brücke (2-spurig) erforderlich. Der gesamte von Süden kommende Verkehr wird über die B8 umgeleitet. Ab dem 22. Juli bis voraussichtlich 20. September 2024 werde dann eine Vollsperrung notwendig. Die konkrete Umleitungsstrecke werde laut Stadt vor Beginn bekannt gegeben. Zusätzlich müssen im gesamten Zeitraum die Brückengehwege gesperrt werden. Fußgänger und Radfahrer werden über das Kachlet umgeleitet.

Arbeiten dauern bis November

Die Maßnahme könne voraussichtlich bis Ende November dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Franz-Josef-Strauß-Brücke wurde 2019 einer Hauptprüfung unterzogen. Im Ergebnis dazu wurde unter anderem festgestellt, dass insbesondere der Zustand der Geländer, der Fahrbahnbelag, die Übergangskonstruktionen sowie der Besichtigungssteg unterhalb der Fahrbahnplatte in einem sanierungsbedürftigen Zustand sind.

Die Vorplanungen, die Mitte 2020 abgeschlossen wurden, hätten ergeben, dass eine Ertüchtigung der Überbauplatte hinsichtlich der beabsichtigten Fortnutzungsdauer von mehr als 50 Jahren und die Erneuerung der Abdichtung vordergründig erfolgen müssen. Die Vergabe für die Fortführung der Planungen und Beauftragung der Nachberechnung der Tragfähigkeit erfolgte 2021.

Zunächst wurde im März 2022 im Rahmen nächtlicher Sperrungen mittels HDW-Verfahren (Hochdruckwasserstrahlen) die alte Übergangskonstruktion (Süd) ausgebaut. Zuvor waren die Schweißverbindungen durchtrennt worden, tagsüber konnte der Verkehr mit einem bereits im November 2021 installierten Mini-Flyovers, also einer kleinen Rampe über die schadhafte Stelle, einspurig aufrechterhalten werden. Im April 2022 wurde dann der Einbau der neuen ÜKO der Südseite der Franz-Josef-Strauß-Brücke in Angriff genommen.

Sanierung weniger aufwendig als angenommen

Die Ergebnisse der umfangreichen Bemessungen der jeweiligen Bau- bzw. Brückenbestandteile hätten, so das OB-Büro, gezeigt, dass für einige der ursprünglich vorgesehenen Maßnahmen alternative Lösungen gefunden werden konnten, die eine Kosten- und Zeitersparnis nach sich ziehen. Ein Beispiel hierfür ist, dass durch aufwendige Schwingungsmessungen der Hänger die erforderlichen Ermüdungsnachweise erbracht werden konnten. Aus diesem Grund kann auf einen aufwendigen Austausch der Hänger verzichtet werden. Ebenfalls können die Verstärkungsmaßnahmen an den Querträgern, den Längsträgern und am Deckblech optimiert erfolgen. Dementsprechend werde die Sanierung nicht so aufwendig wie zuvor angenommen.

− red