500 Menschen gehen für Demokratie und Vielfalt auf die Straße und feiern
Die Stadt Hauzenberg zeigt ihre bunte Seite

08.05.2024 | Stand 10.05.2024, 14:26 Uhr

Für Demokratie und Vielfalt sind gestern Abend 500 Menschen in Hauzenberg auf die Straße gegangen. Vom Marktplatz aus zogen sie durch die Innenstadt. Angeführt wurde der Umzug von Bundes- und Landtagsabgeordneten, Kommunalpolitikern, Veranstaltern und Rednern der Kundgebung. Deren Motto „Mia feiern midanand“ wurde dabei in die Tat umgesetzt. − Foto: Brunner

„Mia feiern midanand“ – dieses Motto hatten die Organisatoren für die Kundgebung für Demokratie, Freiheit, Vielfalt, die Liebe und das Leben am Mittwochabend in Hauzenberg gewählt. Und die Menschen aus der Stadt und dem Wegscheider Land haben dieses Motto mannigfach mit Leben erfüllt: 500 Teilnehmer machten bei der Versammlung am Marktplatz und einem Umzug durch die Innenstadt klar, dass sie antidemokratische Umtriebe nicht hinnehmen und für eine weltoffene Gesellschaft eintreten.

Für das „Aktionsbündnis für Demokratie&Vielfalt Hauzenberg“ hieß Versammlungsleiter Rüdiger Kindermann die Menschen willkommen, die sich vor der Bühne beim Marienbrunnen versammelt hatten. Viele waren dem Aufruf gefolgt und hatten sich farbenfroh gekleidet, bunte Hüte und Schirme dabei oder Blumen mitgebracht. Wolfgang Fricke und seine Bandmitglieder Carolin Berger, Bianca Drössler, Andreas Balzer und Walter Jonas stimmten mit Liedern wie „Give peace a chance“ oder „Imagine“ Hymnen der Friedensbewegung an und animierten die Menschen zum Mitsingen.

Nach dem Umzug durch die Innenstadt, bei dem die Demonstranten auch an einem Infostand der AfD vorbeizogen, fasste Moderator Artur Wandl prägnant den Grund für die Veranstaltung zusammen: „Es wird nicht gegen etwas demonstriert, sondern für etwas: für ein geeintes Europa, für Vielfalt, für ein positives Miteinander“. Mit Populismus sei keine konstruktive Zusammenarbeit möglich, daher „demonstriert jeder von euch für jeden von uns. Wir sind mehr“, sagte Wandl und erntete tosenden Applaus.

Als erste Rednerin überbrachte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer nicht nur die Grüße von Landrat Raimund Kneidinger, sondern dankte dem Initiativteam dafür, dass es diese Kundgebung organisiert hat. Diesem Dank schlossen sich die anderen Redner an (siehe Seite 29).

Bundestagsabgeordneter Johannes Schätzl (SPD), die Landtagsabgeordneten Josef Heisl (CSU) und Toni Schuberl (Grüne) sowie Bezirksrat Urban Mangold (ÖDP) machten in ihren Statements deutlich, dass sie in der politischen Arbeit zwar oft unterschiedlicher Meinung seien und kontrovers über Inhalte diskutiert werde, dass sie aber als demokratische Parteien zusammenstünden „für ein Europa der Vielfalt, der Sprache, der Kultur“ (Heisl), „sich gemeinsam gegen Hass und Hetze einsetzen“ (Schätzl) und so dafür sorgen wollen, „dass unser Land nie wieder befreit werden muss“ (Schuberl). Denn „Nationalismus hat noch nie ein Problem gelöst, sondern nur entsetzliches Leid über die Menschheit gebracht“ (Mangold).

Die Kundgebung dauerte wie geplant zwei Stunden und verlief friedlich, wie Einsatzleiter Alexander Schraml von der Polizeiinspektion Hauzenberg erklärte. Polizei und Veranstalter bezifferten die Zahl der Teilnehmer einhellig auf rund 500. Außer den Einsatzkräften der Polizei hatten Ordner für einen geregelten Ablauf gesorgt. Auch das BRK Hauzenberg war vor Ort.

− cmo