Wütend? Rachsüchtig? Ehrlich gesagt: Eine Kriemhild stellt man sich anders vor als die junge zierliche hübsche Dame, die mit strahlendem Lächeln am Tisch Platz nimmt und am Ingwer-Minze-Tee nippt. „Ja, eigentlich bin ich in meinem Stimmfach bisher eher die Liebende und Leidende gewesen“, erzählt Theresa Pilsl. „Aber es ist auch mal interessant, tief in sich hineinzugraben und zu suchen, wo sich die Wut versteckt hat“, sagt die Sopranistin, die am kommenden Samstag tausende von toten Rittern auf dem Gewissen hat und zum Schluss auch noch Hagen und ihren Bruder umbringen lässt. Die 31-Jährige gibt für die Europäischen Wochen die Kriemhild bei der Uraufführung des Nibelungenspiels in der Dreiländerhalle