Aicha vorm Wald
„Diamantene“ im Hause Greil gefeiert

08.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:40 Uhr
Rudi Bürgermeister

Mit Familienangehörigen, Ehrengästen und Freunden haben Christa und Michael Greil (Mitte) ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. −Foto: Bürgermeister

Mit kirchlichem Segen, Ehrengästen, den Familienangehörigen und lieben Freunden feierten Christa und Michael Greil dieser Tage ihren 60. Hochzeitstag. Ende Mai 1963 hatten sie sich in der Pfarrkirche Aicha vorm Wald (Landkreis Passau) ihr Jawort gegeben. So sollte es auch bei der diesjährigen Diamantenen Hochzeit sein.

Pfarrvikar Dr. Sijill Muttikal kam gerne dem Wunsch der beiden Jubilare nach, nahm dem Paar ein weiteres Mal ihr Eheversprechen ab und erteilte dazu seinen Segen. Zur weltlichen Feier traf man sich zwei Tage später im kleinen Kreis im Gasthaus Stauder. Selbstverständlich gaben Tochter Martina mit Ehemann, den Kindern Elena und Sophia, Sohn Michael mit Partnerin, die Geschwister des Jubelpaars und weitere Verwandte den beiden Jubilaren die Ehre. Als besondere Gäste hieß man Pfarrvikar Muttikal und Bürgermeister Georg Hatzesberger willkommen.

Ein Maßband legte den Grundstein

Die gebürtige Aichaerin Christa Zach und ihr Mich, der aus Hagenham bei Garham stammt, hatten dereinst das Schneiderhandwerk erlernt und schlossen erstmals in der Näherei Huth in Vilshofen Bekanntschaft. Schon an ihrem ersten gemeinsamen Arbeitstag fragte Christa ihren Mich, ob sie ihn zum Mittagessen begleiten dürfe. Sie war es auch, die ihm zur Gesellenprüfung ihr Maßband lieh, er hatte seines in der Aufregung vergessen. Damit war praktisch der Grundstein für ihr langes Eheleben gelegt.

Strenge Sitten herrschten damals noch, weiß das Paar zu berichten. Dass Christas Mama Resi stets ein wachsames Auge auf die beiden Verliebten warf, war selbstverständlich. Auf Urlaubsfahrten durfte man zu der Zeit auch noch nicht gemeinsam in einem Zimmer nächtigen, den Kuppelparagraphen gab es zu beachten. Man musste sich schon etwas einfallen lassen, um dem oder der Liebsten nahe zu sein. Aber, so bestätigten beide, man wusste sich durchaus zu helfen.

Natürlich besaß man damals auch noch kein Auto. Dem Mich blieb also nichts anders übrig, als zu Fuß, etwas später dann mit dem Moped nach Aicha zu kommen, wo sich die beiden Verliebten schon vor ihrer Hochzeit am Hausbau beteiligten. Christas Vater war bedauerlicherweise im Krieg geblieben.

In den Vereinen voll integriert

In Aichas Vereinen war das Paar von Anfang an voll integriert. Die Theatergruppe lag beiden am Herzen. Als Gründungsvorstand rief der Mich den Verein 1975 ins Leben und führte ihn 25 Jahre lang. Dafür ernannte man ihn im Jahr 2000 zum Ehrenvorsitzenden. Auf der Bühne stand er 18-mal. Christa bekleidete 34 Jahre lang das Amt der Souffleurin, während sich der Mich zusätzlich besonders im KSV engagierte, wofür man ihn zum Ehrenhauptmann berief. Dem Gemeinderat gehörte der Jubilar 12 Jahre an. Lohn dafür waren die Bürgermedaille in Silber und die Ehrennadel des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Neun Jahre lang stellte Michael Greil außerdem seine Freizeit für die Kriegsgräberpflege zur Verfügung. Besonders leidenschaftlich widmete sich der Jubilar zudem der Waldarbeit. Das brachte ihm schnell den Beinamen „Hoiz-Michl“ ein.

Christa engagierte sich zusätzlich besonders bei den Goldhaubenfrauen. 15 Jahre lang leitete sie den Verein, wofür ma ihr den Titel der Ehrenvorsitzenden verlieh. Außerdem sang sie fast drei Jahrzehnte lang im Kirchenchor und gehörte lange Zeit auch dem Frauenbund Aicha, dem Gartenbauverein und den Turnerinnen des Aichaer Sport-Treffs an.

Eine besondere Freundschaft verband das Paar mit Altbürgermeister Siegfried Bürgermeister und seiner Frau Elisabeth. Dass die beiden Ehejubilare auch heute noch zu den eifrigen Kirchgängern zählen, zeichnet sie in besonderer Weise aus.