Pocking
Befragung geplant: Was will die Jugend?

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:14 Uhr

Was wünscht sich die Pockinger Jugend? Das soll bei einer groß angelegten Befragung herausgefunden werden. Zudem ist ein Jugendforum im Stadtpark geplant. −Foto: Florian Gaertner/dpa

Von Markus Gerauer

Die Pockinger Jugend will und soll auch mitreden dürfen, wenn es darum geht, Politik für ihre Heimatstadt zu machen. Deshalb hat der Stadtrat bereits vor zwei Jahren beschlossen, dass man sich am Projekt „Mitanand“ des Kreisjugendrings beteiligt. Ziel: Die jungen Pockingerinnen und Pockinger für Kommunalpolitik zu begeistern und sie daran zu beteiligen. Nun, dieser Grundgedanke scheint auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Denn aus dem „Mitanand“-Arbeitskreis heraus hat sich eine Planungsgruppe entwickelt, die nun erste Vorschläge für die Jugendbeteiligung vorgelegt hat.

Vorschläge, die in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses sehr gut ankamen. Grünes Licht gab es dann auch für ein beantragtes Jugendforum im Stadtpark und für eine groß angelegte Jugendbefragung, in der die Wünsche und Vorstellungen der 14- bis 22-Jährigen ermittelt werden sollen.

Jugend in politische Entscheidungen mit einbinden

Um den Belangen der älteren Mitbürger gerecht zu werden, gibt es in der Stadt mit Gerlinde Kaupa eine Seniorenbeauftragte. Die hat in den vergangenen Monaten schon so einiges auf die Beine gestellt. Um der Jugend aber ihrerseits ein Sprachrohr zu geben, gibt es das Projekt „Mitanand“. Was es damit auf sich hat, das verdeutlichte nun Regina Freudenstein von der Stadtverwaltung dem Ausschuss. Es geht schlicht und einfach darum, dass man die Jugend in politische Entscheidungsprozesse mit einbindet, schließlich geht es ja auch um ihre Zukunft.

Erstes Projekt ein Jugendforum im Stadtpark

Die Jugend war aufgerufen, sich einzubringen, sie hat es getan. Das erste konkrete Projekt, das die Planungsgruppe erarbeitet hat, ist ein Jugendforum im Stadtpark. Stattfinden soll es am 17. oder 24. Juni. Vereine sollen sich daran beteiligen, es soll verschiedene Aktionen und Spiele geben – wie zum Beispiel einen Menschenkicker oder Fußballdarts – , Essens- und Informationsstände sollen das Programm abrunden. Eben eine bunte Mischung aus Spiel und Info. Zielgruppe: alle 14- bis 22-Jährigen, die in der Stadt Pocking wohnen.

Die Einladungen dazu soll bitte die Stadt verschicken – zusammen mit einem Fragebogen. Denn neben dem Jugendforum hat die Planungsgruppe eine zweite Aktion erarbeitet: Eine groß angelegte Jugendbefragung. Analog der Seniorenbefragung, die vor einigen Monaten stattfand, sollen nun die Pockinger Jugendlichen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt werden. Die Stadt müsste also das Porto für die Einladung zum Jugendforum und den Fragebogen übernehmen. „Das ist ein Aufwand, den man sich leisten kann“, meinte dazu geschäftsleitender Beamter Christian Hanusch. Und der Ausschuss stimmte ihm zu.

Ergebnisse werden ausgewertet und im Ausschuss vorgestellt

Überhaupt gab es überwiegend positive Reaktionen auf das Engagement der Jugend. „Die Aktionen finde ich sehr gut. Ich habe da nur noch eine Frage: Werden die Ergebnisse der Jugendbefragung dann im Hauptausschuss vorgestellt?“, wollte Julian Hümmer wissen. Die Antwort von Bürgermeister Franz Krah: „Selbstverständlich. Das läuft wie bei der Seniorenbefragung. Die Ergebnisse werden ausgewertet und im Ausschuss vorgestellt.“ Schließlich ließen sich im besten Fall daraus Handlungsempfehlungen für den Stadtrat ableiten. Auch Gerlinde Kaupa zeigte sich begeistert: „Das Engagement der Jugendlichen finde ich toll. Die Umfrage ist sinnvoll. Denn nur so erfahren wir, was die Jugend will.“

Bernhard Simmelbauer stieß ins selbe Horn, wobei er zu bedenken gab, dass für ihn „einige Sachen doch arg überzogen“ seien. So führen die Jugendlichen in ihrem Konzept als eines der Ziele an, „Pocking retten“ zu müssen. Daran stieß sich Simmelbauer. „Ich glaube nicht, dass Pocking gerettet werden muss.“ Das war dem Ausschuss dann doch eine Nummer zu groß. Und so kam man einstimmig überein, dass man erst mal kleinere Brötchen backt in Sachen Jugendbeteiligung. Und zwar mit dem Jugendforum im Stadtpark – hier müssen aber noch etliche Details geklärt werden – und der Jugendbefragung.