Thema im Marktgemeinderat
Bald Jugendbeirat in Tittling? Freie Wähler wollen junge Leute für Politik interessieren

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 17:00 Uhr
Bernhard Brunner

Im Tittlinger Grafenschlößl soll am Dienstag, 19. März im Marktgemeinderat über einen Jugendbeirat beraten werden. − Foto: Neumeier

Den Nachwuchs in der Kommune besser mit ins Boot zu nehmen, das haben sich die Freien Wähler auf die Fahnen geschrieben.

Morgen, Dienstag, steht im Marktgemeinderat ein Antrag der FW-Fraktion auf Installation eines Jugendbeirats zur Diskussion. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, heißt es darin wörtlich.

Jugend besser in Gesellschaft einbinden



Als Unterzeichner geben die drei FW-Ratsmitglieder Roswitha Toso, seit Herbst 2023 zugleich MdL, sowie Georg Breinbauer und Günter Schneider zu bedenken, dass schließlich die heutige Jugend mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Entscheidungen künftig leben und daher besser in die Gesellschaft eingebunden werden müsse.

Die drei FW-Kommunalpolitiker sind davon überzeugt, dass Jugendliche sehr wohl interessiert und auch dazu bereit wären, vernünftige Dinge in das Gemeindeleben einzubringen, wenn die Möglichkeit dazu bestünde. Das Trio stützt sich auf Ergebnisse einer Jugendbefragung im nördlichen Bayern. Deutschlandweit seien Jugendliche zu 47 Prozent Mitglieder oder Teilnehmer an Aktivitäten von Vereinen und Organisationen, in Bayern liege dieser Anteil sogar bei rund 60 Prozent, ist dem Antrag der Fraktion der Freien Wähler zu entnehmen, die zudem darauf hinweisen, dass 53,8 Prozent der Befragten Lust hätten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Daher sei es sinnvoll, geeignete Beteiligungs- beziehungsweise Mitwirkungsformate zu erstellen, um vor allem das Interesse an Kommunalpolitik zu steigern.

Vom Jugendtreff zum öffentlichen Anlass



Als Ziel ist formuliert, mit der Einrichtung eines Jugendbeirats die Ausgangsbasis zu schaffen, um für Jugendarbeit und die Einbringung der Jugend in kommunale Themen bereits mit einem solchen Gremium weitere und künftige Projekte zu beraten, anzustoßen, initiieren und umsetzen zu helfen. Als Beispiele nennen die Antragsteller die Realisierung von Treffpunkten für den Nachwuchs, dessen Einladung zu offiziellen Gemeinde-Anlässen, die Organisation von Geburtstagsglückwünschen und eine entsprechende Anerkennungskultur. Die drei FW-Ratsmitglieder pochen darüber hinaus auf ein Bekenntnis der Kommune und eine breite Basis im Marktgemeinderat, etwa wenn es um Unterstützungsleistungen – durch den Bauhof oder die örtliche Wirtschaft – geht. „Es bedarf im Ergebnis auch eines angemessenen Ansatzes im Gemeindehaushalt“, steht in dem Antrag.

Zielgruppe zwischen zwölf und 24 Jahre



Konkret schweben den Freien Wählern Tittling entsprechende gemeindliche Aktivitäten vor – darunter die Bereitstellung günstigeren Baulands beim Zuzug von Familien mit doppelter Förderung bei einem Hauskauf im Ortskern, ein Hilfsfonds für finanzschwache Familien sowie die generationen- und gruppenübergreifende Planung von Wohn- und Lebensräumen. Der gewünschte Jugendbeirat soll nach Ideen der Antragsteller auf spezieller Satzung basieren und zeitnah von der betreffenden Zielgruppe gewählt werden, womit die Kommune auch die Vorgaben des Paragrafen 11 im Sozialgesetzbuch VIII (Jugendarbeit) erfüllen würde. Bestehen soll der Jugendbeirat letztlich aus Bürgern zwischen zwölf und 24 Jahren.

„Wir hoffen, dass viele junge Bürger zur Diskussion über unseren Antrag im Marktgemeinderat kommen“, bekundet Günter Schneider im Vorfeld. Die Sitzung am Dienstag im Rathaus (Grafenschlössl) beginnt um 18.30 Uhr.