Alpenverein unterwegs
Aufs Matterhorn des Bayerwalds

Alpenverein Pocking erklimmt den Kleinen und Großen Osser

10.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:21 Uhr

Der Weg auf den Osser wurde zu einer richtigen Kraxelei. −Foto: Alpenverein

Die Ossergipfel zählen zu den kleineren Bergen im Bayerischen Wald: Der Kleine Osser bringt es auf 1266 Meter, der Große Osser auf 1298 Meter. Mit seiner imposanten Erscheinung ist der Osser aber einer der ganz Großen. Deshalb wird er auch als das Matterhorn des Bayerischen Waldes genannt.

Bergwanderleiterin kennt den versteckten Wanderweg

Thürnstein oberhalb von Lohberg war Ausgangspunkt dieser durchaus anspruchsvollen Tour. Die zwölf Pockinger Alpenvereinsmitglieder wanderten zunächst über Waldwege und Rückegassen steil durch den Wald bergauf. Da diese Route eher auf Insiderwissen basiert, war es manchmal nicht ganz einfach, den richtigen Abzweiger zu finden. Aber für die Bergwanderleiterin Margit Reil ist der Osser sozusagen ihr Hausberg. Schweißtreibend und steil waren die ersten eineinhalb Stunden. Dann lichtete sich der Wald und es zeigte sich die erste blaue, schon fast verwitterte Markierung. Der Einstieg zum Südgrat war erreicht.

Fantastisches Panorama

Über Wurzelwerk und umgefallene Bäumen schlängelt sich der Trampelpfad den Hang hinauf bis zu den ersten Felsblöcken. Eine durchaus alpine Kletterei im I. Schwierigkeitsgrad erwartete nun die Wanderer. Der nach oben hin immer steiler und schwieriger werdende Grat war für einige der Teilnehmer die reinste Genusskletterei. Für die anderen eine neue Erfahrung und für so manchen eine Herausforderung. Aber mit vereinten Kräften meisterten alle diese Kraxelei. Oben angekommen, musste sich der Puls erstmal wieder normalisieren. Das Panorama war fantastisch. Mit einer traumhaften Aussicht auf den König des Bayerischen Waldes, den Großen Arber, und einen herrlichen Blick in den Lamer Winkel wurden die Pockinger belohnt. Landschaftlich lohnte sich der Weg zum Großen Osser und seinem Gipfelkreuz. Leider war das Osser-Schutzhaus restlos überfüllt, sodass die Pockinger auf eine Einkehr verzichteten. Stattdessen verweilten sie am Gipfel und ließen die Szenerie bei einem Sonne-Wolken-Mix auf sich wirken. Am Ende waren alle stolz darauf, den Bayerischen Wald von seiner wildesten Seite kennengelernt zu haben.

− red