72-Stunden-Aktion
Auch die Kinder helfen mit: KJLB Pleinting erneuert Grundschul-Pavillon und legt Barfußpfad an

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 12:00 Uhr
Julia Elisabeth Huber

Im alten neuen Pavillon packen Zimmerer Josef Reicherseder und Enkelin Hanna an. − F.: VA

Zimmerer Josef Reicherseder hat ihn vor einigen Jahren selbst gebaut: Den Pavillon auf dem Gelände der Grundschule Pleinting (Landkreis Passau). Witterungsbedingt war das verbaute Holz aber über die Jahre morsch geworden, sodass jetzt eine Erneuerung anstand. Da ist der Zimmerer wieder mit dabei, denn er leitet die jungen Männer von der KJLB Pleinting an, die die Laube im Rahmen ihrer 72-Stunden-Aktion renovieren.

Bei eisigem Wind laden Alexander Breit und Jakob Silbereisen von der KLJB die Holzbretter von einem Wagen ab. Die Bretter werden die neuen Wände des Gartenhäuschens bilden. Tatkräftig unterstützen sie ab 12.15 Uhr die Grundschulkindern, die mit Eifer dabei sind. Selbst organisiert reichen sie Brett für Brett weiter „Die sind dermaßen praktisch veranlagt, die wollen handwerken“, berichtet Schulleiter Hans Knittlmayer stolz.

Er freut sich besonders darüber, dass die 72-Stunden-Aktion der Grundschule zu Gute kommt. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte der Pavillon auf keinen Fall abgerissen, sondern erneuert werden. Das im Rahmen der katholischen Aktion umzusetzen, diese Idee hatte Stadträtin Silvia Ragaller, die bei der Gelegenheit mit einigen Kindern aus der Mittagsbetreuung beim Unkrautjäten mit anpackt.

Neben der Pavillon-Erneuerung entsteht auf dem Grundschulgelände ein Barfußpfad. Breit und Silbereisen legten dafür das Grundgerüst an – befüllen dürfen es die Kinder selber, und zwar mit fünf verschiedenen Naturprodukten, zum Beispiel Tannenzapfen. Das diesjährige Nachhaltigkeits-Motto der Grundschule lautet „Hecke“.

Der Barfußpfad wird generationenübergreifend Gutes bewirken. Denn gleich nebenan in der Mehrzweckhalle und im Sommer im Außengelände der Grundschule leitet Silvia Ragaller wöchentlich ihre Seniorinnen-Turngruppe „Golden Girls“. Mit den Frauen ging sie im Sommer auch schon in vergangenen Jahren barfuß, aber eben einfach auf dem Gelände.

Dass der Pfad hier und nicht wie auch überlegt etwa auf dem Spielplatz eröffnet wird, hat einen Grund: So kann man sicherstellen, dass keine Glasscherben drin landen. Alexander Breit und Jakob Silbereisen freuen sich, dass sie helfen können. Silbereisen sagt: „Die Chance muss man nutzen, wenn es nur alle fünf Jahre stattfindet.“

Nachgefragt bei Christian Toussaint in der Bundeszentrale der 72-Stunden-Aktion in Düsseldorf. Er erklärt: Die Aktion gibt es zum dritten Mal und tatsächlich betrugen die Abstände bisher sechs und fünf Jahre. Allerdings sei das kein gesetzter Rhythmus. Jedes Jahr nach der Aktion wertet das Organisationsteam aus und dann erst wird entschieden, ob und wann es die Aktion wieder geben wird. Eine Prognose, wie die Entscheidung diesmal ausfallen wird, kann er nicht treffen.

Zurück zu Breit und Silbereisen, die sich mit Zimmerer Reicherseder, Schulleiter Knittlmayer und Stadträtin Ragaller in der Mittagspause bei Wurstsemmeln und Kaffee stärken. Silbereisen sagt: „Wir sind froh, dass wir jemanden vom Fach haben“ und Breit ergänzt: „Ein bisschen mit einem Spaten umgehen können wir schon.“

Diesmal sind sie zu zweit. Am Samstag sollen aber fünf KLJB-ler anrücken, um alles fertig zu machen. Die 72 Stunden laufen.