Tittling
60-Zentimeter-Krapfen: Weltrekordversuch geglückt

11.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:28 Uhr

Weltrekord gelungen – und auch die Jury freute sich: (von links) Theresa Artmann, Christa Artmann, Anita Schipfer, 3. Bürgermeister Robert Koller, Vizelandrat Hans Koller, Rainer Gaßler, 1. Bürgermeister Helmut Willmerdinger, 2. Bürgermeister Josef Artmann und Anna-Maria Artmann. −Fotos: Heisl

Mit dem Motto „Hier läuft die Ware nicht vom Band, wir schaffen noch mit Herz und Hand“ hat die Familie Artmann nun seit zehn Jahren ihren Hofladen in Tittling (Landkreis Passau) betrieben. Beim anlassbezogenen Hoffest und einem „Tag der offenen Stalltür“ gab es viele Attraktionen, die an drei Tagen weit über 1000 Besucher anzogen.

Das Highlight war der Versuch, einen Weltrekord im „Bocha“ eines Bauernkrapfens aufzustellen, was Christa Artmann und ihrer Helferschar vor Hunderten Zuschauern glänzend gelang. Die Bäuerin ist weit über Tittling hinaus mit ihrem „Kropfa Mobil“ bekannt. Josef Artmann, im Nebenberuf derzeit 2. Bürgermeister der Marktgemeinde, war zuständig für das weitere Programm. Da gab es Stallführungen, Handwerker, Motorsägenschnitzen und einen Hoagarten mit Musik, eine Trachtenmodenschau und eine Oldtimer-Ausstellung. Schon am Freitag waren Hunderte nach Anschießing gekommen, so heißt der kleine Weiler. Bei „Rock am Hof“ waren vor allem die Jungen. Am Samstag strömten dann die Familien an, insgesamt nahe an die Tausend. Mit überwiegend hausgemachten Spezialitäten versorgten die Artmanns die Gäste.



Mehr als 1000 Gäste in zwei Tagen


Um 15 Uhr war es dann so weit: Rund um die Terrasse versammelten sich die Zaungäste, wo der Riesenkrapfen gebacken werden sollte. Höchst professionell hatten Christa und Josef Artmann mit ihren Helferinnen und Helfern angerichtet. Sogar eine Jury leistete man sich mit den drei Bürgermeistern Helmut Willmerdinger, Josef Artmann, Robert Koller und als Viertem Rainer Gaßler und dann ging’s los. Christa Artmann walkte zärtlich den Teig. Drei Versuche, einer mit 56 Zentimeter Durchmesser, einer mit 57 und schließlich der Weltrekordkrapfen mit 60 Zentimeter Durchmesser waren gebacken. Vizelandrat Hans Koller war begeistert und meinte zu dem ganzen Fest, das sei ein Paradebeispiel, wie man bäuerliche Strukturen erhalten könne. Am Abend klang der zweite Tag mit „Lichter am Bauernhof“ und Musik an Lagerfeuern aus.

Der Sonntag begann um 10 Uhr mit einem Gottesdienst an der Hofkapelle. Gegen 11 Uhr strömten schon wieder die Massen nach Anschießing zum schmackhaften Mittagstisch. Da musste man sich wegen des großen Andrangs allerdings in Geduld üben. Aber es gab ja so viel zu sehen, beispielsweise Oldtimer, so dass es niemandem langweilig wurde – vor allem nicht den Kindern. Für sie standen eine Strohhüpfburg, eine Märchenerzählerin, Kinderschminken und Basteln auf dem Programm.



2006 Bäuerin des Jahres


Wenn man sah, wie ruhig und professionell vor allem Christa Artmann die drei Tage meisterte, braucht man sich nicht wundern, dass sie 2006 Bäuerin des Jahres war und 2011 an der Landfrauenküche im Bayerischen Fernsehen teilnahm. Im gleichen Jahr wurde die Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft auch Siegerin im Innovationspreis. So ging am Abend ein Hoffest zu Ende, nach dem mancher der vielen Helfer erleichtert aufatmete, vor allem aber die Familie Artmann.