Sieger werden trotzdem gekürt
2000 Fans feiern in Pocking Speedway-Fest – dann kommt der Regen

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10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:50 Uhr
Hans Nöbauer

Mit Abstand die Jüngsten und trotzdem die Besten: Die dänischen „Youngster“ (oben v.r.) Bastian Pedersen, Nicklas Aagard und Nicolai Heiselberg eroberten beim Pockinger „Abbruch“-Sieg zusammen mit Routinier Sam Jensen den „goldenen Osterhasen“ vor dem tschechischen (l.) und deutschen Quartett (r.). Knieend (vorne v.r.) „Marketing-Manager“ Stephan Klappenberger (Pocking) mit Deutschlands bestem Punktesammler Valentin Grobauer sowie (stehend) Spielbank-Direktor Ralf Samland (Schirmherr/Bad Füssing). −Foto: Nöbauer

70 Jahre Pockinger Rottalstadion, sechs Jahrzehnte gastgebender Motorsportclub (MSC) plus nach dreijähriger Corona-Zwangspause zwischenzeitlich komplett „runderneuertes Motodrom“: Eigentlich beste Voraussetzungen für ein spannendes „Jubiläums-Speedwayrennen“, dem der Wettergott bei zwölf (von 18) Wertungsläufen zunächst optimale „Pisten“-Verhältnisse bescherte – bis ein halbstündiger Oster-Schauer den zuvor griffigen Vulkanasche-Parcours in glitschigen Schmierseifen-Belag verwandelte.

Gleich mit vier Spitzenplätzen in Serie schaffte das deutsche Team-Trio mit Lokalmatador Valentin Grobauer, Michael Härtel (beide MSC Olching) sowie dem „Landshut Devil“ Sandro Wassermann, verstärkt mit dem Salzburger Gastfahrer Daniel Gappmeier, einen Start nach Maß. Starke Gegenwehr leistete jedoch von Beginn an der tschechische Staatsmeister Eda Krcmer im Verbund mit U19-Spitzenfahrer Daniel Klima (Drittplatzierter der Junioren-Europameisterschaft) sowie den beiden Routiniers Josef Franc (44 Jahre) und Hynek Stichauer (36), die letztlich dank besserer Einzelplatzierungen punktgleich Gesamtrang zwei eroberten.

Trotz ihrer Team-Europameister Jonathan Gran und Noel Wahlquist blieb die schwedische Konkurrenz (11 Punkte) etwas hinter den hochgesteckten Länderkampf-Erwartungen zurück, die auch Emil Milberg und Willy Anderson nicht ganz erfüllen konnten. Erst ganze 16 Jahre jung – aber bereits höchst erfolgreich in Schwung: Mit den gewaltig auftrumpfenden dänischen Youngstern Nicklas Aagard und Bastian Pederson – letzterer wie Sam Jenson (26) gleichfalls schon Junioren-Teamweltmeister – sowie Nicolai Heiselberg (17) erlebten die nahezu 2000 Motorsport-Fans bereits heute die Speedway-Sars von morgen. Bis allerdings der international erfahrene Chef-Referee Tim Scheunemann (AMC Haunstetten) wegen widriger Platzverhältnisse nach Rücksprache mit den vier Team-Mastern aus Sicherheits-Gründen klarstellte: „Race cancelled – der Länderkampf wird abgebrochen, aber mit dem Zwischenstand-Ergebnis trotzdem offiziell gewertet“.

Im rein „süddeutschen Seitenwagen-Challenge“ dominierte zwischendurch der siebenfache „Europa-Champion“ Markus Venus (Dietersburg) mit neuem Partner Markus Eibl (Kelchham) souverän vor den Geschwistern Manfred und Melanie Meier (Berghaupten/Pfalz), dem Duo Marco Schramm/Nadine Löffler (Tettnang/Allgäu) sowie dem Vilstal-Gespann Marco Hundsrucker/Martin Rettenbeck (Untergrafendorf bei Roßbach).

Bei der Jahres-Premiere des ADAC-Bayerncups für Nachwuchs-Talente ließ bereits am Karsamstag speziell das hervorragend besetzte Abensberger-Quartett Bastian Limmer (U11/50 Kubik Hubraum), Anton Keller (U15/125) und Tim Arnold (U18/250) samt stark auftrumpfender Team-Kollegin Patricia Erhard (B-Lizenz/500) als Gesamtsieger (38 Punkte) vor dem MSC Olching (35), Bund Bayerischer Motorsportler München (29) sowie den Landshuter AC-Devils (15) nichts anbrennen.

− nö