Kreisklasse statt Bezirksliga
Stürmer kündigt Abschied aus Grafenau an: „Sainburger“ Jonas Bumberger hört auf sein Herz

05.02.2024 | Stand 05.02.2024, 11:47 Uhr

Doppelte Freude: Mit Jonas Bumberger (2.von rechts) kehrt ein hervorragender Spieler und sehr guter Freund zurück. Das betonen die Sportlichen Leiter, Christoph Leutgeb (l.) und Manuel Dullinger (rechts), sowie Anton Weber (2. Vorstand SV Saldenburg). − Foto: Verein

Zwei Jahre Bezirksliga-Fußball sind Jonas Bumberger vorerst genug. „Ich will wieder mit meinen Spezln und meinem Zwillingsbruder Bastian spielen“, gesteht der 22-Jährige und erklärt damit seinen Wechsel in die Kreisklasse: Nach dieser Saison verlässt der Stürmer den TSV Grafenau und kehrt zum SV Saldenburg zurück, wo Bumberger ab Sommer Co-Spielertrainer wird.

Der bisherige Assistent von Coach Stefan Braml (54), David Siglmüller (27), hat dem Verein während der Winterpause mitteilt, dass er gehen wird.

Bumberger habe „keine Entscheidung gegen Grafenau oder den höherklassigen Fußball“ getroffen, wie er betont. „Es war ein Entschluss für den Heimatverein.“ Dazu passt die Einschätzung von Manuel Dullinger: „Wir bekommen nicht nur einen hervorragenden Spieler, sondern auch einen sehr guten Freund zurück“, kommentiert der sportliche Leiter des SV Saldenburg. Der Verein ist seit dieser Saison in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Thurmansbang gemeldet und überwintert als Vierter der Kreisklasse Freyung – ohne Aufstiegsambitionen. „Wir sind sehr, sehr zufrieden, die Zusammenführung der beiden Mannschaften hat super funktioniert“, so Dullinger.

„Jonas war nie weg. Er lebt für diesen Verein“



Den Prozess hat Jonas Bumberger von der ersten Stunde an begleitet, obwohl er seit 2022 für die „Stodbärn“ in der Bezirksliga Ost regelmäßig Tore schießt. Er verpasste als Zuschauer so gut wie kein Spiel, bekam so gut wie alles über die Freunde mit. „Jonas war eigentlich nie weg. Er lebt für diesen Verein“, sagt der 2. Vorstand des SV Saldenburg, Anton Weber, und „andersrum war es genauso“ ergänzt Dullinger: „Ich glaube, dass immer mindestens zehn Sainburger in Grafenau zugeschaut haben.“

Künftig sparen sich beide Seiten ein paar Fahrkilometer und die Grafenauer verlieren ihren aktuell torgefährlichsten Angreifer. Jonas Bumberger, dem die Heimatzeitung einst den Spitznamen „der Vollstrecker“ verpasste, erzielte bislang elf Treffer in dieser Saison für die abstiegsbedrohten „Stodbärn“. Nach Marco Fernandes de Lima (SG Preming) ist er bereits der zweite Abgang des TSV nach der Spielzeit.

Dickes Lob an die Trainer der neugegründeten SG



Nach einer Phase der Anpassung schlug der herausragende A-Klassen-Torjäger, der von 2020 bis 2022 insgesamt 45 Tore in 21 Partien erzielte, auch auf Bezirksebene immer besser ein, war unumstrittener Stammspieler beim TSV. Warum geht er dennoch zwei Klassen tiefer? „Ich habe gemerkt, dass es mir einfach fehlt, mit den Freunden zu spielen“, erklärt er. Schon vor seinem Wechsel zum TSV sei ihm klar gewesen, „dass ich wieder zurückkomme“. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wenngleich Bumberger nicht ausschließt, dass er es in ferner Zukunft nochmal höherklassig probieren will. „Wer weiß schon, was in fünf Jahren ist“, entgegnet er.

Bei einer Mannschaftssitzung am Sonntag wurden die Freude und Mitspieler der SG Thurmansbang/Saldenburg offiziell über die Rückkehr ihres Torjägers und Freundes informiert. Die Freunde ist natürlich groß, auch beim kongenialen Sturmpartner Thomas Weinzierl und Trainer Stefan Braml, der dadurch einen neuen Assistenten bekommt. Der Thurmansbanger selbst hat für eine weitere Saison als Trainer zugesagt. Auch aus der Mannschaft gibt es positive Signale, berichtet Christoph Leutgeb, einer von insgesamt drei sportlichen Leitern bei der SG. Die abschließenden Gespräche mit den Spielern werden demnächst geführt.

In der bevorstehenden Frühjahrsrunde will die Braml-Truppe den vierten Platz halten, wie Dullinger sagt. „Wir sind mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet, da sieht es recht gut aus, aber nun möchten wir diesen Platz halten.“ Dass es bei der neugegründeten SG auf Anhieb so gut klappt, sei ein großer Verdienst der Trainer Braml und Siglmüller. „Sie leisten einfach super Arbeit“, lobt Christoph Leutgeb.