Freyung/Waldkirchen
Tempo bis Tuning: Polizeiinspektion Freyung und Polizeistation Waldkirchen ziehen Verkehrsbilanz für 2020

Unfallzahlen gingen 2020 um etwa 18 Prozent zurück

21.02.2021 | Stand 20.09.2023, 21:44 Uhr

Die vielen Aufgaben der Polizei: Laser-Tempomessungen...

2020 war in vielerlei Hinsicht besonders – und auch die Betrachtung der Verkehrsunfallzahlen im Landkreis Freyung-Grafenau im Vergleich mit den Vorjahren bestätigt dies.

Lagen die Unterschiede zuletzt meist im niedrigen einstelligen Bereich, gingen im Altlandkreis Wolfstein im letzten Jahr die Unfallzahlen um etwa 18 Prozent zurück. Eine Entwicklung, wie sie sich auch in den bayernweiten Zahlen wiederfindet. Stellt man einen Vergleich zu den lokalen Unterschieden für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Freyung im Vergleich zur Polizeistation Waldkirchen an, sind diese vernachlässigbar gering. Beide Dienststellen hatten insgesamt 1034 Unfälle aufzunehmen. Das teilte nun die PI Freyung mit.



Bei einer näheren Betrachtung der Hauptunfallursachen bleiben demnach als Dauerbrenner die "üblichen Verdächtigen". Die Top 3 der am häufigsten festgestellten Unfallursachen waren 2020 erneut Fehler beim Abbiegen, unzureichender Sicherheitsabstand, sowie nicht angepasste Geschwindigkeit. Während zwar im letzten Jahr die Abbiegeunfälle erkennbar zurückgingen, waren Steigerungen in den beiden anderen Bereichen zu verzeichnen. Den größten Anstieg verzeichneten hierbei Unfälle mit nicht angepasster Geschwindigkeit im Dienstbereich der Polizeistation Waldkirchen. Insgesamt waren es 22. Für den Bereich der Polizeiinspektion Freyung weist die Jahresstatistik hier einen Rückgang von etwas mehr als ein Viertel zum Vorjahr aus und lag im zurückliegenden Jahr bei 31.

Wildunfälle spielen ebenfalls eine große Rolle

Betrachtet man einzelne signifikante Unfallarten, so sind immer wieder auch Wildunfälle mit ein Indiz für eine sich abzeichnende Unfallentwicklung. In diesem Bereich konnte in beiden Dienstbereichen ein Rückgang von knapp 16 Prozent verzeichnet werden. Dahingegen stiegen die Radunfälle um knapp 64 Prozent – insgesamt ereigneten sich 18 Unfälle unter Beteiligung von nicht motorisierten Zweirädern im Altlandkreis. Die Gesamtzahl der Motorradunfälle blieb im Vergleich zum Vorjahr etwa auf gleichem Niveau, jedoch zeigen die Zahlen im Bereich der Polizeistation Waldkirchen auch hier eine auffällige Steigerung um mehr als das Doppelte auf insgesamt 13. Die Zahl der Unfallfluchten im Bereich der Polizeiinspektion Freyung stieg um ca. 8 Prozent auf knapp über 100. Vergleichszahlen im Bereich der Polizeistation Waldkirchen sind hier deutlich rückläufig, wie ein Rückgang um etwa 33 Prozent zeigt.

Ungeachtet dessen, dass die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit stets mit dem Ziel arbeitet, maximale Sicherheit im Rahmen des Möglichen zu erreichen, starben im Jahr 2020 zwei Verkehrsteilnehmer. Beide Verkehrstoten waren motorisierte Zweiradfahrer.

Sowohl die Polizeiinspektion Freyung, als auch die Polizeistation Waldkirchen werden daher weiterhin konsequent an der Schaffung größtmöglicher Sicherheit im Straßenverkehr arbeiten. "Verkehrssicherheitsarbeit bedeutet immer einen ganzheitlichen Ansatz. Daher werden wir auch zukünftig sowohl mit zielgerichteten Kontrollen, als auch durch eine weiterhin konsequente Analyse im Bereich der Ursachenerforschung bei Verkehrsunfällen versuchen wir, diesem Ziel Stück für Stück näher zu kommen", wie es Ingrid Grötzinger, Leiterin der Polizeiinspektion Freyung, ausdrückt.

Somit werden auch weiter die Schwerpunkte für polizeiliche Verkehrskontrollen im Bereich der Geschwindigkeitsüberwachung, der Kontrolle der ordnungsgemäßen Insassensicherung und der Ablenkung im Straßenverkehr, sowie der intensiven Überwachung im Bereich Schwerlast- und Güterverkehr liegen.

Wie das letzte Jahr darüber hinaus jedoch auch zeigte, bleibt es nicht nur bei diesen bekannten Problemfeldern. So wurde ein sich immer mehr als Trend abzeichnendes Phänomen im Landkreis festgestellt - verbotenes Fahrzeugtuning. Hier waren in 2020 vermehrt unzulässige "Schraubarbeiten" an Fahrzeugen festzustellen – was laut Polizei "zum einen nicht nur in einer teilweise unnötigen Belästigung der Bevölkerung mündet, sondern auch ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential für andere Verkehrsteilnehmer bedeuten kann".

"Auch diesem Verhalten wollen wir uns mit unseren Beamtinnen und Beamten verstärkt zuwenden. Für 2021 sind daher erneut Sonderkontrollen in diesem Bereich geplant", so Grötzinger. "Es ist mir ein großes Anliegen, hier deutlich Flagge gegen dieses Verhalten zu zeigen. Wer nun möglicherweise meint, es ginge der Polizei nur um das Verteilen von Strafen, der fehlt mit dieser Einschätzung jedoch weit, denn es gilt wie immer: Wer sich an die Spielregeln hält, kann all dem gelassen entgegen sehen." - pnp