Die FreiwilligenAgentur hat Grund zu feiern. Am Freitag wurde der neue Freiwilligentreff am Pfarrplatz in Dingolfing eingeweiht – im Erdgeschoss stehen jetzt ein Aufenthaltsraum, eine Küche und ein Lager zur Verfügung. Im zweiten Stock des Gebäudes hat die Agentur weiterhin ihre Büroräume.
„Endlich brauche ich kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn ich Gudrun Zollner oder Laura Dullinger sehe“, erklärte Landrat Werner Bumeder bei der Feierstunde. Der Landkreis hat die Räumlichkeiten, in denen früher der Weltladen untergebracht war, von der Stadt Dingolfing gemietet und damit einen langgehegten Wunsch der FreiwilligenAgentur gerne erfüllt. Die Freiwilligen unterstützen die Arbeit des Landkreises in einem Maße, dass Bumeder sagte: „Ohne euch wären wir aufgeschmissen.“ Er dachte dabei vor allem an die aktuelle Flüchtlingskrise, an die Sprachpaten, an die Helfer, die in die Unterkünfte gehen, die Besorgungen und Behördengänge übernehmen. Flüchtlinge aus der Unterkunft Pilsting waren zur Feier gekommen und haben das Büfett unterstützt.
Aktuell gibt es 958 Freiwillige
Vor 14 Jahren wurde die FreiwilligenAgentur unter anderem vom damaligen Landrat Heinrich Trapp und dem jetzigen 2. Vorsitzenden Nik Söltl gegründet, die beide bei der Feier dabei waren. „2010 hatten wir 27 Freiwillige“, zählte die Vorsitzende Gudrun Zollner auf, „Ende 2022 waren es 925.“ Dann machte sie eine kleine Pause. „Stand heute sind es 958 und wenn wir nächstes Jahr unser 15-Jähriges feiern, sind wir über 1000. Da bin ich mir sicher.“
„Die FreiwilligenAgentur hat sich ständig weiterentwickelt“, erkannte Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger an, „hier wird wichtige Arbeit geleistet“. Er erklärte, wie er noch als Mitarbeiter des Landratsamtes versucht hatte, den Mietpreis von der Stadt Dingolfing zu drücken. Jetzt als Bürgermeister müsste er das eigentlich anders sehen, erklärte aber, dass er sehr gerne diese Arbeit auf diese Weise unterstütze. Landrat Bumeder weiß genau: „Das ist gut angelegtes Geld.“
MdL Loibl: Eine wunderbare Einrichtung
Als Nachbarin kam auch die Landtagsabgeordnete Petra Loibl, die ihr Büro direkt nebenan hat, sie dankte der „wunderbaren Einrichtung“ und stellte klar: „Die Gesellschaft wäre viel ärmer ohne das Ehrenamt und die Freiwilligen.“ Dem neuen Freiwilligentreff wünschte sie „viele schöne und fruchtbare Begegnungen“.
Die gute Nachbarschaft nahm Gudrun Zollner gerne auf. „Wir sind hier zwischen dem lieben Gott und dem bayerischen Landtag“, sagte sie mit einem Blick auf den Kirchturm und bat Stadtpfarrer Monsignore Martin Martlreiter ans Rednerpult. Er erklärte, dass es ihn freue, nicht nur als Nachbar, sondern auch als Vertreter der Kirche eingeladen zu sein, schließlich vertrete man dieselben Werte, setze sich für die christlichen Grundsätze ein und zeige soziales Engagement.
Daher war es ihm eine Freude, die neuen Räume der FreiwilligenAgentur zu segnen, dabei assistierte Gudrun Zollner mit dem Weihwasserkessel. Bevor alle zu einem Imbiss und einem Rundgang eingeladen waren, ergriff die Geschäftsführerin der Agentur, Laura Dullinger, das Mikrofon und sprach für alle Mitarbeiter: „Ich bin so froh, dass wir diese Arbeit machen können, weil sie so unglaublich Spaß macht.“
„Ihr seid die wichtigsten“
Zollner bestätigte den großen Einsatzwillen und erklärte, dass sie ihr Team, das vor Ideen nur so sprudele, oft bremsen müsse, denn oftmals kommen die Aufgaben wie aktuell die Flüchtlingsproblematik auf die Freiwilligen zu und da sei man so froh, dass man bald 1000 Unterstützer hat. Sie sagte zu den Freiwilligen, die zur Segnung gekommen waren: „Ihr seid die wichtigsten.“
