Landau
Weihnachtszauber im Schindergraben

10. Jubiläums-Waldweihnacht von der Gruppe „Midanand“ – Viele Besucher genießen heimelige Stimmung

27.12.2022 | Stand 27.12.2022, 14:45 Uhr

An abgestellten Türen hielten die Besucher gerne inne.

„Frohe Weihnachten“, schallte es am ersten Weihnachtsfeiertag durch den Schindergraben. Die Gruppe „Midanand“ organisierte nach längerer Pause die 10. Jubiläums-Waldweihnacht – mit einem unschlagbaren Erfolg.

Dicht an dicht drängten die Besucher über die Höckinger Straße in den Schindergraben und marschierten entlang der Lichter durch die heimelige Stimmung im Wald zur Lichtung. Zum Jubiläum wurden neben dem Lichtersaum entlang des Weges einzelne Stationen in Form von Türen mit Zetteln zum Nachdenken aufgestellt, an denen die Besucher eingeladen waren, inne zu halten.

Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Besucher in den Schindergraben, um dem Weihnachtsgeheimnis näher zu kommen. Die hellen Laternen der Besucher durchdrangen zudem die Nacht und ließen mitten im dunklen Wald die Weihnachtsbotschaft nachhaltig spüren. Die Bläsergruppe der Stadtkapelle bereicherte die Waldweihnacht mit bekannten Weihnachtsliedern. „Es gibt nichts Aussagekräftigeres als dieses Kind in der Krippe“, eröffnete Simon Piller die Waldweihnacht und entschuldigte Diakon Bernhard Hobelsberger.

In einer Geschichte erzählte die Gruppe „Midanand“ von „Lisa und dem Weihnachtswunder“: Es war bei nassem Schmuddelwetter schon dunkel in der alten Abbey Street. Die Menschen in der Abbey Street waren in Weihnachts-Eile für den Weihnachtsbesuch musste alles auf Vordermann gebracht werden. Auch Lisa hat es gerne ordentlich, doch das gelingt ihr nicht wirklich und das hat auch einen Grund: Sie lebt in der Abbey Street oder besser gesagt, auf der Abbey Street. Sie hat vor vielen Jahren in Job verloren, ganz ohne ihre Schuld und zog mit ihrem letzten Hab und Gut in die Abbey Street. Heute war Heilig Abend und wieder einmal besonders kalt und Lisa war es gewohnt, ihn allein zu verbringen. Die Glocken läuteten die Freude der Weihnacht herbei und in dem Moment kam ihr eine Familie entgegen.

„Mama, das ist unser Weihnachtswunder“, schrie die ältere Tochter und die Familie war sich einige, nicht scheinheilig in der Kirche sitzen zu wollen, sondern Lisa zu sich nach Hause zum Essen und eine warme Stube einzuladen. Da liefen Lisa die Tränen übers Gesicht. Sie konnte nicht mehr sprechen. Das machte auch nichts, die beiden Mädchen zogen sie mit. Lisa war glücklich. Es war wie ein Wunder, ein echtes Weihnachtswunder.

„Wir wünschen euch frohe Weihnachten“, sagte die Gruppe „Midanand“ und erinnerte in Predigtgedenken nochmals an die Geschichte. „Lisa gehört zur Unterschicht. Selbst der Pfarrer scheint von ihrem Anblick verstört. Aber: Er ist der Pfarrer, er muss helfen. Aber es stellt sich die Frage: Hilft er wirklich? Helfen ist ein großer Begriff. Jeder von uns hat sich doch schon einmal über Hilfe gefreut: Beim Hausbau, beim Umzug, beim Kochen oder einfach beim Haushalt. Dabei ist Helfen viel mehr. Helfen ist Anerkennung und sagt uns: Du bist mir wichtig. Genauso ist es mit Gott. Er schenkt uns Menschen Anerkennung“.

− al