Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein Fußball-Verein nach dem Abstieg ein weiteres Mal nach unten durchgereicht wird und schlimmstenfalls irgendwann sogar in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Alles anders dagegen bei der Spvgg Hankofen-Hailing, denn die Dorfbuam haben sich nach dem kurzen Intermezzo in der Regionalliga Bayern sportlich stabilisieren können und liegen knapp vor Ende der Hinrunde sogar auf Tabellenrang drei.
„Wir wollten in der neuen Umgebung zunächst einmal ankommen, dann gut mitspielen und uns festigen“, erinnert Spielertrainer Tobias Beck an die Ambitionen vor Saisonbeginn, „das ist gelungen. Ich bin zufrieden. Wir liegen im Soll.“
16 Spiele sind vorbei. Acht Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen – diese Bilanz kann sich durchaus sehen lassen, „weil die Konkurrenz ausgeglichen ist und Jeder Jeden schlagen kann“, verdeutlicht Tobias Beck. Er fühlt sich in seiner Einschätzung vor dem Auftakt in die Punkterunde bestätigt, dass „die Saison beileibe kein Spaziergang, sondern eine Riesenaufgabe wird. Es ist nicht so leicht, Spiele zu gewinnen“.
Obwohl die Dorfbuam in keiner Partie wirklich enttäuscht oder komplett versagt haben – es hätte noch etwas besser laufen können, auch das gibt der Spielertrainer zu verstehen. „Wir haben leider nur teilweise das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, klärt Tobias Beck auf. Die Spvgg stellte zwar in zahlreichen Partien das dominierende Team, nutzte aber viele Gelegenheiten nicht, verpasste mehrfach frühzeitig die Entscheidung, kassierte in den schwächeren Spielphasen Gegentreffer und schaffte es dann nicht mehr, in die Spur zu kommen.
Vier Niederlagen – alle sehr ärgerlich
Die Niederlagen – 1:2 gegen Neumarkt, 2:4 gegen Ingolstadt, 1:3 in Neudrossenfeld und zuletzt 0:1 in Ammerthal – alle sehr ärgerlich. „Hätten nicht sein müssen“, bestätigt Tobias Beck, „aber daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, auf die Rückschläge eine entsprechende Reaktion zu zeigen und unseren Weg weiter zu gehen, ist mindestens genau so wichtig“. Und das haben die Dorfbuam nach der jüngsten, durchwachsenen Periode – drei Spiele, ein Punkt – hinbekommen. Sie machten nach dem 3:0 gegen Feucht und dem 2:0 bei Fortuna Regensburg auch eine klare Ansage an die Konkurrenz: „Wir sind wieder da.“
Geht da noch etwas im Kampf um die Top-Ränge? Mit fünf Punkten Vorsprung liegt der SC Eltersdorf an der Spitze, drei Zähler dahinter der VfB Eichstätt, beide noch mit einem Nachholspiel. „Diese Teams haben viel Qualität und sind nicht von ungefähr vorne zu finden“, zeigt der Spielertrainer großen Respekt, „wir streben aus den nächsten beiden Partien gegen Bayern Hof diesen Samstag und nach einem spielfreien Wochenende in Coburg vier bis sechs Punkte an. Dann sind wir sicher ganz gut dabei.“
Beck stolz auf „ausgezeichnete Entwicklung“
Den maximalen Ertrag aus jeder Partie zu erzielen und in jeder Spielzeit so gut wie möglich zu abzuschneiden – das gehört zum Selbstverständnis eines jeden ehrgeizigen Coaches. Tobias Beck zählt mit Sicherheit dazu, der von Sonntag bis Mittwoch den Lehrgang für seine A-Lizenz an der Sportschule Kaiserau bewältigt. Gegen eine Rückkehr in die Regionalliga hätte der Trainer natürlich nichts einzuwenden, er „bremst“ aber. „Vor drei, vier Jahren ging es für uns in der Bayernliga immer gegen den Abstieg, jetzt sind die Dorfbuam in der Bayernliga vorne dabei. Für mich ist das eine ausgezeichnete Entwicklung“, meint Tobias Beck , der verspricht: „Wir arbeiten hart weiter“.
Denn wenn die Abläufe verfeinert werden können und um einen Tick besser funktionieren, geht es womöglich wieder mal nach Schweinfurt, zum „Club“ nach Nürnberg, zu den FC Bayern-Bubis, zu Greuther Fürth, Bayreuth und oder nach Aschaffenburg. Es fehlt nicht viel und die Details geben oft den Ausschlag. Die sofortige Regionalliga-Rückkehr?. Noch möglich.
