„Digitaler Zwilling“ kommt
Stadtwerke Landau: Preise bleiben stabil

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 9:00 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Die Stadtwerke Landau stellten den „Digitalen Zwilling“ für die Sparte Strom vor. − Foto: Luderer-Ostner

Die Stadtwerke Landau verbessern ständig ihre Leistungsstärke. Bei der Pressekonferenz zur 25. Werkausschusssitzung informierten am Dienstag Werkleiter Thomas Merkl und der stellvertretende Werkleiter Robert Damböck über den „Digitalen Zwilling“ in der Stromparte.

Die Digitale Zwillingstechnologie ermöglicht eine effektive Gestaltung über Daten und Leistungsergebnisse – hier am Beispiel von Strom. Robert Damböck stellte den digitalen Zwilling der Stadtwerke Landau, der Grid Data GmbH, vor. Dieses vereint viele Programme miteinander, übermittelt beispielsweise Messdaten aus Trafostationen, von Wechselrichtern und Sonderabnehmern.

Durch bessere und laufend aktualisierte Daten sind digitale Zwillinge in der Lage, viel mehr Probleme aus weitaus mehr Blickwinkeln zu untersuchen als Standardsimulationen. Robert Damböck erklärte die Entwicklung des Programms, den Vorteil gegenüber Netzberechnungen und die zukünftige Entwicklung des Programms.

Mehr Messwerte erfordern höheren Aufwand

Immer mehr Messwerte kommen auf die Stadtwerke zu, welche verarbeitet und visualisiert werden müssen. Kommt beispielsweise eine neue PV-Anlage hinzu, erfolgt eine zeitaufwendige Netzplanung und Datensuche mit hohem Arbeitseinsatz der Mitarbeiter. „Dies wird von diesem Programm erleichtert“, so Damböck. Hinzu kommen auch die gesetzlichen Vorgaben. „Wir sind jetzt im Aufbau“, betonte Werkleiter Thomas Merkl und erklärt, dass bereits viele PV-Anlagen am Netz sind. Das Netz ist so sicherer und bei Schwankungen könne schneller reagiert werden, so die Stadtwerkchefs.

Ab 2029 ist es Pflicht, das Stromnetz in drei Minuten, genau in der Niederspannung zu berechnen, um Engpässe zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. „Bis 2028 wollen wir im Mittelspannungsnetz soweit sein und dann im Niederspannungsnetz“, so Robert Damböck. Die Investitionen hierzu starteten bereits 2022 und sind bis 2028 mit 100000 Euro festgesetzt. Es bestehe die Aussicht, Studenten einzubinden.

Stadtwerke vergebeneinige Aufträge

Weiter informierte Werkleiter Thomas Merkl über die beschlossenen Vergaben des Werkausschusses. Im Bereich Tiefbau Strom erfolgte die Jahresausschreibung. Aus zwei Anbietern erfolgte die Vergabe an die Firma Dahlke aus Oberhöcking mit 1067000 Euro. Im Tiefbaubereich Gasleitungsbau ging der Zuschlag an die Firma Streicher aus Deggendorf mit 450000 Euro. „Wir werden diesen Betrag sehr wahrscheinlich nicht brauchen“, so Merkl. Im Bereich Abwasser/Kanalsanierung für Stadt und Land ging der Zuschlag mit 98000 Euro an die Firma Swietelsky-Faber aus Freilassing.

Unter dem Punkt „Wünsche und Anträge“ wurde die Vereinfachung der Abrechnung angesprochen. „Die Darstellung mit Strom, Wasser und Gas muss den gesetzlichen Vorgaben entsprechen“, betonte Thomas Merkel. Auch geschehen im Laufe des Abrechnungsjahres beispielsweise Preisänderungen, Mehrwertsteuererhöhungen, EEG-Änderungen. Dies alles muss aufgelistet werden. „Wir sind dabei, ein neues Formular zu erstellen“, so Thomas Merkl und räumte ein: dies habe durchaus mehr Blätter und erzeuge somit Mehrkosten. Auch sei eine Vereinheitlichung seitens der Bundesnetzagentur für alle Energieversorgungsunternehmen (EVU) bisher nicht gelungen.

Es tauchten Fragen bezüglich der Dauer der Abrechnung auf. Werkleiter Merkl betonte den Personalengpass. Innerhalb des kaufmännischen Bereiches erfolgte eine Umstrukturierung, um den Aufgaben weiterhin zeitnah nachzukommen. Neue Mitarbeiter mit einer Halbtagsstelle im Kundencenter und einer neuen Mitarbeiterin seit wenigen Tagen, konnten gefunden werden. Grundsätzlich sei gerade der Abrechnungsbereich mit seinen vielen Komponenten von PV-Anlagen, Wärmepumpe, Strom, Gas und Wasser/Abwasser, Sonderabnehmer, Gaspreisbremse und Strompreisbremse sehr viel komplizierter geworden.

Abwarten bei den Gaspreisen

Dennoch, räumte Thomas Merkl ein, setzt man sich zum Ziel, bis Mitte des Jahres alle Abrechnungen getätigt zu haben. Viele weitere Stromanbieter erhöhen zum 1. März ihre Preise bezüglich der Netzentgelte. „Wir beobachten noch bis Mitte des Jahres“, erklärte Thomas Merkl und Robert Damböck setzte hinzu: „Es bleibt günstig.“ Auch erhöhe sich der allgemeine Gaspreis. „Wir lassen unser Gasbrutto so bestehen“, so Merkl. Weiter im Wirtschaftsplan verankert ist ein neuer Aufzug in der Quartiersgarage und abschließend gab es sonnige Aussichten: Am 6. Mai eröffnet das Freibad und ein neuer Mitarbeiter im Bäderbereich wird vorgestellt.