Aufstiegskampf in der KK Dingolfing
Mit Vierer-Achse und „Mentalität“ will der FC Wallersdorf an glorreiche Zeiten anknüpfen

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 7:00 Uhr

Will mit dem FC Wallersdorf nach oben – Kapitän Julian Wagner. − Foto: Caroline Wimmer

Drei runde Glasscheiben mit den Portraits der Fußball-Helden von einst hängen im Vereinsheim des FC Wallersdorf an der Wand – sie erinnern an den Aufstieg in die Bezirksliga 1991/1992, den Aufstieg in die Bezirksoberliga 1994/1995 und den Aufstieg in die Bezirksliga 2004/2005. Noch einmal kickt der Club in der Bezirksoberliga, ehe 2012/2013 der langsame, aber stetige Abstieg aus dem Niederbayerischen Oberhaus beginnt.

Heute etwas mehr als ein Jahrzehnt später kämpft der FCW in der Kreisklasse Dingolfing um Punkte, würde allzu gerne an die glorreichen Zeiten anknüpfen und nicht auf dieser Ebene versauern. „Wenn wir Vize-Meister werden sollten und uns der Sprung nach oben über die Relegation gelingt, wäre das natürlich eine super Geschichte“, erklärt sportlicher Leiter Marco Beischl.

Die Wallersdorfer liegen aussichtsreich im Rennen, sie sind Vierter – die Top-Vier sind auch das ausgegebene Ziel gewesen – hinter der punktgleichen Spvgg Haberskirchen. Beide zwei Zähler hinter dem Rangzweiten SG Pfaffenberg-Oberlindhart. Die SG Mallersdorf-Grafentraubach ist bei 15 Punkten Vorsprung so gut wie durch und designierter Meister der Kreisklasse Dingolfing.

Schrecklicher September



„Wir haben mit acht Punkten in den ersten vier Spielen sehr ordentlich begonnen“, blickt sportlicher Leiter Marco Beischl auf die Herbstrunde zurück, „aber dann kam der schreckliche September“. Die Wallersdorfer ließen einiges liegen. Es hagelte Pleiten – nicht nur bei den „Überfliegern“ der SG Mallersdorf-Grafentraubach (2:4), sondern auch beim SV Wendelskirchen (1:2), gegen Spvgg Haberskirchen (0:3) und beim TSV Hofkirchen (1:2).

Ein Tief mit Folgen, denn „nach vielen Gesprächen mit Spielern und Trainern“, so Marco Beischl, kam die Trennung von den beiden Coaches Alexander Feldmann und Stefan Ertl. „Wir haben Stefan Gallmaier, der bis dahin für die 2. Herren-Mannschaft als Coach verantwortlich war, angefragt, ob er sich die Position als Cheftrainer der Ersten vorstellen kann“, erzählt der sportliche Leiter, „er hat nicht lange überlegt und zugesagt“.

Trainer-Wechsel: Es hat „klick“ gemacht



In der Mannschaft macht es sofort klick, das „Zehnerl“ fällt, die Ergebnisse kommen – 2:0 gegen FC Gottfrieding 4:2 beim SV Wallkofen, 2:0 gegen TSV Pilsting, 2:1 gegen SG Pfaffenberg-Oberlindhart . „Viel Fußball-Sachverstand, umgänglich, offen, gerade heraus, guter Draht zu den Spielern“, beschreibt Marco Beischl den Übungsleiter. Er hat das Team augenscheinlich nach vorne gebracht, es befindet sich in Schlagdistanz zum 2. Platz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt.

Zehn Spiele sind es noch, „acht Siege werden wir schon noch brauchen, wenn es klappen soll – und die Konkurrenz ist hart“, so der sportliche Leiter. Der erste muss beim Schlusslicht SG Griesbach-Steinberg her – in der Vorrunde gab es hier ein unbefriedigendes 2:2-Unentschieden. Und dann geht es gegen den souveränen Spitzenreiter SG Mallersdorf-Grafentraubach. „Ich traue unsere Mannschaft alles zu, auch einen Erfolg gegen den Tabellenführer“, zeigt sich Marco Beischl selbstbewusst. Er hofft auf einen optimalen Start in die Frühjahrsrunde, um in den Flow zu kommen.

Gute Mischung aus jung und alt, topfit



Die Achse Torhüter Stefan Pielmeier, Defensivstratege Patrick Ortmeier, Julian Krebs in der Zentrale und Stürmer Stefan Gallmaier soll die Truppe führen, „Wir haben eine gute Mischung aus jung und alt und sind topfit. Wenn alle in Sachen Mentalität einige Prozentpunkte drauf packen, bin ich zuversichtlich“. Dass der Vize-Rang eingespielt und über die Relegation das Kreis-Oberhaus erreicht wird. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um an die glorreichen Zeiten anzuknüpfen.

− mh