Landau
Minisender in den Telefonzellen

Bauausschuss unterstützt Bauanträge – Öffentliche Telefone werden abgebaut oder werden zu „Smart Cells“

14.01.2023 | Stand 14.01.2023, 5:00 Uhr

In der Ludwigsstraße zwischen den beiden Banken gibt es noch ein öffentliches Telefon. −F.: bn

Von Bernhard Nadler

Manchmal schreibt der Landauer Bauausschuss interessante Geschichten. Bei der Sitzung am Donnerstagabend gab es nicht viel zu entscheiden. Ausgerechnet ein Antrag der Stadt Landau führte zu einer kleineren Diskussion.

Natürlich gab es keine Einwände, dass die Firma Dräxlmaier in der Röntgenstraße eine Leerguthalle anbauen darf oder dass der Neubau einer Wohnanlage in der Osterhofener Straße keine Pelletheizung, sondern eine Wärmepumpe erhält.

Als dann die Nutzungsänderung des Erdgeschosses des Schwesternwohnheimes in der Dr.-Godron-Straße zu einer Übergangskindertagesstätte zur Sprache kam, gab es kritische Nachfragen. Stadtrat Günter Gsödl wollte wissen, ob das in Trockenbauweise stattfinden wird, um später einen Rückbau relativ einfach zu ermöglichen. Stadtbauamtsleiter Michael Schmidt-Ramsin erklärte, dass er grundsätzlich davon ausgehe, wenn sich das mit dem Brandschutz vertrage.

Stadtrat Josef Harrer wollte wissen, was das Ganze kostet. Wenn man jetzt zustimme und dann mit den Kosten nicht einverstanden sei, dann könne man nicht mehr zurück, mutmaßte er. Dem widersprach Schmidt-Ramsin. Das sei wie ein genehmigter Bauantrag. Dieser verpflichte den Bauherrn nicht zu bauen, wenn es ihm dann zu teuer sei.

Bürgermeister Matthias Kohlmayer erklärte deutlich, dass man jetzt die Nutzungsänderung formell beschließen müsse, um weitermachen zu können. „Wenn wir dann Details wissen, werden wir uns nochmal damit befassen“, versprach der Bürgermeister und so gab es einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.

Schmidt-Ramsin informierte über ein Schreiben der Deutschen Telekom. Da alle öffentlichen Telefone an Bedeutung verloren haben, werden sie ab Mai abgeschaltet und bis zum Jahr 2025 zurückgebaut. „Die Telekom baut einige Standorte mit sogenannten Small Cells um. Das sind kleine Antennen, die Mobilfunksignale verstärken“, berichtete Schmidt-Ramsin und erklärte auf Nachfrage von Thomas Lorenz, dass diese Minisender seines Wissens bereits installiert seien.

Im Krankenhaus und am Bahnhof sollten die öffentlichen Telefone bestehen bleiben, baten Stadträte. „Das ist eine betriebswirtschaftliche Entscheidung eines Unternehmens“, stellte Bürgermeister Kohlmayer klar, dass man hier wenig ausrichten könne. Im Falle des Krankenhauses glaubten aber alle, dass das Klinikum für das öffentliche Telefon mit dem Unternehmen eine Vereinbarung getroffen habe.