Landau
Josefine – eine gebürtige Landauerin

Geboren am 19. Januar in Kammern – Für die Eltern ist das Glück perfekt

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 19:00 Uhr

Ganz vorsichtig schaut sich Josefine die Welt an.

Einen kleinen Spalt geht das rechte Auge auf, dann schließt es die kleine Josefine gleich wieder. Sie ist geschafft und zufrieden. Josefine hat etwas erlebt, was es nur noch ganz, ganz selten gibt. Sie wurde in Landau geboren, genauer in Kammern. „Eine waschechte Kammingerin“, lächelt Mama Lisa Asael-Stübinger (33).

Es ist bereits das dritte Kind der Familie, auch Konstantin (5) und Rosalie (3) wurden nicht in einem Krankenhaus geboren, sondern in einem Geburtshaus. Die Familie lebte in einer Wohnung in München und daher war eine Geburt zu Hause nicht realisierbar. Vor eineinhalb Jahren sind sie nach Kammern gezogen – in die Heimat, denn Lisa Asael-Stübinger wurde im Landauer Krankenhaus geboren und ihr Mann Severin Stübinger erblickte sogar im Nachbarort von Kammern, in Sonderham, das Licht der Welt. „Das ist sicher selten“, schmunzelt er.

„Es ist ein schönes Fleckchen“, erklärt er, wieso sie in Kammern eine neue Heimat gefunden haben. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so nah am Zuhause was finden werden“, zeigt er sich überrascht, welche Wege das Leben so bereithält.

„Ich wollte immer drei Kinder“

Dabei sind die beiden sehr planmäßig vorgegangen. „Ich wollte immer drei Kinder“, berichtet Lisa Asael-Stübinger, „am liebsten im Abstand von drei Jahren“. Ob damit jetzt die Familienplanung abgeschlossen ist? Beide schauen sich verliebt an, aber lassen eine Antwort offen.

Josefine streckt sich auf dem Arm der Mama. „Sie ist heute richtig geschafft“, informiert sie. Dabei sei sie eine ganz Brave, quengele kaum und lasse die Eltern auch schlafen, zumindest zwei Stunden lang. Die Mama streichelt ihr über den Kopf, als der Papa das Kind hält.

„Wir sind glücklich“, stellt Severin Stübinger klar. „Eine Geburt ist immer ein Wunder, vor allem wenn man dann sowas bekommt“, blickt die Mama auf ihr Baby. Für beide war die Art und Weise, wie und wo sie ihr Kind bekommen haben, die richtige. Die Frauenärztin und die Hebamme haben immer gesagt, alles entwickle sich gut, es sei kaum etwas zu befürchten. „Ich wusste, dass es gut geht“, sagt die Mama. „Wir hätten dann immer noch genügend Zeit zu reagieren“, wusste der Papa und beide vertrauten völlig der Hebamme Inge vom Geburtshaus Arnstorf. „Inge hat unglaublich viel Erfahrung.“

Die Geburt hatte es dann doch in sich. Am 19. Januar, dem errechneten Termin, brachte das Paar erst die Kinder in das Kinderhaus SpielRaum nach Landau und fuhr weiter nach Straubing zur Frauenärztin. Beim CTG wurde die Sprechstundenhilfe ganz aufgeregt und holte die Ärztin. „Die dachten, es geht gleich los“, berichtet die Mama. Aber die Ärztin wurde enttäuscht, es blieb noch genug Zeit, um heimzufahren. „Die hätte sich richtig gefreut, wenn es in der Praxis losgegangen wäre“, ist Lisa Asael-Stübinger überzeugt.

Tja, wenn noch Zeit bleibt, könne man die Besorgungen am Wochenmarkt, die man eh vorgehabt hatte, auch noch mitnehmen, schwupps wurde eingekauft und nach Hause gefahren. Die Hebamme mit einer Kollegin kam, zudem durfte eine Geburtsfotografin dabei sein und zu fünft wartete man im Wohnzimmer auf das Wunder. Die Hebamme begeisterte das Paar. Halb im Sitzen, halb im Liegen, gestützt von ihrem Mann geschah die Geburt und Josefine erblickte erstmals das Licht von Kammern bzw. von Landau.

Geboren am 19. Januar im Wohnzimmer

2860 Gramm schwer, 49 Zentimeter groß, die U1 ergab sehr gute Werte. Dreieinhalb Stunden dauerte die Geburt, die um 13.22 Uhr geschah und die Namen waren schon vereinbart. Josefine heißt nämlich auch noch Natalia Marlene.

Viele haben sich mit der Familie gefreut, am meisten aber wohl die Tante. Die Schwester von Lisa Asael-Stübinger, war gleichzeitig schwanger, sie sollte kurz nach ihr entbinden. Sie wollte ins Krankenhaus und musste dann auch, und zwar früher als erwartet – so kam Jonas noch vor Josefine zur Welt. „Jede muss für sich entscheiden, wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchte“, sagt die Mutter der waschechten Kammingerin. Wer die Sicherheit und die Umgebung eines Krankenhauses möchte, wer einen geplanten Kaiserschnitt möchte – „jede Mutter soll ihr Kind nach ihren eigenen Bedürfnissen zur Welt bringen“, sagt Lisa Asael-Stübinger.

Vorfreude auf den Obstbaum

Auch sie hatte für den Notfall vorgebaut, wenn es tatsächlich Komplikationen gegeben hätte, wäre die Fahrt nach Deggendorf bevorgestanden. Aber Josefine machte es der Mama und auch dem Papa leicht. Bis die Geschwister nach Hause kamen, war bereits alles weggeräumt. Der Mama sieht man nicht mehr an, dass sie schwanger war – bis auf das auffällige glückliche Lächeln im Gesicht.

Rosalie ist jetzt die große Schwester, stellten die Eltern gleich beeindruckt fest. Konstantin freute sich ebenfalls über das kleine Geschwister, für ihn gibt es zu Hause aber auch noch viel anderes aufregendes.

Die Familie freut sich noch auf einen besonderen Moment. Vom Gartenbauverein wird man einen Baum bekommen, der über der Plazenta gepflanzt wird. Das geschah auch schon bei den anderen Kindern, ein Baum steht in München, der andere auch öffentlich und so ist es schon besonders, wenn dieser Baum im eigenen Garten stehen wird. Es wird ein Obstbaum werden. „Gell, Josefine, du gibst dann deinen Geschwistern was davon ab?“, fragt die Mama und ihr Kind räkelt sich, aber die gebürtige Kammingerin lässt nicht wirklich eine Zustimmung oder Ablehnung erkennen.