Landau
Irma Kreiner ist 90: Eine Frohnatur mit einem großen Herz

Irma Kreiner feiert ihren 90. Geburtstag mit zweiten Bürgermeister und Stadtpfarrer

05.05.2023 | Stand 05.05.2023, 11:00 Uhr

Irma Kreiner (3.v.l.) feierte ihren 90. Geburtstag mit Monika Beck (v.l.), Stadtpfarrer August Lindmeier, zweiten Bürgermeister Thomas Lorenz, Sohn Michael und Patenkind Irmgard Resender. −Fotos: Luderer-Ostner

Von Andrea Luderer-Ostner

Irma Kreiner ist eine Frohnatur und durch ihre offene und freundliche Art immer zugänglich und hat für alle und jeden immer ein offenes Ohr. Soziale und caritative Gedanken liegen ihr besonders am Herzen. An ihrem 90. Geburtstag erzählt sie mit positiver Ausstrahlung über ihr Leben, hat einige Anekdoten auf Lager und nimmt gerne die Glückwünsche von Stadtpfarrer August Lindmeier, zweiten Bürgermeister Thomas Lorenz, Ehrenvorsitzender Monika Beck vom Frauenbund, ihrem Patenkind Irmgard Reseneder und ihrem Sohn Michael, entgegen.

„Ich bin dankbar für mein hohes Alter“, sagte Irma Kreiner und bewundert die Stadtmedaille, die sie zu ihrem 90. Geburtstag von der Stadt überreicht bekam und kommentiert sie mit einem Satz der alles aussagt: „Unser Landau“. In der Bergstadt fest verwurzelt kennt Irma Kreiner jeder in Verbindung mit Frauenbund, Mütterverein, Seniorenclub, Turnverein, Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kirche und Caritas.

Mit „unser Landau“ erzählt sie von ihrem Engagement bei den Vereinen, winkt immer wieder bescheiden ab und hat doch so vieles bewirkt. 1963 trat sie dem Frauenbund Landau bei und war einige Jahre zweite Vorsitzende. „Irma war mir zu meinen Anfängen eine große Hilfe“, betont die Frauenbund-Ehrenvorsitzende Monika Beck und überreicht als Geschenk eine „Schwarze Madonna“ von der Gnadenkapelle.

„25 Mal bin ich von Geratskirchen aus nach Altötting gepilgert“, erzählt Irma Kreiner. Viele Wege hat sie zudem als Spendensammlerin für die Caritas und das Müttergenesungswerk zurückgelegt und besonders die Menschen lagen ihr immer am Herzen. „Ich war und bin immer sozial eingestellt“, betont sie und erzählt von der Organisation und Reiseleitung von Busreisen für die Caritas und den Ausflügen mit dem Mütterverein.

Irma Kreiner liebt auch im hohen Alter das Reisen und erzählt zusammen mit ihrem Patenkind Irmgard Reseneder von einer Reise nach Norwegen, ein Geschenk von Sohn Michael zu ihrem 80. Geburtstag. „Als ich 81 war, sind wir dann gefahren, schon die Überfahrt und die Schifffahrt waren ein Erlebnis“, schwärmt sie und hat zu diesem Zeitpunkt sogar die Verpflegung für die Mitreisenden übernommen. Fisch-Spezialitäten zu kochen, ist für Irma Kreiner keine Seltenheit.

Die Leidenschaft fürs Fischen wurde von ihrem Ehemann an Sohn Michael und an die Enkel Michael und Katrin weitergegeben. Gerne bereiste sie auch Ägypten und die Türkei. Die nächste Reise ist auch schon geplant. Mit Sohn Michael, Schwiegertochter Sandra und einer Freundin geht es zum Millstätter See.

Am 4. Mai 1933 wurde Irma Günzl in Großfürwitz im Egerland zwischen Karlsbad und Prag geboren und wuchs dort mit zwei Brüdern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Der jüngere Bruder ist im zweiten Weltkrieg gefallen und der ältere Bruder verstarb vor zwei Jahren mit 94 Jahren. 1946 kam Irmas Mutter mit Sohn und Tochter mit einem Viehwagen-Transport nach Landau und von dort nach Reichersdorf. „Mein Vater wurde in der Heimat erschossen“, erzählt sie traurig.

„Nach der Schulzeit bekam ich keine Lehrstelle“, sagt sie und verdiente ihr Geld in der Ziegelei in Möding. In ihrer Arbeitszeit lernte sie auch ihren späteren Ehemann Michael Kreiner kennen: „Im Bett“, lacht sie aus vollem Herzen und erzählt schnell die Geschichte. Michael Kreiner war von der AOK ein Krankenkontrolleur. „So etwas gab es damals noch. Wenn man als Arbeitnehmer krank wurde, wurde man kontrolliert“, klärt sie auf. Besonders oft und auffällig wurde Irma Kreiner von ihrem späteren Ehemann kontrolliert und schließlich wurden sie 1954 ein Paar. „Dann hat es bis zum 21. Mai 1960 gedauert, bis wir heirateten“, erzählt sie weiter. In der Stadtpfarrkirche in Landau vor Kaplan Georg Aldinger und am Standesamt vor Bürgermeister Kick wurde das Paar getraut. „Wir waren sogar das erste Ehepaar, das von Bürgermeister Kick getraut wurde“, erzählt sie stolz. Die weltliche Feier fand dann im Gasthaus Schmidbauer statt.

Das Ehepaar wohnte im Weiherbrünnl und später in der Marienhöhe. Jetzt wohnt Irma Kreiner in der Weningstraße in einer Wohnung, in der sie jahrelang die Schwiegermutter pflegte. 1962 wurde Sohn Michael geboren und 1963 Sohn Werner. Ehemann Michael verstarb 1990 viel zu früh.

Der Glauben und die Kirche lagen der aktiven 90-Jährigen immer besonders am Herzen. Jeden Tag hält sich Irma Kreiner fit mit Lesen und Yoga-Übungen. Bei bester Laune stießen alle Geburtstagsgratulanten auf die Jubilarin an.