Kreisfeuerwehrverband
Innenminister Herrmann dankt Feuerwehren in Dingolfing-Landau

25.03.2024 | Stand 25.03.2024, 9:00 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Kreisbrandrat Kramhöller dankte Innenminister Herrmann für die Festrede mit einer Feuerwehr-Silbermünze und der Ausfertigung des Schutzpatrons mit den Worten „Gottes Segen auf allen Wegen“. − Foto: al

Vieles war gesagt, die herausragenden Partner aus Firmen, Banken und Institutionen geehrt und doch setzte Innenminister Joachim Herrmann mit seiner mitreißenden und feuerwehrnahen Rede dem Fest- und Ehrenabend beim Kreisfeuerwehrverband Dingolfing-Landau für die Partner der Feuerwehren das „I-Tüpferl“ oben drauf.

„245 000 Einsätze pro Jahr in Bayern – das muss man sich erstmal vor Augen führen“, betonte Herrmann, der weiß, dass heutzutage die klassische Löscharbeit den kleineren Part einnimmt, dafür viel mehr technische Hilfeleistung gewährt wird. „Dieses großartige Engagement braucht auch großartige Unterstützer“, so Herrmann und dankte den Partner und Gemeinden, die finanziell Enormes für die Feuerwehren leisten. Ausführlich ging er auf die „hervorragende“ Jugendarbeit ein. Wichtig sei auch die Pflege der Tradition mit Gründungsfesten und der Geselligkeit – aber die Feuerwehren setzen mit Weitblick auf die Jugend. „Es ist wichtig, junge Menschen zu begeistert – wir brauchen weiterhin starke Feuerwehren“, so der Minister und dankte allen für die Ausbildung von Nachwuchskräften.

Die Arbeitgeber und Firmen signalisieren den Feuerwehren immer wieder, wie wichtig ihr Einsatz sei. Dennoch: „Jeder entscheidet über sich und sein Glück selber, will immer weniger arbeiten und sich weniger anstrengen. Aber der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass dies so nicht funktionieren wird.“ Deutschland lebe in einem Wohlstand, der höher ist als bei 95 Prozent der Weltbevölkerung. „Dies ist über Generationen hart erarbeitet worden. Gerade hier in der Region haben die Menschen die Ärmel hochgekrempelt. Und wir haben jetzt alle Hände voll zu tun, dass es unseren Kindern gleich gut geht wie uns.“ Der Minister räumte zwar ein, dass die Work-Life-Balance wichtig sei. „Aber Job und Ehrenamt gleichermaßen braucht unsere Gesellschaft.“

„Auf unseren Feuerwehren liegt eine besondere Verantwortung“

Wichtige Partner seien die Arbeitgeber, die den Ehrenamtlichen Raum und Zeit geben, für die Mitmenschen einzustehen. „Viele Firmen dulden dies und unterstützen dies zusätzlich“, so der Innenminister. Wichtig sei, dass die Menschen ihren Job machen plus das ehrenamtliche Engagement auch in kulturellen und sozialen Einrichtungen. Das Ehrenamt sei in der Blaulicht-Organisation besonders fordernd, denn oft entscheide es über Leben und Tod. Die Einsatzkräfte selbst gingen ein Risiko ein, könnten selbst zu Schaden kommen. Sie würden auch über Leben entscheiden, wenn es um die Fragen gehe, wie schnell Menschen aus dem verunfallten Fahrzeug oder dem brennenden Haus gerettet werden. „Auf unseren Feuerwehren liegt eine besondere Verantwortung“, stellte Herrmann fest.

Er betonte auch, wie wichtig es sei, die politischen Weichen richtig zu stellen. „Wir müssen Prioritäten setzen und auf Unglücke auch reagieren können“, so Herrmann. „Die Ausrüstung unserer Wehren ist kein Selbstzweck zum Schutz der Menschen.“ Er sprach hierbei die geplanten Kürzungen an, die von Berlin ausgehen. Die zehn bis 25 Prozent Kürzungen seien das falsche Signal. Im Hinblick auf das Ahrtal oder Simbach am Inn meinte der Innenminister: „Wir müssen unseren Katastrophenschutz weiter gut aufstellen.“ Umso mehr dankte er allen Ehrenamtlichen für ihr lebenswichtiges Engagement mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung.