Einstorfer Brücke soll saniert werden

Marktgemeinderat Eichendorf: Bauanträge, Radweg und Kanalsystem auf der Tagesordnung

03.12.2022 | Stand 03.12.2022, 11:00 Uhr

Bereits 1950 wurde die Einstorfer Brücke gebaut. Nun soll sie für 441240 Euro saniert werden. −Fotos: Klee

Von Madeleine Klee

Das Brückenthema hat bereits im November im Marktgemeinderat für Diskussionen gesorgt. Dabei ging es um den Fußgängersteg über die obere Vils beim Bannert-Anwesen. Da hatte man sich entschieden, das Thema im neuen Jahr nochmal anzugreifen, wenn entsprechende Kostenkalkulationen vorgetragen werden können. In der jüngsten Sitzung stand nun die Einstorfer Brücke auf der Tagesordnung.

Bereits 2016 und 2019 wäre eine Sanierung der Brücke geplant gewesen – 147100 Euro waren dafür angesetzt. Dafür wäre allerdings eine Absenkung des Wasserspiegels und eine Drosselung der Abflussmenge im Vorfluter erforderlich gewesen, wie Bürgermeister Josef Beham erklärte. Dadurch wären aber neun Mühlenbetreiber betroffen gewesen. Deshalb habe man sich Anfang des Jahres dafür entschieden, das Sanierungskonzept zu ändern.

Um sich leichter für ein geeignetes Konzept entscheiden zu können, hat die Gemeinde Robert Baumgartner von der Landauer Ingenieurgesellschaft OBW eingeladen, der zu den verschiedenen Varianten referierte. Bereits 1950 sei die Einstorfer Brücke gebaut worden. „Die statistischen Daten von damals liegen nicht mehr vor“, berichtete der Experte. Deshalb sei ein Prüfstatiker beauftragt worden, das Bauwerk neu einzuschätzen. Die Brücke habe die Note 3,5 erzielt, wobei 4 die schlechteste gewesen wäre. „Es ist also Handlungsbedarf da“, betonte Baumgartner.

Nach der Sanierung kann Brücke 40 Tonnen tragen

Er empfahl dem Gremium, dass ein Brückenneubau angestrebt werden soll, bei dem hinter dem bestehenden Widerlager neue Bohrpfahlwiderlager erstellt werden. Der Hauptvorteil liege darin, dass die Belastbarkeit erheblich verbessert werde – von den bisherigen zwölf auf 40 Tonnen. Wobei dann auch die andere Brücke in Einstorf saniert werden müsste, warf Gemeinderätin Johanna Pix ein. Die würde nämlich weiterhin nur zwölf Tonnen tragen. Da aber auch die über kurz oder lang saniert werden müsste, entschied sich das Gremium einstimmig für das empfohlene Konzept von Robert Baumgartner. Kostenpunkt: 441240 Euro. Wobei fast die Hälfte förderfähig sei.

Auch hat der OBW-Vertreter über die Gemeindeverbindungsstraße in Reichstorf gesprochen, die auch als Geh- und Radweg dient. Diese soll an den bereits bestehenden Geh- und Radweg zwischen Eichendorf und Kröhstorf angeschlossen werden. Bisher mussten Radfahrer absteigen und entweder 250 Meter nach links oder 150 Meter nach rechts schieben, bis sie wieder der Radweg erreicht hatten.

Die Kosten für die Anbindung werden mit 55000 Euro kalkuliert. 75 Prozent könnten gefördert werden. „Um ehrlich zu sein, ist es eigentlich egal, wie viel es kostet, das gehört gemacht, weil es einfach gefährlich ist“, betonte Werner Straubinger. Birgit Knogl wollte wissen, ob man dort nicht eine Geschwindigkeitsbeschränkung erlassen könnte. Das sei eher schwierig, wie Josef Beham entgegnete, da die Stelle sehr übersichtlich sei. „Aber ich würde das jetzt einfach mal machen und dann können wir uns die Situation vor Ort nochmal anschauen“, sagte er. Einstimmig wurde das gemeindliche Einvernehmen gegeben.

Bürgermeister Josef Beham informierte darüber, dass insgesamt vier Notstromaggregate gekauft wurden, um im Falle eines Black-Outs gut gerüstet zu sein. Damit können im Fall der Fälle das Rathaus und die Kläranlage überbrückt werden. Kostenpunkt: knapp 60000 Euro. Dem Bauantrag, der die Errichtung einer Einhausung für das Aggregat bei der Kläranlage beinhaltet, wurde einstimmig zugestimmt.

Die Sanierung des Kanalsystems in der Vogel-Siedlung soll weiter voran gebracht werden. Auch dort will man – wie bereits in der Arberstraße geschehen – von Mischsystem auf Trennsystem umstellen. „Die bestehenden Kanäle in den alten Siedlungsgebieten südlich der Bahnanlage sind zum Teil 50 Jahre alt und haben damit ihre Lebensdauer in absehbarer Zeit erreicht“, berichtet der Bürgermeister. In drei Bauabschnitten soll das Kanalsystem unter der Amselstraße, Pfauenweg, Zeisigstraße, Adlerstraße, Taubenweg, Drosselstraße, Finkenweg, Falkenweg und Schwalbenweg saniert werden. Insgesamt rechnet man da mit ungefähr fünf Millionen Euro Investitionen in den nächsten Jahren. „Der Haushalt wird da schon in Mitleidenschaft gezogen werden“, gab Josef Beham zu. Die Markträte gaben trotzdem das einstimmige Einverständnis.

Auch der Beteiligungsbericht für das Seniorenheim Eichendorf stand auf der Tagesordnung. Mit 45 Prozent ist da die Gemeinde beteiligt. Der Markt Eichendorf übernahm einen Geschäftsanteil von 11250 Euro. Das Gremium nahm den vorgelegten Bericht zustimmend zur Kenntnis.

SC Aufhausen wird mit 5000 Euro unterstützt

Der SC Aufhausen will eine neue LED-Strahler Flutlichtanlage am kleinen Trainingsplatz installieren lassen. An den Kosten von 25000 Euro will sich der Markt Eichendorf nach den Vereinsförderrichtlinien mit 20 Prozent beteiligen. Dem Vorhaben wurde einstimmig grünes Licht gegeben.

Der Erweiterung des Bebauungsplans „Erneuerbare Energien PV-Petzenbach“ wurde zugestimmt – allerdings mit zwei Gegenstimmen der PRO-Fraktion mit Werner Straubinger und Stefan Hasreiter.

Den Rest der Bauanträge hat das Gremium einstimmig durchgewunken. Das betrifft: den Neubau eines Wohnhauses in einer Splittersiedlung in Heimhart, den Neubau eines Lagerbehälters für flüssigen Wirtschaftsdünger in Adldorf, den Neubau von vier Doppelhäusern mit acht Wohneinheiten in Adldorf, den Neubau eines 34 Meter hohen Schleuderbetonmastes in Hartkirchen und den Bau einer Stützmauer von ein Meter Höhe an der Grundstücksgrenze zur Höhenangleichung in Eichendorf. Über folgende Anträge hat der Rathauschef informiert: die Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage in Eichendorf, den Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelcarport und Schuppen in Lappersdorf und den Abbruch einer Hofstelle in Dornach.