Pilsting
Bürgerhaus Pilsting mit Festakt eröffnet – Staatsminister Christian Bernreiter zu Gast

03.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:06 Uhr
Sabrina Melissa Melis

Die markanten Häuserfronten schmückt eine Kalkputzschicht nach historischem Vorbild.

Mit einem Festakt ist am Freitagvormittag das neue Bürgerhaus in Pilsting eröffnet worden. Das Bürgerhaus besteht aus den grundsanierten Häusern Marktplatz 25 und 27. „Gut Ding will Weile haben“, sagte Bürgermeister Martin Hiergeist bei der Eröffnung. „Das Ganze hat lange gedauert, aber hat sich gelohnt.“



Als Ehrengast begrüßte Bürgermeister Hiergeist Christian Bernreiter, den bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, in den Reihen der Festgäste. Dekan Jürgen Josef Eckl segnete die Räume und überreichte ein modernes, gläsernes Kreuz. „Wenn ich es auf den Punkt bringen darf“, sagte Landrat Werner Bumeder: „Es ist einfach wunderschön geworden!“

Die Festgäste waren zahlreich: Landrat Werner Bumeder, Altbürgermeister Josef Hopfensperger, unter dessen Amtszeit das Projekt begonnen wurde, Vertreter der Regierung von Niederbayern, Architekten und Planer sowie ausführende Firmen, fast geschlossen die Marktgemeinderäte, Repräsentanten von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft aus Pilsting und dem gesamten Landkreis. „Bayern ist ein Kulturstaat und unsere historischen Bauten bereichern unser Leben“, unterstrich Minister Bernreiter.

Angebote für Bildung, Kultur und Soziales



Der Staat und natürlich die Kommunen inbegriffen tragen dieses „Erbe“ mit einer ganz besonderen Verantwortung, sagte er. Das oberste Ziel sei es, die originale Bausubstanz zu erhalten. „Das wird hier, im Bürgerhaus, eindrücklich bewiesen.“ Die beiden Gebäude am Marktplatz wurden zusammengefasst, erhalten und saniert. „Daraus ist ein Ort entstanden, der das gesellschaftliche Leben der Region bereichern wird, davon bin ich überzeugt“, unterstrich er, „es entstehen viele schöne Angebote für Bildung, Kultur und Soziales.“

Es gibt sowohl Räume für die „Tafel Arnstorf“ als auch den Jugendtreff, Räume für Vereine, Ausstellungsräume und Archiv. „Ich freue mich besonders, dass alle Ebenen barrierefrei miteinander verbunden sind, so können alle Menschen problemlos die Veranstaltungen besuchen.“

Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro



Die 2002 eingeleitete „nachhaltige Entwicklung der Gemeinde“ werde mit diesem Projekt erfolgreich fortgeführt, betonte er. „Die Sanierung des Bürgerhauses ist ein sehr gelungenes Beispiel für die Aufwertung unserer Städte, und sehr gerne haben wir Sie mit der Städtebauförderung dabei unterstützt.“ Bei Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro hat die Städtebauförderung 2,8 Millionen Euro beigesteuert, informierte er die Gäste. Die Städtebauförderung sei ein sehr wichtiges strukturpolitisches Projekt, so der Staatsminister. Damit werde auch die Neugestaltung des Marktplatzes und des Rathauses mit bisher insgesamt rund 8,44 Millionen Euro unterstützt.

„Es verdient viel Lob, viel Anerkennung und auch große Unterstützung verschiedenster Seiten, dass der Markt Pilsting ein solches Millionenprojekt umsetzt“, betonte Landrat Werner Bumeder. Als Vorsitzender des Leader-Arbeitskreises freue es ihn, dass das Projekt aus dem Fördertopf Mittel erhalten habe. Er finde auch die Idee originell, die einzelnen Räumlichkeiten nach Ortsteilen zu benennen. „Das war auch um die Vielfalt und die einzelnen Teile der Gemeinde, die im Zuge der Gebietsreform zusammengewachsen sind, darzustellen und zu präsentieren.“

Den Häusern wieder Identität gegeben



„Reißen wir die Bruchbude ab, weg mit dem alten Zeug“, wie oft hatte Helga Stierstorfer, Architektin, diesen Satz über das Bürgerhaus gehört, erzählte sie. Bürgermeister Josef Hopfensperger hatte, entgegen landläufiger Meinungen, die erforderlichen Maßnahmen zur Sanierung in die Wege geleitet, erklärte sie weiter. „Zahlreiche historisch bedeutende Bauten sind in der Vergangenheit abgerissen und selten durch eine bessere Alternative ersetzt worden“, sagte die Architektin. Doch zusammen mit dem Denkmalamt und der Abteilung Städtebau haben man den beiden Häusern am Marktplatz wieder eine „Identität“ geben können. „Wer eine Stadt oder auch einen Markt wie Pilsting besucht, möchte die Geschichte des Ortes kennenlernen und nicht kostenoptimierte Geschäftsbauten bewundern“, ist sie überzeugt.

Dem Projektverantwortlichen Christoph Hofmeister oblag das Schlusswort. Es sei „kein alltägliches, kein gewöhnliches Projekt“ gewesen, unterstrich er, „es ist schon in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes.“ Was zu erhalten war, hatte der Markt Pilsting versucht zu erhalten, betonte er. „Was hier entstanden ist, da können wir auch echt stolz drauf sein.“

Der Markt Pilsting trug für beide Gebäude einen Eigenanteil von je rund 400000 Euro. Die Möblierung wurde bei Gesamtkosten von 340000 Euro mit 50 Prozent Leader-Förderung gefördert, der Markt Pilsting trug den Eigenanteil von rund 200000 Euro.