Dingolfing
Bis zu 1000 Studenten erwartet – nächster Schritt für den Campus Dingolfing

Aus der Kreistagssitzung: Gremium stimmt Konzept zur Einrichtung des Studienganges der Hochschule Landshut zu

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:36 Uhr

Freuten sich über die Zustimmung: Prof. Dr. Dipl.-Ing. Reinhold Kohler (v.l.), Präsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher und Kanzler Dr. Johann Rist von der Hochschule Landshut. −Foto: Klee

Wie man nachhaltig zukünftige operative und strategische Entwicklungen und Produktionen in Unternehmen und deren Einfluss auf die Gesellschaft und die Ökonomie in der hinreichenden Tiefe und Vielschichtigkeit verstehen und prägen kann, können Studenten ab Herbst am Dingolfinger Campus der Landshuter Hochschule studieren. Nun stimmte der Kreistag in seiner gestrigen Sitzung dem Konzept zur Einrichtung des interdisziplinären Studienganges „Sustainable industrial operations and business“ einstimmig zu.

Im ersten Semester erwarte man im TZ Puls 60 Studenten, bis zum Wintersemester 2029/2030 sollen allerdings bis zu 1000 nach Dingolfing kommen. „Ein schönes Ziel“, wie es Landrat Werner Bumeder nannte. Der Freistaat habe für den Campus bereits einige Stellen geschaffen und unterstütze auch bei den laufenden Kosten, wie er erklärte. Trotzdem würde man mit dem Hochschul-Standort keinen Gewinn machen. Ganz im Gegenteil, wie der Landrat erklärte: Man müsse investieren.

Stadt und Landkreis einigen sich, Kosten aufzuteilen

Da das Grundstück des Sportparks im Auenweg, auf dem das zusätzliche Gebäude des Campus entstehen soll, der Stadt Dingolfing gehört, habe man sich darauf verständig, dass die Stadt die Kosten des Neubaus übernehmen wird. An die 14,4 Millionen Euro soll das Bauwerk kosten und wahrscheinlich bereits 2024 fertig sein. Dafür erhalte die Stadt allerdings auch die staatlichen Mittel für den Unterhalt.

Der Landkreis will die Kosten für drei sogenannte Stiftungsprofessuren sowie ein Beschäftigungsverhältnis für eine Verwaltungskraft ab dem Wintersemester 2023/2024 für einen Zeitraum von jeweils zehn Jahren übernehmen. Für den Zeitraum von 1. Oktober 2023 bis 30. September 2035 belaufen sich die Kosten auf insgesamt 6,3 Millionen Euro, das macht jährlich um die 525000 Euro.

„Großartige und einmalige Chance“

Manuela Wälischmiller und Helmut Steininger hatten nur lobende Worte für den geplanten Campus übrig und betitelten ihn als „großartige und einmalige Chance“.

Obwohl für Hochschulen der Freistaat zuständig sei, unterstütze Bernd Vilsmeier die Pläne des neuen Campus. Er gab lediglich zu bedenken, die Kosten, aber auch die nötige studentische Infrastruktur im Auge zu behalten.

Deutlich kritischere Worte fand Karl Wolf, der dem Plan zwar grundsätzlich zustimme, wie er sagte, aber gleichzeitig betonte, dass man das Geld auch in andere Bereiche investieren hätte können. „Wir haben keine Ärzte, keine Pflegekräfte, keine Handwerker und keine Busfahrer“, zählte er ein paar Beispiele auf. Er sei bereits von dem Projekt „FOS“ enttäuscht worden, erklärte er.

Positive Wirkung für die FOS in Dingolfing?

Gerade da erhofft sich allerdings Landrat Werner Bumeder einen positiven Einfluss, dass sich durch den Campus auch mehr Schüler an der Dingolfinger Fachoberschule eintragen würden.

Werner Straubinger begrüße den Studiengang ausdrücklich und könne ein paar kritische Stimmen seiner Kreistagkollegen nicht ganz nachvollziehen. Gerade durch den Freistaat sei der Studiengangs-Standort in Dingolfing möglich, wie er betonte. „Man kann sich nicht immer so tot jammern“, stellte er klar.

Auch Stephan Protschka zeigte sich angetan von dem geplanten Campus in Dingolfing: „Die Bildung ist das Wichtigste.“

Schließlich wurde dem Konzept einstimmig zugestimmt – ganz zur Freude des Präsidenten Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, dem Kanzler Dr. Johann Rist und Prof. Dr. Dipl.-Ing. Reinhold Kohler der Hochschule Landshut, die für den Tagungspunkt extra angereist waren.