Gestern kurz nach 11 Uhr: Feuerwehr-Kommandant Robert Brandhofer wirft immer wieder einen kurzen Blick in Richtung Stadtberg. Und dann brummt schon Alexander Leikam von Kran-Saller mit seinem roten Gefährt herauf und parkt vor dem Marienbrunnen. Die Schrauben am Maibaum-Fundamt vor dem Marienbrunnen sind längst gelockert. Bereits am Donnerstag waren Zunfttaferl, Kränze und Fahnen entfernt worden, damit es keine unnötigen Verzögerungen gibt. Es geht los – und nach nicht einmal einer Stunde liegt das 31,5 Meter hohe und 2,2 Tonnen schwere „Schmuckstück“ flach.
Normalerweise steht der Maibaum immer bis Ende August. Das Holz hätte aber demnächst aufzublühen begonnen, so dass der Stamm nicht mehr als Nutzholz verwendbar gewesen wäre, informiert Robert Brandhofer, „deswegen die Aktion etwas früher und es hat auch terminlich gut gepasst“.
Nachdem erst der Kran ausgefahren, dann die Feuerwehr-Drehleiter hoch gefahren und schließlich der Maibaum mit Ketten fixiert worden war, folgt der große Moment. „Jetzt auf Zug gehen“, ruft Feuerwehr-Kommandant Robert Brandhofer in Richtung Alexander Leikam. Und der macht das Anheben mit Feingefühl. Der Maibaum ruckelt ein wenig, neigt sich in Richtung Ludwigsstraße und liegt wenig später flach. Jetzt noch die Fahne, die Krone und den Kranz weg, der Maibaum ist völlig „abgeschminkt“. Schon wirft Matthias Reischer die Motorsäge an und zerstückelt den Stamm, ehe die fünf Meter langen Einzelteile auf den Laster landen, in den Bauhof transportiert werden und schließlich zu Brettern und Balken verarbeitet werden.