„Ohne Maschinisten geht gar nichts!“
25 Jahre Maschinistenausbildung im Landkreis

Feierstunde in Mamming – Sehr wichtige Aufgabe auf Landkreisebene – Kreisbrandrat: „Ohne Maschinisten geht gar nichts“

14.07.2023 | Stand 14.07.2023, 11:00 Uhr

Gratulation der Ehrengäste für 25 Jahre Maschinistenausbildung im Landkreis. −Foto: Andrea Luderer-Ostner

Einsätze der Feuerwehr erfordern viele verschiedene, spezielle Aufgaben. Übungen bereiten die Feuerwehrmänner- und –frauen auf die unterschiedlichen Anforderungen gut vor. Eine dieser speziellen Aufgaben übernimmt ein Maschinist. Der Maschinist fährt das Einsatzfahrzeug und ist für die Sicherheit auf der Einsatzfahrt verantwortlich.

Zum anderen bedient der Maschinist die verschiedenen Geräte und unterstützt die Mannschaft. Damit diese vielfältigen Aufgaben und Handgriffe im Einsatz gut sitzen, werden die Maschinisten im Landkreis Dingolfing-Landau von einem eigenen Ausbilderteam für ihre Aufgaben vorbereitet – und das seit über 25 Jahren. Am Mittwochabend fand im Gerätehaus der Feuerwehr Mamming eine Feierstunde anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der landkreiseigenen Ausbildung statt. Gleichzeitig wurde allen Ausbildern und Wegbegleitern aus den Kommunen gedankt.

Erste Ausbildung am30. Oktober 1993

Aktuelle Ausbilder sind Patrick Hauschild (seit 2015), Andreas Brandstetter (2023), Jürgen Dziekan (2023), Sigi Hauschild (1996), Franz Grassinger (2004), Peter Jobst (2004) und Johannes Eberl (2010). Die erste Maschinistenausbildung im Landkreis startete am 30. Oktober 1993. Kreisbrandmeister Heinz Klinger übernahm die Ausbildung ab 20. Februar 2010 von seinem Vorgänger KBM Freinecker. Am 6. Oktober 2018 fand der erste Maschinisten-Kurs im Gerätehaus in Mamming statt. Ehemalige Ausbilder waren Gerhard Schmid, Karl Fußeder, Hans Huber, Erwin Weinmann, Holger Holzleitner, Christian Schrettenbrunner und Hermann Boneder.

Kreisbrandrat Josef Kramhöller begrüßte zur Feierstunde Bürgermeisterin Irmgard Eberl, Altlandrat Heinrich Trapp, Bürgermeister Peter Rauscher, die Altbürgermeister Georg Eberl und Martin Geltinger, KBI Helmut Huber, die Kommandanten Johannes Eberl und Christian Wenzl aus Mamming und die Vorstände Rudi Parzl, Gerd Portz und Gerhard Emminger. Aus dem ehemaligen Stützpunkt für die Maschinistenausbildung wurden Franz Grassinger und „Lehrgangskoch“ Alois Aichner begrüßt.

„Sehr wichtige Funktion in der Feuerwehr“

„Als Maschinist für Tragkraftspritzen und Löschfahrzeuge nimmt man eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und eine sehr wichtige Funktion in der Feuerwehr ein“, so Kreisbrandrat Josef Kramhöller. „Man trägt Verantwortung für die Fahrzeugbesatzung zur Einsatzstelle und auf dem Rückweg. Das erfordert Umsicht und gute Nerven“, wusste der Kreisbrandrat. Die Ausgabe der benötigen Sondergerätschaften erfordert eine sehr gute Kenntnis der Beladung.

Zusätzlich fällt unter das Aufgabenfeld die fachkundige Bedienung des Pumpenstandes oder der Tragkraftspritze. „Ohne Maschinisten geht gar nichts“, resümierte Kramhöller.

Die Ausbildung erfolgte früher an den Feuerwehrschulen in Bayern und dauerte vier Tage. Diese Lehrgänge waren stark ausgebucht mit erheblichen Lohnfortzahlungskosten für die Kommunen. In Abstimmung mit dem damaligen Landrat Trapp und allen Bürgermeistern wurde der Entschluss gefasst, dies auf Landkreisebene durchzuführen und einen Fach-Kreisbrandmeister für Maschinisten zu installieren.

Umzug in das Gerätehaus Mamming

So wurde am 1. August 1995 Hans Freinecker mit dieser Aufgabe betraut. Zentrale Ausbildungsstätte war das Gerätehaus in Marklkofen. 2010 übernahm KBM Heinz Klinger diese Aufgabe und bildete 394 Maschnisten aus und 172 Teilnehmer nahmen am Fahrtraining teil. Als 2016/17 die Planungen für das Gerätehaus Mamming liefen, wurde diese Ausbildung aufgrund der Lage in der Landkreismitte nach Mamming verlagert. Zudem bot die geplante Löschwasserzisterne und die Nähe zur Isar ideale Voraussetzungen.

So fand am 6. Oktober 2018 der erste Maschinistenlehrgang in Mamming statt. Insgesamt wurden in den 25 Jahren 1141 Maschinisten, davon 21 weibliche ausgebildet. Heinz Klinger bildete 593, davon 18 Maschinistinnen aus. Klinger stellte auch ein Rechenbeispiel vor: Diese Anzahl an Maschinistenkursen bei der Feuerwehrschule Regensburg mit Lohnausfall hätte 1,4 Millionen Euro gekostet. Dieser Maschinistenkurs auf Landkreisebene an den vier Samstagen belief sich auf 252658,20 Euro.

KBM Heinz Klinger erklärt Rücktritt

Heinz Klinger dankte dem Team für die Unterstützung besonders im letzten Jahr und erklärte gleichzeitig seinen Rücktritt ab dem kommenden Jahr sein Amt als Kreisbrandmeister aus gesundheitlichen Gründen abzugeben. „Das war bisher meine schwerste Entscheidung“, so Klinger und wünschte sich, der Kurs möge weiter in Mamming bleiben.

Bürgermeisterin Irmgard Eberl bezeichnete die Ausbildung auf Landkreisebene als richtige und zukunftsorientierte Entscheidung, um genau die benötige Anzahl an Maschinisten für den Landkreis auszubilden.