Zwei Vereine – eine Leidenschaft
Dauerbrenner Manuel Mörtlbauer: Mit Iggensbach in die Kreisliga aufsteigen, bei Schalding Papas erfolgreiche Jugendarbeit fortführen

16.10.2023 | Stand 16.10.2023, 13:15 Uhr

Manuel Mörtlbauer.  − Foto: Müller

Relaxen statt warm machen: Die sechs Partien des 12. Spieltags in der Kreisklasse Deggendorf verfolgten die Kicker von Handlab-Iggensbach völlig relaxt. Familie, Freundin oder sonstige private Aktivitäten abseits des Fußballplatzes standen im Mittelpunkt. Der souveräne Spitzenreiter hatte spielfrei – und Coach Manuel Mörtlbauer (31) hat den Seinen kurzerhand ein komplett freies Wochenende verordnet. Abschalten und Akku aufladen stand im Vordergrund, um dann bis zur Winterpause nochmal voll durchzustarten.

Durchstarten ist das Stichwort: Der SV hat mit zehn Siegen und einem Remis einen Raketenstart hingezaubert, ist der Konkurrenz sozusagen enteilt. Deshalb eiert der Spielertrainer auch nicht lange rum, sagt klipp und klar, was die Mannschaft, was er, Manuel Mörtlbauer, was der Verein will: „Das Ziel ist der Aufstieg, weil auch die Mannschaft die Qualität besitzt, in der Kreisliga zu bestehen.“ Kämpferisch sagt der 31-Jährige weiter: „Das wollen wir uns alle, die abgestiegen sind, auch noch mal beweisen, dass die Mannschaft das Zeug hat, Kreisligist sein zu können.“

Apropos Team: Die Mannschaft, die Mörtlbauer zur Winterpause 2021/22 übernommen hat, konnte damals den unglücklichen Abstieg – trotz einer bärenstarken Frühjahrsrunde – nicht mehr verhindern. Und auch in der letzten Saison scheiterte man nur knapp, musste am Ende Stephansposching den Vortritt bezüglich Platz 2 (Aufstiegsrelegation) lassen. Und heuer? Handlab-Iggensbach hat sich qualitativ top verstärkt, unter anderem tragen Gökay Gönel (unter anderem Osterhofen und TG Deggendorf) oder Stefan Altmann (Neßlbach) das Handlaber Trikot. Außerdem steht Florian Resch (aktuell 13 Tore) nach einer schweren Verletzung wieder zur Verfügung und mit Michael Fröhler (9) hat sich ein Youngster mehr als nur auffällig in den Vordergrund gespielt. „Darüber hinaus sind wir bislang von größeren Verletzungssorgen verschont geblieben“, sagt Mörtlbauer. Das sollte auch so bleiben, „weil so groß ist der Kader auch wieder nicht“. Mörtlbauer: „Wenn da nix passiert, sind wir aber sehr gut aufgestellt.“

Die Konkurrenz muss bislang neidlos anerkennen, dass der Aufstieg wohl nur über Handlab-Iggensbach führen wird. Und wen sieht der Spielertrainer als hartnäckigsten Widersacher? „Sicherlich Hofkirchen mit seiner offensiven Wucht und Stephansposching, das nach zaghaftem Start immer besser in Schwung kommt“, sagt Mörtlbauer, der aber auch betont: „Jede Mannschaft ist gefährlich, weil sich die Teams mittlerweile auf uns eingestellt haben.“

Mörtlbauers erfolgreiche Arbeit bleibt natürlich nicht im Verborgenen – und weckt auch das Interesse anderer Vereine. Dass der 31-Jährige neben seiner Tätigkeit als Spielertrainer auch beim SV Schalding-Heining in der Jugend sehr engagiert ist, ist ein offenes Geheimnis. Mörtlbauer ist beim Regionalligisten Jugendkoordinator, hat diesen Job von seinem Vater übernommen, der aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss. „Ich finde es einfach super, was er dort aufgebaut hat. Deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, sein Werk fortzusetzen“, spricht der Sohn in den höchsten Tönen vom Papa. Klar, dass über eine Rückkehr an den Reuthinger Weg, wo der Defensiv-Allrounder in der Bezirksliga kickte und auch fast 30 Einsätze in der Regionalliga zu Buche stehen hat, immer wieder mal spekuliert wird. „Da mach ich mir aktuell überhaupt keine Gedanken. Das Hauptaugenmerk liegt bei Iggensbach“, lacht Manuel Mörtlbauer. Erst mit Beginn der Winterpause will er sich Gedanken machen, was das Richtige für ihn ist. „Ansprechpartner Nummer eins ist aber Iggensbach, logisch“, erklärt der Routinier. Zunächst aber soll im Mai eine andere Eins aufleuchten.